Kanada / Roadtrips

Reiseroute durch den Westen Kanadas – die Highlights

Bow Lake

**Gastbeitrag von maps for two**

Kanada – ein Land, das viel Natur, wilde Bären und unberührte Weiten verspricht. So jedenfalls das Klischee. Und es ist ein Land, welches ich selbst noch nie bereist habe. Umso mehr freue ich mich über den Gastbeitrag von Krissi und Michael, die sich Hals über Kopf in Kanada verliebt haben.

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Einmal mit dem Auto über den Icefields Parkway zu fahren, in den schönsten Seen Kanadas zu baden und auf dem Grouse Mountain die Aussicht über Vancouver zu genießen – all das stand ab dem Zeitpunkt, an dem feststand, dass wir nach Kanada gehen, auf unserer Bucketlist. Und all das hat sich für uns in kurzer Zeit auch erfüllt. Der Westen Kanadas bietet eine unglaubliche Vielfalt, die dir das typische Kanada näher bringt.

Wir haben für dich die Highlights zusammengefasst, die du auf einer Reise durch den Westen Kanadas nicht verpassen solltest.

Die Route

Für die Route gibt es viele, viele Möglichkeiten. Mit Sicherheit solltest du aber die beiden bekannten Nationalparks Banff und Jasper nicht verpassen! Eine Möglichkeit ist es von Calgary oder Edmonton nach Vancouver zu fahren. Wir beschreiben dir hier aber unsere Route, die von Vancouver über die Rocky Mountains und Vancouver Island wieder zurück nach Vancouver führt. Dafür haben wir uns 6 Wochen Zeit genommen und konnten alles sehen, was wir uns vorgenommen haben.

Vancouver – Start- und Endpunkt der Reise

Als internationale Großstadt bietet sich Vancouver natürlich perfekt als Startpunkt an. Hier gibt es Direktflüge von und nach Deutschland, es gibt unzählige Camper- und Autovermietungen und noch dazu ist die Stadt einfach wunderschön. Du solltest mindestens 3 Tage einplanen, um einen kleinen Einblick in diese wunderbare Stadt zu bekommen. Ja, vielleicht merkst du es schon: wir haben uns ein bisschen verliebt in Vancouver und haben deshalb auch über sechs Monate dort verbracht. Vancouver ist eine Stadt, in die wir mit Sicherheit noch das ein oder andere Mal zurückkehren werden. Überzeuge dich am besten selbst davon, wie wunderbar Vancouver ist!

Vancouver von oben.
Vancouver von oben.

Erkunde unbedingt die Seawall, einen Weg, der einmal um den 400 Hektar großen Stanley Park führt, genieße die Aussicht vom Grouse oder Cypress Mountain und besuche einmal den Lighthouse Park in West Vancouver. Die Liste der Dinge, die in Vancouver sehenswert sind, könnten wir noch ewig erweitern, aber so viel soll gesagt sein: es ist definitiv eine Stadt, die du dir nicht entgehen lassen solltest!

Der Stanley Park in Vancouver.
Der Stanley Park in Vancouver.

Cultus Lake – ein Weekend-Getaway

Nur etwa 1,5 Stunden von Vancouver entfernt befindet sich der Cultus Lake, ein wunderschöner See, der zum Baden einlädt und für uns bereits alle Erwartungen an Kanada erfüllt. Umgeben von Bergen und Wald liegt der See inmitten einer wunderschönen Idylle – hier lässt es sich prima ein paar Stunden oder auch ein paar Tage aushalten. Wir sind erst gegen Nachmittag von Vancouver gestartet und so verbringen wir unsere erste Nacht des Campingabenteuers an diesem wunderbaren See. Für uns definitiv ein super Einstieg in unseren Roadtrip!

Der Cultus Lake in Kanada.
Der Cultus Lake in Kanada.

Osoyoos Lake – der wärmste See Kanadas

Über ein paar Umwege fahren wir am nächsten Tag gemütlich in Richtung Banff. Einer dieser Umwege ist Osoyoos, das im Weingebiet des Okanagan Valley liegt. Der Osoyoos Lake, der anscheinend wärmste See Kanadas, liegt in der Wüste nahe an der Grenze zu den USA und ist absolut nicht überlaufen. Auf den sauberen Liegewiesen machen wir unser erstes BBQ und genießen die warme Sonne. Denn auch spät am Abend ist es hier so angenehm warm, dass wir problemlos im T-Shirt draußen sitzen und die Seele baumeln lassen können.

Revelstoke – der Natur so nah

Über Kelowna fahren wir weiter nach Revelstoke, das mit seinen Cafés und schönen Gassen zum Bummeln einlädt. Der kleine Ort versprüht eine gelassene Atmosphäre und ist der Natur sehr nah. Denn der Mount Revelstoke bietet viele Möglichkeiten zum Wandern, Mountainbiken und im Winter natürlich zum Skifahren oder Snowboarden.

Nach ein paar entspannten Tagen an den schönen Seen machen wir hier unsere erste Wanderung und bekommen gleich mal einen guten Einblick in die wunderschöne Berglandschaft Kanadas. Wir statten uns mit Bärenglocke und Bärenspray aus und versuchen, immer schön laut zu sprechen oder zu singen, um den Bären unsere Anwesenheit zu signalisieren.

Am Mount Revelstoke in Kanada.
Am Mount Revelstoke in Kanada.

Takakkaw Falls – unverhofft kommt oft

Der Yoho Nationalpark ist bei weitem nicht so bekannt wie sein direkter Nachbar, der Banff Nationalpark, bietet aber mindestens so schöne Flecken. Einer davon ist sicher der Takakkaw Wasserfall, dem wir ganz spontan einen Besuch abstatten. Die Straße, die zu diesem versteckten Juwel führt, ist nur für kleine bis mittelgroße Fahrzeuge geeignet. Große Camper und Anhänger werden so ihre Probleme haben, die engen und steilen Kurven zu bewältigen. Aber nach dieser Anstrengung finden wir uns vor unglaublich schönen und magischen Wasserfällen wieder. Nicht nur ihre Größe ist beeindruckend, sondern auch das, was die Falls ausstrahlen – pure Freiheit. Noch so ein Ort, von dem du dich unbedingt selbst überzeugen musst!

Die Takakkaww Falls.
Die Takakkaw Falls.

Emerald Lake – türkises Wasser vor einmaliger Bergkulisse

Ebenfalls im Yoho Nationalpark gelegen, aber deutlich einfacher zu erreichen, ist der Emerald Lake. Mit seinem grün-türkisen Wasser strahlt er eine Schönheit aus, die so nur in Kanada zu finden ist. Mit dem Kanu über den See zu schippern steht allerdings auch noch auf unserer Wunschliste. Denn bisher haben wir den See „nur“ im Winter besucht, was aber genauso beeindruckend für uns war – aber die tollen Farben sind uns dabei leider entgangen.

Lake Louise – der bekannteste See Kanadas

Er ziert alle möglichen Fotos, Reisemagazine und Reiseführer und nun auch unsere Erinnerungsfotos – der Lake Louise. Tatsächlich ist er einer der schönsten Seen, die wir gesehen haben und hat definitiv etwas magisches an sich. Allerdings wollen ihn auch genauso viele Menschen live sehen wie er auf Bildern abgedruckt ist. Also am besten ganz früh am Morgen (vor 8 Uhr) hinfahren, um den See mit nicht ganz so vielen Leuten teilen zu müssen. Oder aber du wanderst ein Stück, so entkommst so den Massen fast immer (gilt nicht nur für den Lake Louise). Dennoch ist es ein tolles Gefühl, an diesem See zu sitzen und die frühmorgendliche Stimmung zu genießen. Wir sind tatsächlich in Kanada, an einem Ort, den wir uns schon so oft in Gedanken vorgestellt haben. Unglaublich!

Der berühmte Lake Louise.
Der berühmte Lake Louise.

Moraine Lake – fast noch schöner?

Der Moraine Lake liegt nur einige Kilometer vom Lake Louise entfernt und war für uns vielleicht sogar noch schöner als der Lake Louise. Für die beste Sicht solltest du unbedingt auf den Steinhaufen klettern, der den unglaublichen Blick auf den See erst möglich macht. Oben angekommen erstrahlt der Moraine Lake nämlich im schönsten und sattesten Blau, das wir je gesehen haben. Und mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund sieht das aus wie im Reiseführer! Wo könnte es im Moment schöner sein als hier? Auch trotz der vielen anderen Besucher können wir diesen wunderbaren Platz gerade vollkommen genießen und wertschätzen.

Moraine Lake in Kanada.
Moraine Lake in Kanada.

Aber: Auch hier solltest du relativ früh oder relativ spät (vor 8.30 Uhr oder nach 17 Uhr) kommen, oder einen flexiblen Zeitplan mitbringen. Denn die Parkmöglichkeiten am Moraine Lake sind sehr, sehr begrenzt und schon um 9 Uhr kann es passieren, dass die Straße nur noch für Busse zugänglich gemacht wird.

Banff – das Zentrum in Kanadas Westen

Banff ist DER Ort, den wir sofort mit Kanadas Westen in Verbindung bringen. Banff liegt mitten im gleichnamigen Nationalpark und ist das Tor zu vielen verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Wandern, Mountainbiken oder Skifahren. Aber auch der Ort selbst hat seinen ganz eigenen Charme und bietet viele Restaurants, jede Menge Einkaufsmöglichkeiten und natürlich auch die direkte Nähe zur Natur.

Hier wird es dir garantiert nicht langweilig! Weil wir immer noch keinen Bären gesehen haben, nehmen wir anstatt des lauten Trans-Canada-Highways die Route über den Bow Valley Parkway nach Banff. Laut Reiseführer und Internet ist es hier schon fast garantiert, Wildlife zu begegnen. Aber nachdem wir die Strecke gefühlt mit Tempo 30 hin und zurück gefahren sind und lediglich ein scheues Reh gesehen haben, haben wir die Hoffnung, einen Bären zu sehen, schon fast aufgegeben.

Icefields Parkway – der schönste Highway Kanadas

Aber natürlich ist die Gegend rund um Banff nicht das einzige, das zum Banff Nationalpark gehört. Dieser erstreckt sich nämlich über 6.600 Km² und die wohl schönste Straße, die durch den Banff Nationalpark führt, ist der Icefields Parkway.

Die Strecke führt mitten durch die Rocky Mountains und alle paar Meter könnten wir schon wieder anhalten, um uns an den gigantischen Ausblicken sattzusehen. Die Strecke von 230 Km solltest du auf keinen Fall an einem halben Tag abstrampeln. Mindestens einen, lieber zwei Tage einplanen und an einem der wunderschönen Campingplätze mitten in der Natur eine Nacht verbringen. Schon auf den ersten Kilometern begeistert uns diese Straße, die mindestens so bekannt ist wie der Lake Louise, und wir legen die Kamera kaum mehr aus der Hand.

Icefields Parkway
Icefields Parkway

Herbert Lake – Badevergnügen zwischen Gletschern

Die allermeisten Seen in den Rocky Mountains sind von Gletschern gespeist und aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen eher ungeeignet zum Baden. Der Herbert Lake macht hier eine Ausnahme und bietet sich perfekt an, um sich im kühlen Wasser zu erfrischen. Außer ein paar Einheimischen biegen nur wenige Leute hierher ab, was es für uns noch schöner macht. Zwischen den dünnen Birken machen wir es uns bequem und entspannen im Schatten. In diesem Moment genießen wir einfach nur die Ruhe der kanadischen Wildnis und sind sehr glücklich, hier zu sein. Den See findest du nach nur wenigen Kilometern auf dem Icefields Parkway auf der linken Seite und ist noch ein richtiger Geheimtipp.

Wandern in den Rocky Mountains – zum Beispiel den Helen Lake Trail

Für uns ist klar, dass wir zum Wandern nicht die beliebten Wege rund um Banff und Lake Louise nutzen möchten, sondern wir suchen uns lieber einen weniger ausgetretenen Pfad. In den Touristeninfos bekommen wir ein paar Empfehlungen zu der ein oder anderen Wanderung und entscheiden uns für den Helen Lake Trail.

Die Aussicht am Helen Lake in Kanada.
Die Aussicht am Helen Lake in Kanada.

Die Wanderung (12 km hin und zurück) übertrifft unsere Erwartungen an die Rocky Mountains sogar noch. Schon nach den ersten Metern auf dem Trail ist der Highway nicht mehr zu hören und stattdessen nehmen wir mehr und mehr die Geräusche des Waldes wahr. Natürlich haben wir dabei das Bärenspray immer griffbereit, aber wie wir von einem einheimischen Wanderer erfahren, haben wir die scheuen Tiere knapp verpasst. Als wir über die Baumgrenze gelangen, werden wir mit unglaublich tollen Ausblicken auf die Landschaft der Rocky Mountains belohnt und anstatt grüner Bäume warten hier bunte Blumenwiesen auf uns. Wow, wenn das mal nicht einfach genial aussieht!

Helen Lake Trail
Helen Lake Trail

Weitere Stopps entlang des Icefields Parkway

Bow Lake

Das Foto vom Bow Lake vor den malerischen Bergen und bunten Blumen im Vordergrund ziert inzwischen eines unserer Fotobücher. Denn die Schönheit dieses Spots ist kaum zu übertreffen. Schon vom Highway aus sehen wir den See und hier müssen wir einfach anhalten! Das ist für uns Kanada – ein glasklarer See, schneebedeckte Berge dahinter und das Gefühl von Frieden und Freiheit.

Bow Lake
Bow Lake

Peyto Lake

Schon der Weg zum Parkplatz ist vollgeparkt und wir haben in etwa eine Ahnung, wie viele Menschen uns hier erwarten werden. Vor der einzigen Toilette steht eine lange Schlange von Leuten und für einen kurzen Moment fragen wir uns, ob es hier irgendetwas gratis gibt. Aber nein, die stehen tatsächlich alle nur für die Washrooms an. Verrückt!

In einer etwa 10-minütigen Wanderung gelangen wir zum Aussichtspunkt des Peyto Lake, einem wunderschönen See, der weit unter uns in einem satten Blau erstrahlt. Mit seiner unglaublichen Farbe ähnelt er ein bisschen dem Moraine Lake und wir können uns kaum entscheiden, welchen See wir schöner finden sollen. Auch wenn es hier in der Hochsaison ziemlich voll werden kann, schmälert das die Schönheit des Peyto Lake definitiv nicht.

Peyto Lake
Peyto Lake

Jasper Nationalpark – ein Wunder der Natur

Den Übergang vom Banff zum Jasper Nationalpark bemerken wir nicht einmal wirklich – die Natur bleibt genauso faszinierend. Für die letzten 30 Kilometer nach Jasper entscheiden wir uns an den Athabasca Falls (die übrigens sehr empfehlenswert sind) noch einmal für einen kleinen Umweg über den Highway 93A, der ein guter Tipp für Wildlife-Sichtungen sein soll.

Obwohl wir große Bedenken haben, dass der Sprit unseres Autos nicht mehr ausreicht und die Tanknadel bereits bei null ist, haben wir die Suche nach Bären noch nicht aufgegeben. Und tatsächlich sehen wir hier den allerersten Bären unserer Reise! Ein Schwarzbär, der wenige Meter tief im Wald genüsslich ein Wild verspeist – und uns gar nicht zu beachten scheint. Was für ein Gefühl, endlich einen Bären zu sehen! Unser Puls schlägt höher und unser Tankproblem ist für einen Moment einfach vergessen. Dieser Bär strahlt so eine Kraft und Anmut aus, dass unser Respekt vor diesen Tieren noch wächst. Und es gibt sie wirklich, die Bären in Kanada!

In Jasper herrscht eine entspannte Atmosphäre, die uns sofort gefällt. Die bekannteste Destination im Jasper Nationalpark ist vermutlich der Maligne Lake, etwa 50 Kilometer von Jasper entfernt. Eigentlich wollen wir die Spirit Island, den meistfotografierten Spot Kanadas, sehen. Wir haben die Auswahl zwischen 20 Kilometer über den See zu paddeln oder $60 für eine Bootstour hinzulegen. Das sagt uns allerdings beides nicht zu und so entscheiden wir uns für die Wanderung auf dem Bald Hills Trail. Nach einem steilen Anstieg erwartet uns am Gipfel des Berges eine wunderschöne Aussicht auf die Gegend und den Maligne Lake. Zwar sehen wir hier die Spirit Island nicht, aber dafür haben wir diese Aussicht fast für uns alleine.

Michi und Krissi im Jasper Nationalpark.
Michi und Krissi im Jasper Nationalpark.

Auch die anderen Seen rund um Jasper sind es allemal wert, besucht zu werden: Der Pyramid Lake hat uns vor allem im Winter sehr gut gefallen. Lake Annette bietet sogar einen kleinen Strand und eignet sich super zum Baden und Picknicken.

Whistler – Olympic Fever

Nachdem wir am Lake Anette nochmal lecker gefrühstückt haben, geht es auch schon weiter südwestlich nach Whistler. Unterwegs machen wir nur wenige Stopps und so faszinierend ist die Landschaft um uns herum nicht mehr. Whistler ist ein kleines, sehr charmantes Dorf, das schöner kaum liegen könnte. Umrahmt vom Whistler und Blackcomb Mountain bietet es unzählige Möglichkeiten zum Wandern, Mountainbiken oder Skifahren. Der Ort selbst versprüht noch olympisches Flair, das wir überall in den kleinen Straßen und vor allem natürlich am Olympic Plaza deutlich spüren. Im Olympic Park versuchen wir uns am Biathlon-Schießstand und landen nur Volltreffer. Vielleicht sollten wir doch mal Sommer-Biathlon ausprobieren?

In Whistler, Kanada.
In Whistler, Kanada.

Vancouver Island

Von Whistler geht es zurück nach Vancouver, aber diesmal ohne Zwischenstopp, denn wir fahren direkt zum Hafen in Tsawwassen, von wo aus uns eine Fähre nach Vancouver Island bringt. Einer der bekanntesten Orte auf Vancouver Island ist natürlich Victoria, die Hauptstadt der Insel, und nicht nur für uns die erste Anlaufstelle auf Vancouver Island. Ein Besuch in der ordentlichen „englischen“ Stadt lohnt sich auf alle Fälle und an einem Tag lässt sich prima alles Sehenswerte der Stadt ablaufen. 

Victoria auf Vancouver Island.
Victoria auf Vancouver Island.

Entlang der Ostküste der Insel gibt es immer wieder Stopps, die sich lohnen. Sei es die schöne Aussicht auf das Meer oder die Küstenorte, die vieles bieten – wir halten einfach dort an, wo es uns gut gefällt. Zum Beispiel am Cameron Lake. Der See am Highway 4 unweit von Coombs ist für uns einer der schönsten Spots auf der ganzen Insel. Vermutlich auch deshalb, weil er so überhaupt nicht eingeplant war und wir davon noch nirgends gelesen haben. Kurzerhand packen wir die Badesachen aus und verbringen einen schönen Nachmittag an diesem wunderbaren, von Bergen eingerahmten See. Mit den Wellen, die an das Ufer schlagen, fühlen wir uns fast schon wie am Meer.

Reiseroute durch den Westen Kanadas – die Highlights
Cameron Lake, Vancouver Island.

Das eigentliche Highlight auf Vancouver Island ist aber natürlich Tofino. Der Surferspot schlechthin und die vielen Strände, die zum Baden, Surfen, Bodyboarden oder Relaxen einladen, machen Tofino so beliebt.

In Tofino, Kanada.
In Tofino, Kanada.

Im Sommer kann es daher schon sehr voll werden und die Unterkünfte sind leider knapp und teuer. Daher übernachten wir auf dem staatlichen Green Point Campingplatz, der etwa 20 Kilometer südlich von Tofino liegt. Eine weitere Alternative sind die Campingplätze in Ucluelet, wo auch der sehr empfehlenswerte Wild Pacific Trail beginnt. Dieser bekannte Trail kann über eine beliebig lange Strecke gegangen werden und bietet immer wieder sehr schöne Aussichten auf die Küste, das wilde Meer und mit etwas Glück auch Wale.

Am Strand in Tofino.
Am Strand in Tofino.

Dinge, die du dir sparen kannst

Kelowna: Wenn du deine Vorräte auffüllen oder in einem der schicken Restaurants mit schöner Terrasse etwas essen möchtest, kannst du hier einen Stopp einlegen. Ansonsten hat der Ort aber nicht wirklich viel zu bieten und reisst uns nicht vom Hocker.

Athabasca Glacier: Was, der berühmte Athabasca Glacier soll ein Flop sein? Nein, nicht wirklich ein Flop, aber es gibt Orte, die uns viel mehr faszinieren. Da der Gletscher in den vergangenen Jahren schon sehr weit zurückgegangen ist und einfach wahnsinnig viele Menschen (auch Touren und Gruppen) hierherkommen, ist es für uns nicht sehr speziell.

Kamloops: Lediglich die Aussicht vor Kamloops (wenn man von Norden kommt) auf den Fluss und die umliegende Landschaft lohnt sich. Der Ort hat außer ein paar guten Supermärkten wirklich nichts zu bieten.

Was du außerdem beachten solltest:

  • Für die Nationalparks benötigst du einen Nationalparkpass. Diesen kannst du entweder pro Person und pro Nacht bezahlen, in den meisten Fällen lohnt sich aber der Jahrespass. Wenn du einen Camper mietest, kannst du auch einfach beim Vermieter nach einem Pass fragen. Oft verleihen sie die Nationalparkpässe gegen eine geringe Gebühr.
  • Wer viel wandern geht oder nicht nur in den Städten unterwegs sein möchte, sollte in jedem Fall ein Bärenspray mitführen und wissen, wie es notfalls einzusetzen ist. Denn das Bärenspray ist die einzige Waffe, die du im Notfall gegen einen Bären einsetzen kannst. Informiere dich aber unbedingt vorher, wie du dich bei einer Bärenbegegnung richtig verhalten musst. Nützliche Infos dazu gibt es auf der Seite von Parks Canada.
  • Speziell in der Hauptreisezeit können Campingplätze im Westen Kanadas sehr, sehr voll werden und ohne Reservierung kann es passieren, dass du am Ende des Tages auch mal ohne Campsite dastehst. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du alle Campingplätze bereits im Voraus buchen. Allerdings nimmst du dir damit die Spontanität, die eben besonders durch das Reisen mit Camper möglich ist. Da uns die Flexibilität wichtiger ist und wir es besonders genießen, auch mal spontan einen Stopp einzulegen und an einem schönen Ort zu übernachten, gehen wir anders vor. Wir reservieren keine einzige Campsite und finden trotz Hochsaison jede Nacht einen Schlafplatz. Ein Tipp von uns ist, auch bei einem „Nein“ nach einer Overflow-Area oder einer Stornierung zu fragen. In vielen Fällen ergibt sich dann etwas. Im Endeffekt musst du für dich selbst entscheiden, wie du deine Reise organisieren und wie viele Nächte du vorbuchen möchtest. Wir gehen das Risiko gerne ein, weil für uns die Spontanität beim Reisen im Vordergrund stehen soll.

Wie siehst du das – warst du vielleicht sogar schon mal in Kanada?

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Reiseroute durch den Westen Kanadas – die Highlights

Auf ihrem Reise- und Laufblog schreiben Krissi und Michi regelmäßig über ihre Abenteuer in Kanada, Australien, den USA und vielen anderen Ländern. Sie lieben Abenteuer, Roadtrips, mit Einheimischen in Kontakt zu treten und entdecken gerne Neues abseits der typischen Hotspots. Und wenn sich ein schöner Ort auch noch mit einem langen Lauf verbinden lässt, dann ist für sie die Welt perfekt! Folge ihnen auch auf Facebook und Instagram.

Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

1 Kommentar

  • Stefan
    19. Januar 2020 um 21:32

    Hallo,
    eine tolle Reise und sehr vernünftig sich sechs Wochen Zeit dafür zu nehmen. Ich wundere mich immer, wenn ich in Katalogen sehe wieviel da in zehn Tage Rundreise gequetscht wird. Man erhascht auf alles nur einen kurzen Blick und fliegt dafür tausende von Kilometern. Dann lieber mehr Zeit in einer Gegend verbringen und sich dort genauer umschauen.
    LG
    Stefan

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