Zu Besuch in einer der spannendsten Städte der USA. Hier gibts Tipps und meine Erfahrungen für eine Reise für nach NOLA.
New Orleans ist ein Sonderfall. Die Stadt lässt sich einfach mit keiner anderen vergleichen. Ich könnte dir nicht sagen „New Orleans ist ähnlich wie…“, weil es einfach nichts ähnliches gibt. Es ist eine Stadt, die ganz alleine für sich steht, die den Zeiten trotzt und immer wieder mit neuen Widrigkeiten fertig wird.
Auf unserem Roadtrip durch die USA, ist New Orleans – oder die Big Easy, wie sie auch genannt wird – ein Fixpunkt. Völlig klar reisen wir hier hin. Musik, gutes Essen und ein easy going lifestyle ziehen immer.
In der Stadt angekommen fühlen wir uns erstmals ein bisschen wie in einer anderen Welt. Alle Klischees werden bestätigt, an jeder Ecke spielt irgendwer Musik, trällert vor sich hin. Es ist keine Touristenfalle. Es ist nicht so, dass nur in der bekannten Bourbon Street die Leute singend ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wir wohnen etwas ausserhalb und auch hier wird buchstäblich durch die Strassen getanzt. Als wir unsere Wäsche zum Waschsalon bringen, kreuzt ein Junge unseren Weg, der gemütlich vor sich hin trompetet. In anderen Teilen der Welt kicken 13-jährige Jungen einen Fussball vor sich hin, in New Orleans üben sie auf der Trompete.
Oder da steht mal ein Klavier auf dem Bürgersteig, auf dem jemand vor sich hin klimpert. Der nächste Passant bleibt stehen und fängt spontan an zu singen. Die beiden haben Freude, musizieren zusammen und nach einem Song geht der Mann weiter, während der andere sich wieder ganz seinem Klavier widmet. Wo sonst auf dieser Welt passiert sowas?
Die Stadt ist cool, so richtig cool. Überall gibts hübsche kleine Boutiquen und hätte ich Geld und einen Koffer anstatt einen Rucksack, würde ich mir hier wohl nicht nur eine komplett neue Garderobe zu legen, sondern auch gleich alle möglichen Möbelstücke nach Europa verschiffen lassen. Damit würde ich dann mein imaginäres Haus ausstatten.
Musik, Kunst und Kultur werden hier gelebt. An jeder Ecke verfängt sich mein Blick in einem Schaufenster, verweilt bei einem Strassenmusiker oder gleitet über die Auslagen eines Voodoo Shops. Wir sind oft die Strassen der Innenstadt abgelaufen, einfach nur um einmal mehr zu staunen und zu entdecken. Immer wieder finden wir neue Läden und verlockende Angebote. Warum die Künstler hier nicht alle weltberühmt sind, ist mir ein Rätsel.
Der Charme der Stadt wird durch die Architektur so richtig hervorgehoben. Der Mix aus Stilen der spanischen und französischen Kolonialzeit gibt es nicht nur im French Quarter zu beobachten, prächtige Villen findest du vor allem im Garden District. Da lohnt sich ein Spaziergang um die prächtigen Villen zu bestaunen.
Überall gibt es kleine und originelle Restaurants und die solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Die kreolische Küche, für die New Orleans so bekannt ist, hat es in sich. Jambalaya, Gumbo oder Eggs Sardou sind einfach köstlich und wenn du das ganze Mahl noch mit den bekannten Beignets abschliesst, bist du im 7. Essenshimmel, das kann ich dir garantieren!
Was du dir in New Orleans keinenfalls entgehen lassen solltest
- Das French Quarter, der älteste Stadtteil New Orleans.
- Die Bourbon Street (ja, die ganze Strasse riecht tatsächlich nach Alkohol). Bekannte Partymeile, voller Bars, Stripclubs und dubioser Gestalten.
- Der Lafayette Friedhof und die Steingruften. Es gibt auch Touren, die in der Nacht den Friedhof besichtigen.
- Die Voodooshops und Orte der dunklen Künste.
- Downtown besuchen.
- Essen, Essen, Essen. Vor allem Beignets.
- Shopping! Unbedingt einkaufen bis zum Umfallen!
- Eine Fahrt auf dem Mississippi. Oder zumindest daran entlang spazieren.
- Ein Blues- und ein Jazzkonzert besuchen.
- Das Katrina und Karnevals Museum besuchen.
- Die kleinen aber feinen Open-Air Märkte besuchen. So zum Beispiel in der Frenchman Street.
- Musikern zuhören und ihnen das Leben durch ein Trinkgeld ermöglichen.
- Die Architektur im Garden District bewundern.
- Und wenn du zur richtigen Zeit in der Stadt bist: Natürlich Mardi Gras feiern!
New Orleans ist eine super Stadt, die man am besten zusammen erkundet. Hier gibt es vieles zu erleben und einige spannende Stunden zu verbringen. Ich werde hoffentlich einmal dorthin zurückkehren, dann mit einem prallen Geldbeutel und einem leeren Containerschiff!
12 Kommentare
Oliver
2. März 2015 um 2:29New Orleans ist auch eine meiner absoluten Lieblingsstädte in den USA und ich stimme Dir da vollkommen zu, sie ist nur schwer zu vergleichen.
Als kleine Ergänzung zu den Dingen, welche man sich nicht entgehen lassen darf, ist ein Abend im Fritzel’s Jazz Pub, einem der ältesten Pubs auf der Bourbon Street, mit ordentlich Live Musik und man mag es kaum glauben, deutschen Wurzeln (daher ist die Bierauswahl dort auch die Beste 😉 )!
Sonnige Grüsse, Olli
P.S.: Leider haben wir diese wunderbare Stadt nicht noch vor der Naturgewalt Katrina kennen gelernt, denn so mancher sagte uns dort, früher war alles irgendwie noch besser, da viele gute Jazz Musiker – welche die Stadt verlassen mussten – nie wieder zurückkehrten (wobei mein Besuch 2011 war).
Sarah
2. März 2015 um 3:12Danke für deine Ergänzung mit dem Pub! Das merke ich mir fürs nächste Mal! 🙂
Ich kann mir gut vorstellen, dass NOLA vor Katrina nochmals ganz anders war und auch die Musikszene darunter gelitten hat. Zu diesem Thema fand ich das Katrina-Museum wirklich gut gemacht, das zeigt wirklich alle Seiten der Zerstörung auf, aber eben auch ganz viel Hoffnung.
Step
2. März 2015 um 8:39New Orleans steht ganz oben auf meiner ToDo Liste, deine Beschreibungen klingen super und auch die Fotos sind toll. In den USA gibt es eigentlich nicht mehr so viele Orte von denen ich sage, dass ich sie noch nicht kenne und unbedingt sehen muss. New Orleans aber auf jeden Fall – und nach diesem Bericht noch dringender 🙂
Sarah
4. März 2015 um 15:53Ou ja, da musst du unbedingt hin. NOLA ist auf jeden Fall eine Reise wert!
Step
12. November 2021 um 1:23Ein paar Jahre sind vergangen seit diesem Artikel, aber jetzt, wo ich da bin, habe ich ihn wieder ausgegraben und kann dir nur in allem zustimmen…diese Stadt kann man mit keiner anderen vergleichen und sie ist besonders in jeder Hinsicht. Ich bin jedenfalls begeistert, es ist auch meine erste Fernreise seit corona und überwältigt von den Eindrücken. Eigentlich habe ich nicht wirklich etwas hinzuzufügen, vielleicht dass ich die frenchmen street Wesentlich netter finde als die Bourbon street und die schönste Straße im french quarter die royal ist. Was sich auch sehr gemausert hat, ist der warehouse district zwischen french quarter und garden district…die alte Lagerhaus Architektur voll instand gesetzt mit tollen Cafes und Galerien, mittendrin der arts district mit spannenden Museen.
Kleiner Wermutstropfen…die Armut, die auch an allen Ecken sichtbar ist…da kommt man sich eher wie in einem dritte Welt Land vor.. traurig dass so ein reiches Land wie die USA nach wie vor kaum ein Sozialsystem haben…
Anyway, hoffe, ihr seid inzwischen gut in Mittelamerika angekommen, dort zieht es mich morgen auch hin….werde nun die Baja California unsicher machen….
Sarah
13. November 2021 um 17:08Ach, so schön, dass du in New Orleans bist! Ich hoffe, du konntest es geniessen. Die Stadt ist echt der Hammer und etwas ganz besonderes! Ich bin jetzt aber sehr gespannt auf deine Erfahrungen aus Baja California. Das ist tatsächlich ein Kindheitstraum von mir! Es muss überwältigend sein dort!
Roger
4. März 2015 um 10:12Unbedingt eine der bekannten, ansässigen New Orleans Brass Bands live sehen. Die momentan vielleicht bekanntesten resp. angesagtesten Vertreter Rebirth Brass Band und Soul Rebels Brass Band spielen in der Regel wöchentlich in ihrem Stammlokal, wenn sie nicht gerade auf Tour sind (Rebirth jeweils Dienstags in der Maple Leaf Bar, die Soul Rebels jeweils Donnerstags im Le Bon Temps Roule Club).
Sarah
4. März 2015 um 15:52Das ist ja eine super Ergänzung, vielen Dank!
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Renate
18. Juni 2015 um 23:52New Orleans ist eine meiner Lieblingsstädte. Wir waren mehrmals dort vor und Kathrina. Nach Kathrina wurden wir sogar von Bauarbeitern am Strassenrand willkommen geheissen. Es stimmt, viele Einwohner haben damals der Stadt den Rücken gekehrt und sind nicht mehr zurück gekommen. Im French Quarter merkt man da nicht unbedingt etwas davon.
In der Stadt ist immer irgend ein Fest. Besonders schön ist das Jazz- und Heritagefestival oder das French Quarter Fest mit ganz viel Musikstilen und leckerem Essen.
Eine Besichtigung eines Plantagenhauses und eine Sumpftour zu den Alligatoren ist ein Muss.
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