Mit dem Schweizerischen Nationalpark vor der Türe bietet Zernez Naturerlebnisse erster Klasse. Wir haben sie getestet und stellen hier die spannendsten Aktivitäten vor.
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Die Entscheidung, den Sommer in den Bergen, anstatt am Meer zu verbringen, ist richtig gut. Klare Luft, wunderbare Aussichten und ein Roadtrip durch Tirol, Südtirol und über den Kanton Graubünden wieder zurück nach Zürich – eine Route mit vielen Erlebnissen.
Zum Abschluss unseres Trips besuchen wir Zernez. Wir kommen von Südtirol in Italien durch das Münstertal und damit durch den einzigen Nationalpark in der Schweiz .
Zwischen Flüela- und Ofenpass gelegen, ist bereits die Lage von Zernez aussergewöhnlich. Das Dorf ist umgeben von einer beeindruckenden Landschaft und gilt zudem als Tor zum Schweizerischen Nationalpark, den wir unbedingt besuchen wollen.
Besuch im Nationalparkzentrum
Um uns auf den Besuch einzustimmen, informieren wir uns zuerst im Nationalparkzentrum. Der Doppelkubus mit hellem Sichtbeton steht als Kontrastbau zu den Engadinerhäusern mit der Sgraffitokunst und macht sich richtig gut. Der Stil wird auch im Innern beibehalten und das Museum begeistert uns mit dem Mix aus interaktiver Ausstellung und modernem Design.
Wir sind positiv überrascht von der informativen Ausstellung. Die angebotene Audiotour ist in einer Version für Erwachsene und als Hörspiel für Kinder verfügbar und damit sind auch unsere Kids happy. Begeistert saugen sie alle Informationen über Flora und Fauna auf. Dem Nationalparkzentrum gelingt es wunderbar, Infos für Kinder und Erwachsene gleichermassen zugänglich zu machen und spannend zu gestalten. Eine grosse Empfehlung unsererseits, auch für alle, die nur auf der Durchfahrt sind und eine Pause einlegen wollen.
Kinderpfad Champlönch im Nationalpark
Wir unternehmen in diesen Ferien die ersten Male kleine Wanderungen mit beiden Kindern. Endlich sind sie alt genug, um auch ein paar Kilometer zurückzulegen.
Im Nationalpark gibt es extra für Familien passende Wanderwege. Oft ist es so, dass einem unterwegs Stationen erwarten, an denen die Kids etwas spielen können, beispielsweise ein Memory aus Holz, eine Art Spielplatz, der in die Natur eingebettet ist oder auch heimische Utensilien wie Kuhglocken, mit denen gespielt werden kann. Danach müssen die Kinder aber immer wieder von Neuem zum weiterlaufen motiviert werden.
Unterwegs mit der Nationalpark-App
Im Schweizerischen Nationalpark wandern wir mit der dazugehörenden App, die wir grundsätzlich allen empfehlen, die in der Gegend unterwegs sind. Es sind alle Wanderrouten erfasst und es werden viele Infos bereitgestellt.
Auf dem Kinderpfad Champlönch von Pro Natura können sich die Kids wie Parkwächter:innen fühlen und die Geheimnisse des Nationalparks entdecken.
Wir starten beim Parkplatz 1 bei Ova Spin (Bushaltestelle P1 Champlönch). Unterwegs erhalten wir an 10 unterschiedlichen Standorten ein akustisches Signal in Form eines Kuckuck-Rufs. Immer dann erscheint ein Tier auf dem Display und erzählt eine interessante Geschichte, die mit der direkten Umgebung zusammenhängt.
Der grosse Vorteil der App im Vergleich zu Stationen vor Ort, ist der Umstand, dass wir zum Zuhören weiterlaufen können. Die Kinder bemerken damit gar nicht, wie viele Meter sie dabei vorwärtskommen. Unterwegs die Geschichten des alten Saumpfades zu hören und dabei über einen badenden Hirsch zu lachen, dem Wächter behilflich zu sein oder einen Berg husten zu hören, ist sehr unterhaltsam.
Falls zwischen den Geschichten Fragen auftauchen, können wir zu allen Tieren und Blumen im Nationalpark direkt in der App nachlesen, was es zu wissen gibt. Super praktisch und eine tolle Erfahrung.
Die Umgebung ist herrlich schön und wir geniessen die Aussichten. Wir kommen an kleinem Sumpfgewässer vorbei und Jürgen und unsere Tochter machen einen zusätzlichen Abstecher auf die Alp Grimmels, um dort Murmeltiere zu suchen, die sich aber leider nicht zeigen wollen.
Nach fünf Kilometern erreichen wir das Hotel Il Fuorn, das einzige Hotel im Park und damit die Haltestelle Il Fuorn P6. Wir müssen nicht lange auf den nächsten Bus warten, der uns zum Parkplatz zurückbringt.
Weitere Erlebnisse in Zernez und Umgebung
Wir haben endlich den einzigen Nationalpark in der Schweiz besucht. In der Umgebung gibt es natürlich noch eine ganze Menge zu erleben und besuchen. Hier gibt’s noch weitere Tipps für Aktivitäten in der Umgebung von Zernez.
Das OL-Quiz
Zernez ist ein kleiner Ort, der überraschend vieles zu bieten hat. Wir erkunden so ziemlich alle Ecken mit dem OL-Quiz, das uns durchs ganze Dorf führt.
Im Nationalparkzentrum holen wir den Plan mit 21 Fragen ab, dessen Antworten wir nun suchen. Wir lernen einiges über Kunst, Kultur, Architektur und sogar über die Kirschbäume von Zernez. Mit offenen Augen suchen wir die Lösungen und lernen dabei Zernez richtig gut kennen.
Mit total 15 richtigen Punkten holen wir uns als Belohnung einen leckeren Honig und ein Kartenset ab.
Das Familienbad
Klein, aber fein gilt auch für das Zernezer-Bad, das perfekt für einen Besuch mit Kindern ist. Es ist wunderbar übersichtlich und doch hat es von einem 25-Meter-Becken bis zum Sprungbrett alles.
Besonders schön ist das Aussenbecken mit Strömungskanal, Sprudelmassageliegen und Schwallduschen. Im Winter ist es bestimmt auch super entspannend, für den Sommer stehen Liegen und Sonnenschirme zur Verfügung.
Gleich nebenan befindet sich ein hübscher Spielplatz.
Der ParcAlpin
Nur etwas über eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt, besuchen wir den ParcAlpin in Scanfs. Wir sind bereits erfahren in Kletterparks, unsere Kinder haben genau das richtige Alter dafür und lieben es. Doch so einen liebevoll gestalteten Seilpark sehen wir zum ersten Mal.
Alle Routen sind einem Tier gewidmet und nach Alter abgestimmt. Für die ganz Kleinen gibt es zwar nur eine Route, den Murmeltier Parcours, doch diese ist doppelt so lang wie wir es von anderen Parks kennen. Ausserdem wird im «Murmeltier-Loch» auch noch einiges zu den herzigen Tierchen erzählt.
Ab 6 Jahren stehen die Routen «Hirsch» und «Spinne» bereit und die Anwesenheit des jeweiligen Tiers ist entlang des ganzen Parcours zu sehen und zu erleben. Hier können wir bereits auf einer Distanz von 50 Metern durch die Bäume fliegen und uns vom Spinnennetz abseilen.
Die weiteren Routen sind ab 8, bzw. ab 10 Jahren zu meistern.
Übernachtung
Mitten in Zernez nächtigen wir im Hotel Crusch Alba, dass uns von A-Z überrascht. Das 3-Sterne-Hotel (welches unserer Meinung nach sogar einen Stern mehr verdienen würde) bietet viel mehr als erwartet.
Die Materialien in den Zimmern sind hochwertig und schön, das Personal sehr freundlich und zum ganzen gehört ein hübscher Garten mit einem Selbstbedienungs-Häuschen. Für uns mit Kindern ist das einfach perfekt und wir verbringen einige Zeit im Garten beim Frösche beobachten und Mikado spielen.
Besonders hervorheben will ich aber das ausserordentlich gute Abendessen, dass wir im Rahmen unserer Halbpension geniessen dürfen. Zudem ist am Nachmittag ein Zvieri-Buffet verfügbar bei dem es von Käse, über viele Desserts, Kaffee und Säfte so ziemlich alles gibt. Ein richtiges Highlight für uns und sehr zu empfehlen.
Fazit
Endlich haben wir den Schweizerischen Nationalpark besucht! Eine wunderschöne Gegend mit unzähligen Wandermöglichkeiten und von ganz spezieller Naturschönheit.
In Zernez und Umgebung haben wir genau das gefunden, was wir gesucht haben: Einen Ort abseits vom Massentourismus, viel Natur und herzliche Gastfreundschaft.
Es lohnt sich immer wieder kleinere Orte zu besuchen, die normalerweise nicht auf einer Bucket-List stehen – und genau deswegen ihren Charme behalten haben und definitiv eine Reise wert sind. Und genau so ist Zernez und der Schweizerische Nationalpark.
Was hat dir in dieser Gegend am besten gefallen?
Disclaimer: Auf dieser Reise wurden wir von Graubünden Ferien und der Destination Engadin Samnaun Val Müstair unterstützt. Vielen Dank.
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