Auf Kreta haben wir das erste Mal all-inclusive-Ferien gebucht. Zusätzlich haben wir uns ein Auto gemietet und die Insel erkundet. Hier gibt’s unsere Tipps und ein Fazit.
Werbung, da Recherchereise.
In unserem Hotel in Kreta merken wir gleich zu Beginn, dass diese Woche Neuland für uns wird. Wir haben das erste Mal ein all-inclusive-Angebot gebucht. Wie das wohl wird? Wir wollen testen, ob diese Art Ferien für uns das Richtige ist. Normalerweise sind wir mit unseren Rucksäcken unterwegs, mieten uns in Apartments ein oder für ein paar Nächte in besonders schöne Hotels.
Seit wir Kinder haben, hören wir immer wieder, wie entspannt es sei mit den Kids eine Woche in einem all-inclusive-Hotel zu verbringen. Da wir immer predigen wie wichtig es ist offen zu sein, wollen wir das auch selber sein und geben dem Ganzen eine Chance. Ab nach Kreta!
Das 5*-Familienresort Stella Palace Aqua Park
Wir buchen ein Familienresort nur eine halbe Stunde von Heraklion, der Hauptstadt der Insel entfernt. Dazu gehört auch ein Wasserpark, was für die Kinder natürlich von Beginn an zum Highlight auserkoren wird.
Die ganze Anlage ist sehr schön gestaltet und gepflegt. Mehrere Pools, welche von den Hotelzimmern umgeben sind, bieten genug Platz für alle Gäste. Die Becken sind alle unterschiedlich tief, vom Pool zum Schwimmen bis zu Kinderplanschbecken ist gleich vor der Türe alles vorhanden.
Das Stella Palace – ein 5*-Hotel für die ganze Familie.
Auch das Essen in den hoteleigenen Restaurants ist lecker und stilvoll. Einzig das Hauptrestaurant ist mir zu gross und zu laut, welches wir daher die meiste Zeit meiden. Besonders fein ist das griechische Restaurant mit schönem Ambiente und das asiatische Angebot mit feinem Sushi.
Für uns ist es ungewohnt, dass wir einfach reinmarschieren, essen und wieder gehen. Doch für die Kinder ist das tatsächlich ein grosser Vorteil, da auch nachmittags immer ein Buffet mit Pommes, Pfannenkuchen und süssen und salzigen Snacks bereitsteht. Und wer Kinder hat weiss: Niemand will hungrige Kinder!
Der Aqua Park und weitere (Kinder-)Angebote
Der Aqua Park ist gross und vielseitig. Es gibt einen Bereich für kleine Kinder, aber auch Rutschen, bei denen eine Mindestgrösse eingehalten werden muss. Letztere gehen ziemlich wild ab! Wichtig zu wissen ist, dass die Pools nicht beheizt werden. Gerade wer im Herbst dort ist, muss im Aqua Park mit recht frischem Wasser rechnen.
Der Park im Stella Palace Aqua Park Resort.
Einer der Hauptgründe weshalb Familien in ein all-inclusive Hotel reisen, sind die Angebote für Kinder. Zum einen ist da natürlich die Kinderbetreuung im Club und dann das tägliche Programm mit Kinderdisco und Show. Für unsere Kids sind die abendlichen Shows der Höhepunkt des Tages und von Zirkus, zu Feuershows und Akrobatikvorführungen ist alles mit dabei.
Auch für Erwachsene gibt es Angebote. Viele davon sind Sportarten wie Wasserpolo, Dart und ähnliches, was mich persönlich nicht so anzieht. Doch beim angebotenen Tabata-Workshop sind wir auch mit dabei und kommen ganz schön ins Schwitzen.
Es gibt täglich so viele hoteleigene Angebote, dass viele Gäste das Hotel gar nicht verlassen.
Inselerkundungen auf Kreta
Uns ist es aber auf Dauer doch zu langweilig und bereits am zweiten Tag kommt der Drang hoch auszubrechen und endlich die Insel zu erkunden. Weil wir das schon vorhergesehen haben, haben wir uns einen Mietwagen gebucht.
Unsere Tage verbringen wir schlussendlich mit jeweils etwa einem halben Tag im Hotel und einem halben Tag unterwegs, was sich für uns als gute Kombi herausstellt. So können wir Kreta erkunden und gleichzeitig die Annehmlichkeiten eines all-inclusive-Hotels geniessen.
Die Insel ist die grösste von ganz Griechenland und um von der Ostküste in den Westen zu gelangen, fährt man zwischen vier und fünf Stunden. Die ganze Insel in einer Woche sehen ist also nicht machbar, schon gar nicht mit kleinen Kindern im Gepäck. So besuchen wir täglich ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Strände, die ich dir hier etwas näher vorstelle.
Mit dem Mietwagen unterwegs auf Kreta.
Archanes
Stadt, Land, Dorf – drei Eckpfeiler, die ich in jedem Land (oder auf jeder Insel) sehen will. Archanes nimmt den Part des Dorfes ein, das wir besuchen. Es liegt nur 12 Kilometer südlich von Heraklion und ist einfach zu erreichen.
Eigentlich wollen wir auch den Palast von Knossos besuchen, welcher zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Kretas gehört. Als wir aber vorfahren, schrecken uns die Menschenmassen ab. Wir fahren spontan weiter und landen in Archanes.
Das hübsche Dorf mit rund 5000 Einwohner:innen ist echt eine Augenweide und gut investierte Urlaubszeit. Gemütlich schlendern wir durch die Strassen, schauen uns die Murals an und schlürfen Kaffee. Richtig gemütlich!
Hallo aus Archanes!
Agios Nikolaos
Ein um einiges grösser ist der Ort Agios Nikolaos im Osten Kretas. Hier gibt es alles, was das Reiseherz begehrt. Im Zentrum des Ortes befindet sich der Voulismeni-See, der mit dem Meer verbunden ist und von vielen Kneipen und Tavernen umgeben ist.
Angrenzend ist auch gleich die Shoppingmeile mit den üblichen touristischen Angeboten und es geht durch ein Gassengewirr den Hügel rauf, von wo man einen schönen Blick auf die Bucht geniesst.
Agios Nikolaos
Unzählige Tavernen säumen das Zentrum von Agios Nikolaos.
Im Hafen von Agios Nikolaos.
Strand Voulisma
Viele der bekannten und besonders schönen Strände sind recht weit von unserem Standort in Analipsi entfernt und für unsere Kids mit zu langen Autofahrten verbunden. Bei unserem Besuch in Agios Nikolaos fahren wir jedoch nur rund 20 Minuten weiter und landen am Voulisma Beach, über den ich schon ein paar Mal gelesen habe, dass er zu den Schönsten Kretas gehören soll.
Er liegt fast direkt an der Strasse und ist ganz einfach zu finden. Es gibt einen kostenlosen Parkplatz und die Möglichkeit zur Verpflegung sowie Liegestühle zum Mieten. Die Bucht ist tatsächlich traumhaft schön und das Wasser kann man als karibisch bezeichnen. Das Meer schillert in allen Blautönen.
Obwohl es an diesem Tag etwas windig ist, baden wir im Meer, bauen Sandburgen und geniessen das Ferienfeeling. Neben dem Hauptstrand gibt es zwei weitere kleine Buchten, an denen es keine Liegestühle gibt und an denen etwas weniger Leute zu finden sind.
Der Strand von Voulisma.
Wunderschönes, klares Meereswasser in Griechenland.
Kreta, Griechenland
Voulisma, Kreta
Kourtaliotiko Schlucht
Diese Schlucht liegt im Süden der Insel und ist etwas weniger bekannt als die Samara-Schlucht und hat demnach auch etwas weniger Besucher:innen.
Der ausgeschilderte Parkplatz führt zu einer Kirche. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite folgen wir dem Schotterweg und den Schildern, die uns zum Wasser in der Schlucht leiten.
Der schönste Teil der Schlucht ist der untere Bereich, in dem sich ein Bad im eiskalten Wasser lohnt und wir die Wasserfälle bestaunen.
Palmenstrand von Preveli
Ganz in der Nähe der Schlucht befindet sich der Palmenhain von Preveli. Der Strand kann vom Parkplatz über viele steile Treppenstufen erreicht werden. Alternativ kanst du auch am Drymisikano-Strand parken und einen Spaziergang zum Strand von Preveli machen.
Entlang des Flusses der hier ins Meer mündet, hat sich auf natürliche Weise ein schöner Hain mit kretischen Dattelpalmen gebildet und ein Spaziergang ist hier besonders schön.
Der Palmenstrand von Preveli.
Ein Hain voller kretischer Dattelpalmen.
Hain mit Olivenbäumen
Unterwegs zum Preveli Strand lohnt sich ein Stopp bei einem der ältesten Olivenhaine der Insel. Hier grasen Schafe und der Stopp lässt sich gut mit einem Picknick oder der Einkehr in einer Taverne verbinden.
Olivenhain auf Kreta.
Die Nachmittagsruhe geniessen…
Ausgrabungsstätte Gortyn
Es gibt viele Möglichkeiten, das antike Griechenland abseits von überlaufenen Sehenswürdigkeiten wie Knossos zu bestaunen. Eine davon ist ein Besuch in der Ausgrabungsstätte Gortyn. Während sich andernorts die Massen dicht an dicht drängen, bestaunen wir hier ungestört die uralten Bauten.
Gortyn war früher eine Stadt und ist heute in erster Linie bekannt für die „Grosse Inschrift“, den ältesten Gesetzescodex Europas.
Die Ausgrabungsstätte Gortyn.
Längst nicht so überlaufen wie andere Stätten.
Nirrou Terra Bar
Bei unserer Heimreise sind wir etwas zu früh dran um das Auto zurückzugeben und landen völlig ungeplant in diesem Bijou. Die Strandbar ist super gemütlich gemacht, bietet einen tollen Ausblick und erinnert an hippe Plätze in Südostasien.
Wer in der Gegend unterwegs ist tut gut daran hier einzukehren und sich einen kalten Drink zu gönnen.
Die Nirrou Terra Bar auf dem Weg zum Flughafen.
Mein Resümee
Die Herbstferien sind ein toller Zeitpunkt für Kreta-Ferien. Es ist schön, wieder einmal am Meer zu sein und vor dem Winter noch ein bisschen Sonne zu tanken. Obwohl es nicht mehr ganz so warm ist, dürfen wir schöne Sonnentage geniessen.
Unser Fazit zum all-inclusive-Hotel ist gemischt. Wir sehen die Vorteile für Familien, vor allem wenn man Ferien dazu braucht, sich einmal um nichts kümmern zu müssen. Für ein all-inclusive-Hotel ist das Stella Palace Resort bestimmt eine der besten Adressen mit ausgezeichnetem Service und wer genau das sucht, dem können wir dieses Hotel sehr empfehlen.
Kreta, Griechenland
Uns fehlt jedoch bei so einer Reise der Bezug zum Land, resp. in diesem Fall zur Insel. Wir haben zwar genau aus diesem Grund einen Mietwagen gebucht und einiges von der Insel gesehen. Das Reisefeeling kommt aber nicht so wirklich auf, wenn wir jeden Abend in unser Hotel zurückkehren und mehr oder weniger unter Landsleuten Ferien machen. Die Exotik, das „Andere“, das haben wir vermisst und geht durch ein so grosses Hotel verloren.
Wir reisen in erster Linie um Neues zu sehen und zu erleben, um einen uns fremden Lebensstil zu entdecken, um in einzigartigen Unterkünften zu schlafen und Menschen kennenzulernen. Uns treibt die Suche nach Erlebnissen rund um die Welt und nicht nach Entspannung am Pool. Deswegen schliessen wir unseren „Versuch all-inclusive“ mit dem Resümee, dass wir zwar eine schöne Woche hatten, es aber einfach nicht unserer Art zu Reisen entspricht.
REISE-TIPP
Flug ab Bern-Belp
Flug ab Bern-Belp.
Wie sind deine Erfahrungen mit all-inclusive-Ferien?
Mehr Griechenland gibts hier:
- Was du dir in Athen nicht entgehen lassen solltest
- Psiri, Moastiraki und Exarchia – Athens coolste Viertel
- Griechenlands Leckereien: Das kommt auf den Teller
Disclaimer: Wir wurden von Hotelplan und Migros Ferien zu dieser Reise eingeladen. Programm und Aktivitäten sind alle selber organisiert, bezahlt und gestaltet.
1 Kommentar
Step
18. November 2023 um 19:30Also Sarah und All-Inclusive – das geht ja nun wirklich gar nicht zusammen! 🙂 Finde ich trotzdem gut, dass du es dir angesehen hast – wie du richtig sagst, muss man offen sein, und um sich ein Urteil über etwas bilden zu können, sollte man es nicht nur vom Hörensagen kennen sondern es auch mal selbst probiert.
Meine All Inclusive Erfahrungen sind gut 20 Jahre her – wir waren früher oft mit der Airline auf Wochenstopps in der Karibik (Dominikanische Republik, Kuba, Cancun), wo wir in All Inclusive Clubs untergebracht waren. Speziell in Kuba war ich damals jeweils nur die erste und die letzte Nacht im Hotel und sonst die ganze Woche unterwegs. Die All Inclusive Welt, wo man abgeschottet ist vom realen Leben des Gastlandes, und sich den ganzen Tag durch die immer gleichen Buffets (fr)isst, das war echt so gar nicht meines…..