Lugano und Umgebung als Top-Reiseziel für Familien? Ein klares Ja. Wir haben die coolsten Erlebnisse rausgesucht und getestet.
Werbung, da Einladung.
Kaum sind wir am anderen Ende vom Gotthard-Basistunnel angekommen, da lacht uns auch schon die Sonne entgegen. Das Tessin ist ein sicherer Wert für tolles Wetter, süffige Aperol Spritz und Erlebnisse, die die ganze Familie begeistern.
An unserem verlängerten Wochenende im Tessin haben wir genau das vor: Wir wollen rausfinden, was die Stadt im Süden der Schweiz für uns als Familie zu bieten hat.

In Lugano, direkt am See, da ist es einfach schön.
Bereits als wir die ersten Schritte entlang des Luganersees gehen, macht mein Herz ein Sprung und meine Mundwinkel ziehts noch weiter nach oben. Es ist einfach schön im Tessin! Die Wärme, die Menschen, die Stimmung, dieser Ort tut mir gut.
Mit dem Tessin sind auch eine Menge Erinnerungen verbunden, da ich in meiner Kindheit hier viel Zeit verbracht habe. Wie viele Deutschschweizer:innen hatten auch meine Eltern ein Rustico – ein Ferienhäuschen – im südlichen Kanton.

Immer entlang dem Lago di Lugano.
Stadtspaziergang mit Herz
Der lombardische Baustil im Tessin fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Die warmen Farben wirken beruhigend auf mich und in Lugano gibt es einen Mix mit modernen Bauten, der der Stadt ein gewisses Etwas verleiht.
Wir schlendern umher, geniessen das Treiben am See und in der Stadt und besuchen natürlich auch den Parco Ciani mit der wunderbaren Aussicht. Bereits mit dem Umherwandern, Läden anschauen und Gelati essen lässt sich wohl ein ganzer Tag rumbringen.

Wunderschönes Lugano.

In Lugano im Tessin.

An der Uferpromenade in Lugano.

Lugano im Tessin in der Schweiz

Und nochmal eine bezaubernde Aussicht.
Museen für Gross und Klein
Doch wir wollen natürlich auch Kunst und Kultur entdecken. Ich liebe Museen und in Lugano haben wir zwei wunderbare Ausstellungen entdeckt.
LAC – Lugano Arte e Cultura
Das Kunst- und Kulturzentrum LAC wurde vom Architekten Ivano Gianola gestaltet und beweist sich als Hingucker an der Seepromenade. Das Zentrum beherbergt das Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI), welches zu den „Art Museums of Switzerland“ gehört, einem Verbund von 10 Museen mit Weltklasseformat.
Die permanente Ausstellung widmet sich Kunstwerken von Lugano und dem Tessin, während in den temporären Ausstellungen wechselnde Künstler:innen von Weltformat ihren Platz finden.
Im MASI gibt es – wie in den meisten Museen – spezielle Anlässe für Kleinkinder. Die regulären Ausstellungen sind aber eher für etwas ältere Kinder geeignet.

Das Kunst- und Kulturzentrum LAC in Lugano.

Innen sowie Aussen eine Augenweide.
Museo in Erba
Mit diesem tollen Museum hat Lugano einen Platz nur für Kinder geschaffen. Der Ableger des Musée en Herb, einem Kunstmuseum für Kinder in Paris, befindet sich seit 2016 in Lugano. In wechselnden Ausstellungen werden Kinder zwischen 4 und 11 Jahren an Kunst herangeführt – vor allem auch indem sie sich selber austoben können.
Die Techniken der ausgestellten Werke können in den Ateliers und in der Ausstellung selbst ausprobiert werden. Es muss also nicht nur geschaut und stillgesessen werden, sondern die Kinder können sich selbst als Künstler:in versuchen.
Ein wunderbarer Ort, von dem wir unsere Kinder kaum mehr weggebracht haben.

Das Kindermuseum in Erba in Lugano.
Auf den Monte Brè
Mit der Standseilbahn aus 1908 geht es auf den Monte Brè. Die Panoramaaussicht auf Lugano und die Walliser- und Berner Alpen ist grandios. Auf der sonnenverwöhnten Restaurantterasse geniessen wir den Rundumblick, während die Kinder auf dem Spielplatz toben. Eigentlich viel zu schade um weiterzugehen, aber es gibt noch so vieles zu erleben.
Vom Monte Brè führt ein Natur- und Archäologischer Lehrpfad nach Gandria und im Ort Brè ist der „Weg der Kunst“ zu entdecken.

Mit der Standseilbahn auf den Monte Brè.

Auf dem Monte Brè.

Sicht vom Monte Brè auf Lugano.
Mit dem Schiff nach Gandria
Um den nahegelegenen Ort Gandria zu besuchen, unternehmen wir eine Schifffahrt von Lugano aus. Regelmässig verkehren die Linienschiffe zwischen den beiden Orten.
Bereits die Sicht vom Schiff auf Gandria lässt uns staunen. Hier wäre das Wort „pittoresk“ tatsächlich angebracht, aber ich mag das inflationär benutzte Wort gar nicht. Wie wäre es mit „elysisch“? Etwas gebräuchlicher beschreibe ich das Dorf am Hang des Monte Brè nun als „wildromantisch“.

Unterwegs mit dem Schiff von Lugano nach Gandria.

Wildromantisch, oder?
Es wohnen nur 200 Menschen in Gandria und der Dorfkern gehört zu den „schützenswerten Ortsbildern von nationaler Bedeutung der Schweiz“. Das ganze Dorf ist mit Treppen durchzogen und ist daher nicht barrierefrei. Bereits ein Besuch mit Buggy/Kinderwagen ist nicht möglich, da es keinerlei andere Möglichkeiten als Treppen gibt.
Hier gilt: Gemütlich herumschlendern, die Gassen geniessen und dann mit dem Bus zurück nach Lugano. Alternativ geht’s natürlich auch wieder mit dem Schiff zurück oder zu Fuss auf dem Olivenweg.

Gandria ist durchzogen von Treppen.

Die Kirche von Gandria.

In den Gassen von Gandria.

Wandermöglichkeit von Gandria auf den Monte Brè.
Wanderung nach Morcote
Ein weiterer spektakulärer Aussichtsberg rund um Lugano ist der San Salvatore. Mit der Bahn ist der Gipfel in ein paar Minuten zu erreichen. Auch hier gibt’s ein Restaurant und die beste Aussicht tatsächlich vom Dach der Kirche. Das letzte Mal als ich auf einem Kirchendach stand, war wohl in Leon in Nicaragua!
Die grandiose Aussicht ist nicht alles, denn hier startet die Wanderung nach Morcote. Gut 10 Km sind für etwas ältere Kinder machbar, der Weg ist breit und ungefährlich. Unterwegs begleiten unvergleichliche Panoramen, eine Riesenschaukel, ein Botanischer Garten, sowie hübsche Dörfer und Einkehrmöglichkeiten die Wanderfamilie.
Unsere Kinder sind noch ein paar Jahre zu klein dafür, darum mache ich mich alleine auf den Weg. Denn ganzen Bericht zur Wanderung ins schönste Dorf der Schweiz gibt’s hier nachzulesen.

Sicht vom San Salvatore über Lugano.
Besuch des Swissminiatur
Zum Schluss besuchen wir das Swissminiatur. Auch hier kommen Kindheitserinnerungen hoch. Der Besuch ist wahrscheinlich für die meisten Kinder aus der Schweiz Standardprogramm – so jetzt auch für meine.
In Melide, mit dem Zug nur ein paar Minuten von Lugano entfernt, warten 128 Modelle der berühmtesten Gebäude und Monumente der Schweiz auf die Besucher:innen. Zwischendurch fahren Modelleisenbahnen durch Tunnel und Schwebebahnen auf die Berge. Es gibt vieles zu bestaunen und für die Kinder auch eine kleine Eisenbahn, die sie mit grossem Vergnügen rund um den Park transportiert.

Besuch im Swissminiatur im Tessin.

Die Schweiz im Kleinformat im Swissminiatur.
Reise-Infos
- Anreise: Lugano ist ab Zürich direkt (oder mit Umstieg in Arth-Goldau) mit dem Zug in nicht einmal zwei Stunden zu erreichen.
- Unterkunft: Hotel Delfino, nettes Hotel mit leckerem Abendessen. Zimmer mit Verbindungstüre für Familien.
- Ticino Ticket: Bei Übernachtung in Hotels, Jugendherbergen oder Campingplätzen lässt es sich damit im ganzen Kanton (!) kostenlos ÖV fahren und gewisse Sehenswürdigkeiten vergünstigt besuchen.

Lebensgefühl in Lugano im Tessin.
Lugano ist für uns eine perfekte Familiendestination. Die Interessen von Gross und Klein lassen sich hervorragend kombinieren, so dass es niemandem langweilig ist. Es gibt Angebote für Kinder jeden Alters und auch Klassiker wie Schifffahren, Bergausflüge und Spielplätze gibt’s zu Hauf zu finden.
Wer wieder einmal etwas mehr Sonne und südländisches Flair will, sollte endlich wieder mal ins Tessin nach Lugano fahren.
Wann warst du das letzte Mal da?
Disclaimer: Wir wurden von Ticino Tourismo zu dieser Reise eingeladen. Meinungen, Erfahrungen und Umsetzung wie immer unsere eigene.
1 Kommentar
Step
23. Mai 2023 um 21:20Tessin ist wunderschön inklusive Monte Bré, Gandria, Olivenweg etc, also die ganze Umgebung Luganos….einzig Lugano selbst hat mich weniger begeistert – ist irgendwie wie ein Stück steriles Italien bloß doppelt so teuer. Weiß auch nicht aber mit der Stadt wurde ich nicht warm…..