Investieren / Mindset

Trotz Zeitmangel erfolgreich Investieren

Trotz Zeitmangel erfolgreich Investieren

Warum investieren so wenige Leute am Finanzmarkt? Welches sind die grössten Hindernisse und wie kannst du sie umgehen? Wir geben Tipps und Ideen.

Das Thema haben Jürgen und ich schon öfters diskutiert: Warum investieren so wenige Menschen am Finanzmarkt?

Ps. Diesen Artikel gibts auch zum Hören bei Spotify und Apple Podcasts.

Das Leben spielt sich immer in einer Art Blase ab. Da sind wir selbst mit unserer Meinung und unseren Überzeugungen. Was wir für wahr halten, ist der Ausgangswert für unser Handeln und Denken. Unser Bubble in der wir uns befinden, also eine Art Blase, wird durch unsere Erfahrungen und unser Umfeld geformt. Das sind unsere Eltern, Nachbar:innen, Freund:innen, unser Arbeitsumfeld und nicht zu vergessen: Social Media. Das ist das beste Beispiel für eine Bubble.

Bei uns zeigt sich das im Finanzbereich so, dass beispielsweise das Thema ETF keine besondere Bedeutung mehr für uns hat. Gemäss unserer Bubble sind alle in ETFs investiert und der MSCI World gilt als Standardinvestment. Auf Social Media wird das Thema von Finanz-Influencer:innen täglich runtergebetet. Wie einfach ein ETF funktioniert und wie unverzichtbar dieses Investment ist, ist für uns völlig klar – jedenfalls in unserer Bubble.

Wegen dieser Blasenbildung ist es wichtig, sich bewusst ausserhalb davon aufzuhalten und genauer hinzuhören. Wenn im Büro das Thema Finanzen aufkommt, wer ist alles in einen ETF investiert? Wer kauft und verkauft Aktien? Wie ist die Meinung zu Kryptowährungen? Und schon wird uns wieder bewusst, wie wenig Finanzwissen eigentlich vorhanden ist. Und das ist nicht aus einer arroganten Perspektive unsererseits zu verstehen, sondern es ist ein einfacher Fakt. Finanzkompetenz wird nicht in der Schule gelernt und wer sich nicht selber darum kümmert, wird sie meistens nicht erlangen.

Wenige Aktionäre und noch viel weniger Aktionärinnen in der Schweiz

Es gibt viele Statistiken, die Erschreckendes zeigen. Gemäss der repräsentativen Anlagestudie 2022 von Moneyland sind nur 24 % der Schweizer Bevölkerung in ETFs investiert. Davon sind 26 % Männer und nur 18 % Frauen. Dabei ist die Investition in einen ETF, zusätzlich noch mit Sparplan, wahrscheinlich einer der einfachsten Wege an die Börse.

Investitionen in Bitcoin tätigen 18 % und in strukturierte Produkte 17 % der Bevölkerung. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass nach Geschlecht gesplittet, die Frauen jeweils mit weniger Prozent vertreten sind als Männer.

Doch zurück zur Ursprungsfrage: Warum ist das so? Warum profitieren nicht mehr Menschen vom Finanzmarkt und warum sind so wenige davon Frauen?

Unsere Beobachtungen im Umfeld und unsere eigenen Erfahrungen decken sich mit allen Studien und Berichten, die wir zu dieser Frage gefunden haben. Es gibt zwei grosse Hindernisse auf dem Weg zur Börse:

Fehlende Zeit

Der meistgenannte Grund (und je nach Lebenssituation auch der plausibelste) ist die fehlende Zeit. Niemand will sich Zeit für die eigenen Finanzen nehmen und das obwohl genau dies das Thema ist, was auf irgendeine Art immer unser Leben bestimmt.

Unsere Finanzen bestimmen wo wir wohnen, wie oft wir in die Ferien fahren, ob wir unseren Kindern teure Hobbys ermöglichen können, welche Nahrungsmittel wir uns leisten können, wie wir im Alter finanziell dastehen und ob wir auch dann noch teure Reisen unternehmen können. Also tatsächlich unser ganzes Leben.

Und dennoch werden finanzielle Themen immer auf später (oder gar nie) verschoben, obwohl es unglaublich wichtig ist, so früh wie möglich damit zu beginnen. Wer bereits im Jugendalter den Grundstein legt, wird es mit zunehmendem Alter einfacher haben.

Wenn die Energie fehlt

In diesem Kontext wird auf aufgezählt, mit welchen „unsinnigen Dingen“ wir unsere Zeit verbringen. Serien schauen, rumgammeln, sinnlos durch Social Media scrollen…. Diese Zeit könnte man nutzen, um sich um die eigenen Finanzen zu kümmern. Und ja, ich stimme dieser Aussage zu. Man könnte auch um 5 Uhr morgens aufstehen und so eine Extra-Stunde gutmachen oder jeden Tag eine halbe Stunde in das Thema investieren oder….. was auch immer, die Möglichkeiten sind vielfältig.

In der Praxis scheitern diese Vorschläge aber fast mit Sicherheit. Finanzielle Themen nehmen viele Menschen erst in der Lebensmitte wahr und genau dann ist High Life angesagt. Dann ist die Karriere am feuern, eine Weiterbildung steht an, die Beziehung will gelebt werden und Kinder beschäftigen einem von morgens bis abends. Natürlich ist das nicht bei allen der Fall, doch der Schweizer Durchschnitt gestaltet sich genauso und davon gehe ich hier jetzt aus. Wer selbst in dieser Situation steckt weiss ganz genau, dass abends kaum mehr Energie vorhanden ist – für gar nichts.Trotz Zeitmangel erfolgreich Investieren

Von morgens um sechs bis abends um acht ist bei uns voller Betrieb, körperlich und mental in allen Bereichen. Und dann soll ich mich hinsetzen und mich mit Finanzen auseinandersetzen? Ein Kraftakt. Und auch deshalb ist es sinnvoll, sich bereits so früh wie möglich mit der Finanzplanung zu beschäftigen, wenn eben noch genügend Energie und Zeit da ist.

Die Lösung

Doch was tun? Erst einmal den Status Quo anerkennen. Anerkennen, dass es viel ist und noch ein weiteres Thema hinzukommt. Doch in diesem Thema liegt der grösste Hebel und anstatt nur Feuer zu löschen, lassen sich mit der Auseinandersetzung mit Geld auch tatsächlich Lösungen erarbeiten.

Und dann: Anfangen. Der Zeitaufwand um sich finanzielles Wissen anzueignen wird oft überschätzt. Oftmals denkt man an komplizierte Berechnungen, die es vorzunehmen gilt und Diagramme, die man interpretieren muss. Glücklicherweise ist nichts von beidem nötig um erfolgreich an der Börse zu investieren und sich um die eigenen Finanzen zu kümmern.

Einer meiner liebsten Tricks ist, für sich ein Date mit den eigenen Finanzen zu vereinbaren. Anfangs macht es Sinn dieses Date wöchentlich zu halten, später kann es auch alle zwei Wochen oder zweimal im Monat sein. Wichtig ist, dass du diesen Termin fix in deiner Agenda einplanst und dich strikt daran hälst. Jeden Montagabend von 19.30 bis 21. 30 Uhr? Check.

Du wirst schnell einen Überblick der wichtigsten Finanzthemen gewinnen und dich einlesen. Ich verspreche dir, dass dein Interesse geweckt wird, wenn du erst einmal mit ETFs durch bist. Es gibt noch so vieles zu entdecken und bald fragst du dich, warum du nicht früher damit begonnen hast.

Fehlendes Wissen

Das andere grosse Hindernis fürs Investieren an der Börse ist fehlendes Wissen. Es ist völlig verständlich, wenn man etwas nicht versteht, will man daran auch nicht teilhaben. Und wenn wir ehrlich sind, macht das durchaus Sinn. Einer der Grundsätze beim Investieren heisst: „Investiere nur in das, was du auch verstehst.“

Du kannst dir dein Wissen über Finanzen und Börse problemlos selbst zusammensuchen. Das Internet ist voll davon!

Wie bei allen Themen macht es aber natürlich Sinn, wenn du dieses Wissen gebündelt präsentierst bekommst und so nicht wertvolle Zeit mit Suchen vergeudest. Ausserdem ist es wichtig, dass du Quellen überprüfen und gegebenenfalls aussortieren kannst. Kleiner Tipp: Wenn es sich zu gut anhört um wahr zu sein, dann ist es in der Regel auch so. Und wenn dir jemand eine „sichere Rendite“ verspricht oder „das Geld für dich anlegen will“, dann lauf so schnell du kannst.

Heutzutage ist es super einfach all diese Dinge selbst zu regeln, du brauchst niemanden der das für dich macht. Und genau dazu kannst du dich finanziell bilden und Grundwissen erwerben. Unser Online-Kurs bietet übrigens genau das: Grundwissen zu Sparen, Budgetieren und Investieren. Nach diesem Kurs hast du eigenhändig ein Depot mit ETFs, Aktien und Bitcoins – wenn du das willst. Wir haben selber auch immer wieder Coachings und Seminare in Anspruch genommen um zu lernen und tun es immer noch. Es schafft zusätzlich eine Verbindlichkeit und motiviert.Trotz Zeitmangel erfolgreich Investieren

Wenn Zeit und Wissen fehlen

Diese beiden Hindernisse greifen ineinander über. Gerade für Frauen ist der Zugang zu Finanzwissen schwieriger – wenn auch auf Papier dieselben Voraussetzungen gelten wie bei Männern.

Frauen haben vielfach weniger Finanzwissen als Männer, weil es ihnen weniger gelehrt wird. Es fängt bereits damit an, dass Mädchen manchmal weniger Taschengeld erhalten als ihre Brüder und zieht sich bei unfairen Lohnbedingungen bis zum Pension Gap durch ihr Leben durch.

Dazu kommt, dass Frauen tatsächlich weniger Zeit als Männern zur Verfügung steht, da der Mental Load höher ist und die unbezahlte Care Arbeit ebenso. Ergo: Weniger Wissen und weniger Zeit, sich dieses Wissen anzueignen. Das lässt sich nicht Schönreden, sondern ist Fakt.

Doch auch genau deswegen ist die Auseinandersetzung mit Finanzen, Geld, Börse und Anlagen für Frauen noch einmal wichtiger als für Männer. Es gilt, all diese Gaps zu schliessen und finanziell selbstsicher und eigenständig zu sein und das unseren Töchtern, Enkelinnen, Nachbarinnen, Freundinnen und Mitbesteiterinnen vorzuleben. So, dass die Frauen der kommenden Generationen bereits mit diesem Wissen und einem eigenen finanziellen Stock starten können und clever Investieren eine Selbstverständlichkeit ist.

Ps. Männer sind mitgemeint. Aber Frauen in diesem Kontext noch etwas mehr.

Fazit

Wenige Menschen in der Schweiz machen mehr aus ihrem Geld. Es gibt nur wenige Aktionär:innen und die beiden grössten Hindernisse sind fehlende Zeit und fehlendes Wissen.

Mein Vorschlag ist, dass du dir ein wöchentliches Date mit deinen Finanzen setzt, dieses strikt durchziehst, dir in dieser Zeit Finanzwissen aneignest und anfängst, dein Geld zu investieren und zu vermehren. Lerne, lerne, lerne und gib dieses Wissen weiter.

Mir ist bewusst, dass diese Theorie Sinn macht, dennoch längst nicht alle erreicht. Wir wissen schliesslich alle, dass wir das tun sollten, machen es aber meist trotzdem nicht. Doch manchmal braucht es nur irgendwo ein Satz, eine Zeile, ein Beispiel, um ins Tun zu kommen. Bei mir war das, als mir jemand in einem Insta-Live aufgezeigt hat, dass sie durch das Investieren in Bitcoin die Welt bereisen können – seit Jahren. Für mich war das der Moment in dem es bei mir Klick gemacht hat und ich angefangen habe, mich mit meinen Finanzen zu beschäftigen. Also eigentlich ein unspektakulärer Moment, aber eben „mein“ Moment.

Und wer weiss, vielleicht erreicht dieser Artikel dich und es macht bei dir Klick. Vielleicht ist dieser Artikel genau das, was du im Moment brauchst, um loszulegen. Vielleicht hat er dich auch nur zum Nachdenken gebracht und im schlechtesten Fall ein paar Minuten Zeit geraubt. Aber wenn dadurch auch nur eine Person damit beginnt sich um die eignen Finanzen zu kümmern, dann ist das Ziel erreicht.

Wann legst du los?

Ps. Diesen Artikel gibts auch zum Hören bei Spotify und Apple Podcasts.

Newsletter abonnieren

Willst du über neue Artikel informiert werden und auch mitkriegen, was hinter den Kulissen läuft? Melde dich hier für den Newsletter an!

Hier gibts noch mehr Motivation:

Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

Keine Kommentare

    Kommentieren