Die Freiburger Seenregion in der Schweiz ist ein perfektes Familien-Reiseziel und bietet für Gross und Klein eine ganze Menge. Hier gibt’s alle Tipps von Rebberg-Wanderungen, zu Grotten-Erkundungen bis hin zu einer Schatzsuche und Schlafen im Stroh.
Werbung mit dem Freiburger Tourismusverband.
Der Kanton Freiburg – oder Fribourg, wie ich ihn lieber nenne – ist ein echtes Kaliber. Von den Bergen im Süden bis zur Seenlandschaft im Norden gibt es allerhand zu entdecken und auf kleinem Raum eine Vielfältigkeit, die seinesgleichen sucht. Ausserdem ist die Gegend die Verbindung der deutsch- und französischsprachigen Schweiz und damit verschmelzen auch Traditionen und Werte und ergeben damit einen ganz eigenen Mischmasch.
Ich mag beispielsweise, wenn ich einen Satz auf Schweizerdeutsch beginnen und auf Französisch beenden kann und deswegen niemand schräg schaut. Das ist hier eine Selbstverständlichkeit. Diese Vielfältigkeit zeichnet die Region Freiburg aus und gehört zu den Gründen, warum ich die Gegend so gerne mag.

So sehen die Ortschaften in der Freiburger Seenregion aus.
Schätze in der Altstadt von Murten
Das 800 Jahre alte „Stedtli“ Murten gehört für mich zu den Schönsten der Schweiz. Ich bin immer wieder gerne hier und jedes Mal von Neuem überrascht, wie idyllisch es ist. Mit der Lage auf einer Anhöhe gibt es immer wieder schöne Aussichten auf den Murtensee zu geniessen. Die Farben der frühen Morgenstunden können sich problemlos mit dem Blick Richtung Mont Vully beim Sonnenuntergang messen. Die schönste Tageszeit oder das schönste Farbenspiel zu bestimmen ist in Murten schwierig.

In Murten ist es einfach schön.

Hallo Murten!
Jedes Kind in der Schweiz kennt die Stadt Murten, spätestens wenn in der Geschichtsstunde die Schlacht von Murten Thema ist. 1476 haben die Eidgenossen die Stadt gegen Karl den Kühnen erfolgreich verteidigt, was heute noch gefeiert wird.
Kleinkinder lassen sich nur mässig für geschichtliche Fakten begeistern und von Stadtrundgängen halten sie nicht viel. Eine Möglichkeit, wie wir sie trotzdem dazu bringen mit uns einen Spaziergang durch die Stadt zu machen, ist eine Schatzsuche.
Im Büro von Murten Tourismus ist ein Plan erhältlich, der uns an die sehenswertesten Plätze der Stadt bringt. Dort gibt es jeweils ein Rätsel zu lösen oder etwas zu suchen, was den nächsten Buchstaben des Lösungswortes ergibt.
Wir kommen an schönen Brunnen vorbei, bestaunen die Hausfassaden, ein antikes Uhrwerk und als Highlight begehen wir die alte Ringmauer, die früher die Stadt vor Eindringlingen beschützt hat. Heutzutage erlaubt die Mauer einen fantastischen Rundumblick über die Dächer von Murten und über den See bis hin in den Jura.
Stolz holen die Kinder nach der erfolgreichen Schatzsuche den Goldtaler aus Schoggi beim Tourismusbüro ab.

In Murten gibts überall kleine Schätze zu entdecken.

Diese Fassaden!

Auf der Ringmauer von Murten.

Was für ein Wetter, was für eine Sicht!
Am, im oder auf dem Wasser
Etwas vom besten in Murten ist natürlich die Lage direkt am See. Daher gehören Wassersportaktivitäten in jedes Programm, besonders natürlich bei schönem Wetter. In der Pantschau wird gebadet und flaniert, es können SUPs oder Pedalos gemietet werden und mit Sicht aufs schöne Murten lässt sich hier das Leben geniessen.
Direkt am Hafen gibt es auch zwei kleine Spielplätze und eine Minigolf-Anlage. Wir entscheiden uns aber für eine Schifffahrt auf dem Murtensee und setzen über nach Praz. Die Schifffahrtsgesellschaft LNM bringt uns in 25 Minuten auf die andere Seite des Sees, von wo wir ins Höhlenabenteuer starten.

Murten liegt am schönen Murtensee.

Mit dem Schiff gehts von Murten nach Praz.
Zu den Grotten des Mont Vully
In Praz geht es für uns zu Fuss weiter. In einer halben Stunde laufen wir gemütlich hoch zu den Grotten des Mont Vully. Der Weg führt idyllisch durch die Rebberge – immer wieder ein herrliches Panorama! Besonders auf der Anhöhe, kurz bevor wir die Grotten erreichen, ist der Blick über die Weinreben und den See einfach herrlich.

Unterwegs in den Rebbergen des Mont Vully.

So eine schöne Gegend!
Es dauert nicht lange, bis wir vor den Grotten aus dem 1. Weltkrieg stehen. Sie wurden 1916/17 zur Verteidigung des Schweizer Mittellandes in Sandstein gehauen und sind 200 Meter lang. Heute ist es ein riesiger Abenteuerspielplatz für Kinder.
Unsere Kids freuen sich sehr, als wir die Höhlen erreichen. Voller Neugierde erforschen sie die Stollen und sogar als es tief runtergeht und dunkel wird (und mir schon etwas mulmig), finden sie es klasse.

Die Grotten des Mont Vully.

Im Äusseren und hellen Teil der Grotten.
Der Weg runter nach Môtier geht etwas rascher und schon bald sind wir im Restaurant du Port, in dem wir ein richtig leckeres Essen geniessen. Man spürt die hochwertigen Zutaten und der Wein direkt von den angrenzenden Rebbergen schmeckt hier auch besonders gut.
Mit dem Schiff fahren wir in 50 Minuten zurück nach Murten.

Hallo Murten, da sind wir wieder.
Zwischen Street-Art und Burggräben in Estavayer-le-Lac
Der nächste Stopp auf unserer Reise im Freiburger Seenland ist Estavayer-le-Lac. Auch hier erkunden wir die mittelalterliche Stadt mit einem Rätsel, genauer mit Humbert von Savoyen, der uns durch die Stadt führt. Ihm gehörte das Schloss von Chenaux, welches wir auf dem Rundgang natürlich auch besuchen.

Wir erkunden Estavayer-le-Lac.

Und wieder ein Rätsel gelöst!
Wir steigen die steilen Treppen des Schlossturms hoch. Zuoberst geniessen wir einen schönen Blick über Estavayer-le-Lac und den Neuenburgersee. Auf den verschiedenen Zwischenböden sind noch heute ehemalige Gefängnisse zu sehen, die einem einen Schauer über den Rücken jagen.

Das Schloss Chenaux.

Sicht vom Schloss über Estavayer-le-Lac.

Unterwegs in Estavayer-le-Lac.
Wir kommen auch an einem ehemaligen Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert vorbei, dass heute ein Museum beherbergt. Es ist weitherum als Froschmuseum bekannt, da es 108 Frösche zeigt. Diese wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von François Perrier präpariert und in menschlichen und sozialen Szenen dargestellt.
Perrier hat Alltagsszenen aus dem damaligen Estavayer-le-Lac nachgestellt. Es sind Frösche beim Essen, bei einem Gelage, in der Schule oder Soldaten beim Exerzieren zu sehen. Das Ganze ist sehr skurril, aber trotzdem – oder gerade deswegen – spannend anzusehen.
Das Museum beherbergt auch viele Schätze aus der Region, die aus dem 15. bis ins 20. Jahrhundert stammen. Es gibt Alltagsgegenstände wie Küchenutensilien, Waschzuber oder Münzen zu sehen. Alles ist mit Liebe zum Detail aufbereitet und teils interaktiv gestaltet. An einigen Stationen können wir uns auch selbst betätigen und Kleinigkeiten mit der Lupe betrachten, alte Kaffeemühlen drehen oder sonstige Geräte ausprobieren.

«Le banquet électoral» im Froschmuseum von Estavayer-le-Lac.
Eine Besonderheit in Estavayer-le-Lac ist der ArtiChoke Street-Art-Rundweg, eine Route mit rund 20 Kunstwerken, die einen spannenden Kontrast zum mittelalterlichen Städtchen darstellen. Alle diese Stücke können auf einem Rundweg erkundet werden, den wir gleich mit dem von Humbert kombinieren.

Street-Art in Estavayer-le-Lac.

Kunstwerk in den Strassen von Estavayer-le-Lac.

Überall gibt es Kunstwerke zu bestaunen.

An jeder Ecke gibt es was zu entdecken.
Mit dem Mini-Zug zum Wakeboarden
Einen Nachmittag am Wasser wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und machen uns auf zum Nouvelle Plage. Die Fahrt vom Städtchen Estavayer-le-Lac bis zum Ufer des Neuenburgersees ist das Highlight des Wochenendes – jedenfalls, wenn wir die Kinder danach fragen. Wir fahren nämlich mit dem Mini-Zug zum Strand. Damit haben sie uns schon das ganze Wochenende in den Ohren gelegen und nun wird es endlich wahr.

Mit dem Mini-Zug an den Strand.
Am Nouvelle Plage geniessen wir die Ferienstimmung, die sich augenblicklich einstellt. Im Strandrestaurant La Dérive essen wir Pizza und Flammkuchen, danach schauen wir uns den bekannten Wasserskilift genauer an. Auf einer kleinen Tribüne können wir den Wasserskifahrer:innen und Wakeboardern zuschauen, wie sie die ersten Versuche auf dem 800 Meter langen Wasserskilift unternehmen oder bereits wilde Tricks vollbringen.
Alle die selber auch aufs Wasser rauswollen können bei Alpha Surf direkt am Nouvelle Plage Pedalos, SUPs oder Kanus mieten.

Nouvelle Plage in Estavayer-le-Lac.

Wakeboarden am Nouvelle Plage.

Dieses Grün!

Am Strand von Estavayer-le-Lac.
Hoteltipp
Murten
Hotel Murtenhof und Krone. Schönes Hotel mitten in der Stadt mit Möglichkeit für ein Familienzimmer. Sehr gutes und regionales Frühstück, top Aussicht von der Restaurantterrasse.
Willst du mal anders übernachten und neue Erfahrungen sammeln?
In der Region Freiburg bietet sich dies mit der Möglichkeit des Agrotourismus an. Es gibt diverse Möglichkeiten um fernab von Hotelzimmern zu übernachten – beispielsweise in einem alten Kornspeicher, auf einer Alp, auf einem Bauernhof oder im Stroh.
Wir haben uns fürs Schlafen im Stroh entschieden, da dies besonders für die Kinder ein ganz spezielles Erlebnis ist. Wir betten zuerst ausgemusterte Armeedecken auf das Stroh und kuscheln uns danach in den Schlafsack. Es ist richtig bequem und beim Aufwachen rollen sich die Kids noch extra einmal durch das Strohbett. Es hat richtig Spass gemacht und wir nehmen eine ganz besondere Erfahrung mit.
Das Schlafen im Stroh lässt sich auch mit aussergewöhnlichen Aktivitäten wie dem Besuch des Alpabzugs Ende September oder einem 1. August-Brunch kombinieren.

Die Freiburger Seenregion – eine wunderschöne Gegend!
Die Freiburger Seenregion ist ein richtiges Bijou und es ist definitiv nicht das letzte Mal, dass wir da waren. Es gibt noch so viel zu entdecken.
Warst du auch schon in der Region Freiburg unterwegs? Erzähle deine Erfahrungen in den Kommentaren.
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