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Ein Wintermärchen im Schwarzwald wollten wir erleben. Doch von Schnee ist weit und breit keine Spur. Der Schwarzwald lässt sich aber auch so wunderbar erkunden.
In Freiburg angekommen, sind wir einigermassen geschafft. Nicht wegen der Anfahrt per se, denn die haben wir ja eigentlich zackig hinter uns. Freiburg ist ab Zürich mit Zug oder Auto in nicht einmal zwei Stunden zu erreichen. Mit Kindern im Auto kann aber auch eine eigentlich kurze Fahrt zu einem – sagen wir mal – für alle Beteiligten nicht sehr angenehme Zeit werden. Wir sind jedenfalls froh, als wir endlich vor unserem Hotel parken.
Die Schwärmerei für Freiburg ist für uns ein Grund, die Stadt und den angrenzenden Schwarzwald über ein verlängertes Wochenende zu besuchen. Obwohl die Gegend so einfach zu erreichen ist, ist es für mich das erste Mal hier. Noch nie habe ich es in die sympathische Stadt im Süden Deutschlands geschafft. Es wird also Zeit.
Ein Hotel, dass den Nachhaltigkeitsgedanken lebt
Wir quartieren uns im geräumigen Familienzimmer im Hotel Victoria ein. Die beiden Zimmer sind mit einem Gang verbunden und dank Doppelbett, Ausziehcouch und Kinder-Beistellbett haben wir genug Platz für uns alle vier. Familienzimmer, die auch eine Grösse aufweisen, bei der alle Anwesenden sich wohl fühlen, sind selten zu finden. Umso mehr sind wir von unserer Unterkunft auf Anhieb begeistert.
Wir haben uns auch für das Hotel Victoria entschieden, da dieses sehr nachhaltig geführt wird. Das ist für uns mittlerweile durchaus ein wichtiges Entscheidungskriterium für eine Unterkunft. Das Hotel Victoria hat bereits eine Auszeichnung als „umweltfreundlichstes Privat-Hotel der Welt“ erhalten. Seit 1985 – als das Thema „Nachhaltigkeit“ alles andere als en vouge war – gehen die Eigentümer diesen Weg.
Heute funktionieren die Klimaanlagen mit Grundwasser, was nach der Zirkulation wieder abgekühlt in den Boden zurückfliesst. Das Frühstücksbuffet kommt ganz ohne klein verpackte Portionen von Butter und Marmelade aus und ist dafür mit Waren von lokalen Produzenten bestückt. Raumwärme und Warmwasser wird mit der eigenen Holzpellets-Heizung bereitgestellt und der Energiegarten auf der Dachterrasse bereitet die Strommenge für alle Hotelzimmer auf.
Stadterkundungen im sympathischen Freiburg
Von unserem Hotel geht es direkt zum Freiburger Münster und dem dortigen Markt, der täglich (ausser an Sonn- und Feiertagen) stattfindet. Heute sind viele solche Märkte überschwemmt mit den ewig gleichen Sachen und billigen Importstücken aus fernen Ländern und die Märkte entsprechend austauschbar. Umso mehr begeistert mich der Münstermarkt in Freiburg. Ich finde hier eine Menge saisonales Gemüse von Bauern aus der Region die direkt verkaufen. Grosshändler fehlen fast gänzlich und auch die Holz- und Keramikarbeiten, sowie die unterschiedlichen Stände mit Honig oder Blumen wirken sehr authentisch. Besonders lustig finde ich den Ansturm auf die „Lange Rote“, Freiburgs berühmte Bratwurst. An diesen Verkaufsständen sind die Schlangen besonders lang, um die ich als Vegetarierin aber einen Bogen mache.
Besonders schön anzusehen ist das historische Kaufhaus am Münsterplatz. Die rote Fassade leuchtet schon von weitem und der kleine Büchermarkt im Durchgang zieht mich magisch an. Bücher, Bücher, Bücher… wo die sind, bin auch ich innert kürzester Zeit. Von hier schlendern wir weiter durch die Altstadt und entdecken viele kleine Läden mit origineller Ware. Die Altstadt mutet wohl auch so sympathisch an, weil wir immer wieder entlang der Freiburger Bächle gehen. Die gepflasterten Wasserläufe finden wir in der ganzen Stadt wieder. Während sie heute eher Austragungsort des Bächleboot-Rennens sind, wurde früher damit die Stadt mit Wasser versorgt. Und übrigens: Wer aus Versehen ins Bächle tritt, muss eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten!
Mit Kindern lassen sich nicht einfach so Sehenswürdigkeiten abklappern oder ein Programm abspulen, sondern es müssen auch immer wieder Aktivitäten nur für Kinder eingebaut werden. Als wir am Augustinerplatz den Spielplatz entdecken, ist das Programm für die nächste halbe Stunde also auch klar. Wir schaukeln, wippen und balancieren und bestaunen dazu auch gleich noch die tolle Streetart, die die Mauern des Spielplatzes ziert.
Am nächsten Morgen wollen wir uns noch die Stadt von oben ansehen. Das gehört auch irgendwie immer dazu. Da ich aus Versehen die Navigation falsch einstelle, laufen wir durch das Schwabentor den Schlossberg hoch und nehmen die Bahn runter. Eigentlich wäre es ja andersrum gedacht gewesen. Aber was solls, passiert doch den Besten mal… Freiburg ist jedenfalls auch von oben schön, auch wenn es ein eher grauer Sonntag im Januar ohne Schnee ist.
Diese Zeit ist bestimmt nicht die beliebteste für eine Städtereise. Ich reise aber schon seit Jahren – wenn es sich machen lässt – antizyklisch. Als Entlastung für die Destination, aber natürlich auch für mich. Gerade Ziele wie Freiburg sind am Wochenende auch während der Winterzeit gut gefüllt, in den warmen Monaten aber brechend voll. Obwohl sich mir so manchmal nicht die ganze Schönheit erschliesst, ist das Reisen doch angenehmer. Die vielen Cafés, die die Bürgersteige bevölkern, können wir so halt nicht sehen. Dafür aber neben Jogi Löw unseren Ice-Tea schlürfen.
Weitere Freiburg-Tipps:
- Mit Kindern unterwegs verzichten wir oft auf Restaurants. Sie können nicht stillsitzen und der Besuch wird für alle nur stressig. In Freiburg haben wir aber viele tolle Cafés mit einem breiten Essensangebot gefunden. Meistens auch in Locations, die mit Kids gut zugänglich sind. Ich war vom Mamahé begeistert, welches sich auf frische Bowls spezialisiert hat. Ausserdem kann man dort gut und gerne auch draussen sitzen und so das Geschehen beobachten. Mein ganz persönlicher Essenstip im Freiburger Bermuda Dreieck!
- Den 1284 Meter hohen Schauinsland besuchen. Der Hausberg Freiburgs ist mit einer Gondelbahn zu erreichen. Der Berg gilt als Erholungsgebiet für Wanderer, Biker und Nordic Walker.
- Im Jahr 2020 feiert Freiburg 900 Jahre Stadtgeschichte. Dazu gibt es über das Jahr verteilt viele spannende Anlässe und Unternehmungen.
- Viele weitere Tipps und Ideen gibts bei Freiburg Tourismus auf der Website.
Winterzeit im Schwarzwald
Für uns geht es weiter in Richtung Schwarzwald. Unser Quartier liegt gar nicht so weit weg von Freiburg, nämlich in Kirchzarten, was mit dem Zug in nur 15 Minuten zu erreichen ist. Unsere Endstation heisst Himmelreich.
Das ist jetzt nicht mitten im Schwarzwald und zugegeben, für die Erkundung dessen gäbe es strategisch gesehen wohl bessere Ortschaften. Aber auch hier haben wir uns nicht für den Ort, sondern für die Unterkunft entschieden. Wir sind wegen der Rainhofscheune hier. Schon auf den ersten Blick auf der Website habe ich gewusst, dass uns das Konzept zusagen würde. Und auch hier wieder dasselbe: Wir sind begeistert, als wir ankommen.
Der Rainhof wurde 1790 als Gasthaus und Mühle erbaut und liegt an der damaligen wichtigen Handels- und Reiseroute von Österreich nach Frankreich. 2008 wurde die Rainhofscheune behutsam saniert. Es ist glücklicherweise vieles der alten Bausubstanz erhalten geblieben und die Verschmelzung von Geschichte und Moderne ist hier mehr als gelungen.
Wir sind in der Rainhof Suite untergebracht. Die Familienunterkunft ist grosszügig geschnitten und ich habe schon lange nicht mehr so tief geschlafen, wie auf dem kuscheligen Bett mit den extra vielen Kissen. Es ist fast ein bisschen prinzessinnenhaft. Zu unserer Suite gehört auch ein Wohnzimmer mit einem Schlafsofa, dass für uns ausgezogen ist. Das Aufwachen vor den grossen Fenster ist sensationell. Ebenso gehört eine voll ausgestattete Küche mit Esstisch dazu. Wir fühlen uns so wohl hier! Alle Zimmer im Rainhof Hotel sind individuell gestaltet. Aber gemeinsam haben sie alle, dass die originale Bausubstanz überall sicht- und fühlbar ist, ob das im Gemäuer, den Dachbalken oder dem Holzboden ist.
Generell gefällt mit das Konzept der historischen Scheune sehr gut. Nebst dem Hotel ist ein Gasthof, der Wellnessbereich, ein Café und eine tolle Buchhandlung in der Scheune untergebracht. Ganz besonders die Buchhandlung hat es mir angetan. Eine wunderbare Auswahl an verschiedenster Literatur – auch eine grosse Auswahl an Kinderbüchern, so dass auch unsere Kleine hier kaum wegzukriegen ist.
Ganz in der Nähe der Rainhofscheune finden wir auch einen hübschen Spielplatz. Und um das Glück unserer Kids perfekt zu machen, gibt es nebenan eine Stallung mit Pferden und eine Weide mit Alpakas. Hier sind wir eine Weile beschäftigt. Und schlussendlich schaffen wir es sogar, dass wir alle zusammen den Wellnessbereich besuchen und die Grossen wagen den Gang in die Sauna.
Ausflug in die Moorlandschaft
Eigentlich sind wir ja in den Schwarzwald gereist um unser ganz persönliches Wintermärchen zu finden. Tief verschneite Wälder, romantische Spaziergänge durch den Schnee, uriger Hüttenzauber…. So jedenfalls haben wir uns das vorgestellt. Leider finden wir weit und breit keinen Schnee und den Schwarzwald wie gewohnt in Grün.
In der Umgebung gibt es eine ganze Menge an möglichen Ausflügen. Mit Kindern sind wir meistens ziemlich streng an den Tag gebunden. So nimmt Jürgen die Chance wahr und stiehlt sich früh morgens davon, um den Sonnenaufgang zu bestaunen. Hinter dem Spielplatz in Kirchzarten wandert er eine halbe Stunde den Hügel hoch und wartet in der Kälte auf die Sonne. Wie aber meistens lohnt es sich auch hier und er wird mit einer tollen Sicht belohnt. Von diesem Hügel ist auf der einen Seite der Sonnenaufgang zu bestaunen und auf der anderen Seite das Dorf Kirchzarten.
Zurück in der Rainhofscheune und nach einem Frühstück mit regionalen Produkten geht es für uns weiter mit dem Zug. Wir fahren eine Viertelstunde weiter bis nach Hinterzarten. Ursprünglich wollten wir durch die Ravennaschlucht wandern, diese ist aber im Winter nicht zugänglich. Also entscheiden wir uns für einen Ausflug durch das Hochmoor in Hinterzarten.
Zuerst einmal müssen wir aber wieder stärken und so kehren wir in der Pizzeria Leonardo da Vinci ein. Der Trüffelpasta kann ich hier natürlich nicht widerstehen und sie ist echt lecker. Frisch gestärkt spazieren wir also los und nehmen den Rundweg in Angriff. Dieser ist mit 3.8 Km und einer Gehdauer von etwas mehr als einer Stunde perfekt für Familien. Mit dem Kinderwagen kommen wir gut rum. Wir geniessen die Ruhe sowie die Ein- und Ausblicke im Hinterzartener Hochmoor. Unterwegs weisen Beschilderungen ab und zu auf Besonderheiten hin und es wird die Vegetation genauer beschrieben. Für uns ein schöner Rundweg!
Zurück in Hinterzarten fehlt uns aber noch etwas: Schwarzwäldertorte! Wir können doch nicht die bekannte Torte auslassen, wenn wir im Schwarzwald sind! Nach etwas Recherche weiss ich zwar nun, dass die Schwarzwälder Kirschtorte eigentlich nichts mit dem Schwarzwald zu tun hat und der Ursprung unklar ist (eine Theorie geht sogar davon aus, dass sie ursprünglich aus der Schweiz kommt), aber dennoch, irgendwie gehört das doch dazu. Und im Café Unmüssig in Hinterzarten finden wir den perfekten Ort für unsere Gelüste. Hier gibt es jede Menge Kuchen, Pralinen und alles, was das süsse Verlangen sonst noch stillen kann.
Im kleinen Ort Hinterzarten gibt es auch sonst noch einige Alternativen für Regenwetterprogramm:
- Das Schwarzwälder Skimuseum
- Das Spielzeugmuseum Zum kleinen Hannes
- Viele Bauernhöfe, die es zu besuchen gibt
Hier noch ein paar weitere Ideen für deinen Besuch in der Gegend. Mangels Zeit und Wetter konnten wir diese jedoch nicht umsetzen, haben sie uns aber für unseren nächsten Besuch gemerkt:
- Winterwanderung in St. Märgen mit einer leckeren Einkehr im Landfrauencafé
- Unterwegs zum Mathisleweiher in Hinterzarten
- Mit den Schneeschuhen auf dem Seebucktrail am Feldberg
Das sind alles Ideen für die ganze Familie oder Touren, die nicht allzu lang sind und man so auch gut mal alleine unternehmen kann.
Hier findest du viele weitere Informationen und Ideen zum Schwarzwald.
Für unseren nächsten Winterausflug in den Schwarzwald wünschen wir uns natürlich mehr Schnee. Oder wir kommen einfach zu einer anderen Saison wieder. Denn der Schwarzwald ist wohl zu jeder Jahreszeit eine Reise wert.
Wo gefällts dir am besten im Schwarzwald?
Hast du Lust noch mehr von Deutschland kennenzulernen? Hier gibts Inspiration:
- Schlechtwettertipps für ein Wochenende am Tegernsee
- Das Allgäu, ich und die Sache mit dem Wellness
- Bastei, Lilienstein und weitere Top Ziele in der Sächsischen Schweiz
- Auf kulinarischen Wegen durch Dresdens Neustadt
- Bremen: Wie mich die Hansestadt begeistert hat
- Nordseeliebe! Oder warum Juist der Seele guttut
- Norderney: Was die Nordseeinsel alles zu bieten hat
Auf Instagram findest du immer wieder neue Ideen für deine Reiseziele und auf Pinterest gibts sogar ein eigenes Board mit Reisetipps für Deutschland.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) entstanden. Meinung und Erfahrung sind wie immer meine eigenen.
4 Kommentare
Ritchie
30. Januar 2020 um 19:56Wie immer, sehr interressant und Aufschlussreich.
Sarah Althaus
30. Januar 2020 um 20:34Vielen Dank!
Christian
20. Juli 2023 um 18:21Sehr brav Werbung für meinen Wohnort gemacht;-)
Due lange Rote auf dem Münstermarkt ist ein MUSS! Schön die Erwähnung des Augustinerspielplatzes (der ist nämlich wirklich klasse). Zu erwähnen wäre bei der Thematik “Kinder und Müsntrepaltz” noch, dass auf der Nordseite des Platzes sich direkt die gut sortierte Stadtbiblothek befindet, in der mans ich mit Kindern gut aufhalten kann.
Sarah
24. Juli 2023 um 10:08Danke für den Tipp mit der Stadtbibliothek!