Eine meiner ersten Reisen ohne Familie habe ich per Interrail unternommen und bin mit dem Zug von der Schweiz bis nach Marokko gefahren. Das ist jetzt über 14 Jahre her.
Während diesem Trip ging es auch in Spanien an der Costa Daurada entlang. Besonders gut kann ich mich an Tarragona erinnern, das hat mir damals super gefallen.
Während eines Blogtrips im Rahmen der TBEX, einer Reisebloggerkonferenz, die ich diesen Frühling in Spanien besucht habe, ging es zurück in diese Region.
Ich habe ganz viele verschiedene Sachen kennengelernt während meiner Zeit an der Costa Daurada. Und dabei ist mir klargeworden, wie vielfältig diese Region ist. Es gibt so vieles zu sehen, zu erleben und zu entdecken. Denn nebst den supertollen Stränden und dem Meer, gibt es noch viel mehr in dieser Region.
Aber wo genau liegt denn diese Costa Daurada?
Grob gesagt liegt sie in der Provinz Tarragona und zieht sich von Vilanova i la Geltrú über 260 Km nach Alcanar. Während es an vielen anderen Stränden in Spanien steile Klippen hat und diese nicht unbedingt zum Baden geeignet sind, ist die Costa Daurada, die Goldene Küste, mit ihren langen und feinkörnigen Sandstränden prädestiniert für Badetourismus.
Aber eben, hier wird einfach jeder glücklich. Denn nebst dem Meer und schönen Stränden, findet sich für Gross und Klein, für Feinschmecker und Abenteuerlustige sowie für Geniesser gleichermassen Aktivitäten. An der Costa Daurada kann tatsächlich die ganze Familie glücklich werden!
Einige Ideen,was du da alles unternehmen kannst, habe ich für dich ausgetestet:
Für Hobby Archäologen: Die Ciutadella de Calafell
Zwischen dem 7. und 2. Jahrhundert vor Christus siedelten die Iberer an der Costa Daurada. Nebst Landwirtschaft, Fischerei und Viehwirtschaft, betrieben die Iberer auch Handel mit den Griechen. Ihre Sprache ist bis heute noch nicht entziffert. Die Kultur der Iberer verschwand durch eine neue, aufstrebende Macht: Die Römer.
Auf den Grundmauern der Iberischen Zitadelle in Calafell, wurde ein kleines Dörfchen errichtet. Hier kommt die experimentelle Archäologie zum Zug: Auf Grund des gefundenen Grundrisses wurde rekonstruiert und eine Umgebung zum Lernen geschaffen. Anstatt einen Haufen Steine als archäologische Stätte zu deklarieren, wurde eine Umgebung erschaffen, mit der jeder etwas anfangen kann. Die Räume sind eingerichtet und mit Alltagsgegenständen versehen und eine Führung in der Anlage ist sehr ausführlich und aufschlussreich.
Wer hier glücklich wird: Alle, die sich für vergangene Kulturen interessieren und sich nebst Sonne, Strand und Meer auch intellektuell beschäftigen wollen.
Informationen: Historisches Calafell
Für sportliche Entdecker: E-Bike Tour in Tarragona
Ich bin in Tarragona das erste Mal E-Bike, resp. Flyer, gefahren und musste zugeben: Es war toll. Obwohl ich nach wie vor das Pedalen mit voller Körperkraft bevorzuge, ist ein Flyer für eine Stadtbesichtigung doch eine super Alternative.
Es gibt wohl keinen anderen Weg innert so kurzer Zeit so vieles einer Stadt zu sehen und gleichzeitig etwas zu tun und nicht nur in einem Bus zu sitzen. Ein E-Bike ist das perfekte Zwischending zwischen Fussmarsch und Bus. Gerade wenn sich eine Stadt etwas in die Länge zieht oder wie Tarragona, viele schöne Strandpromenaden hat, ist man per E-Bike am schnellsten und gleichzeitig am gemütlichsten unterwegs.
Und in Tarragona lohnt sich eine Entdeckungstour! Ich mag das Städtchen immer noch so gerne wie vor 14 Jahren! Besonders die Altstadt, die Kathedrale Santa Maria, das Amphitheater oder die archäologische Promenade, die sich der Stadtmauer entlangzieht, sind ganz besonders schön!
Wer hier glücklich wird: Alle, die sich gerne sportlich betätigen, noch nie Flyer gefahren sind und gerne innert kürzester Zeit möglichst viel sehen wollen.
Informationen: E-Bike Touren in Tarragona
Für süsse Foodies: Eis-Workshop in Salou
Wie manches Eis hast du in deinem Leben schon gegessen? Unzählige, nicht wahr? Ich jedenfalls schon. Denn ich bin ein absoluter Eis-Freak! Und da kommt mir eine “Eis-Workshop” gerade recht. Denn wie wird eigentlich ein anständiges Eis hergestellt? Welche Zutaten braucht es da? Und wie unterscheidet man ein gutes von einem schlechten Eis?
Grundsätzlich gehören Sahne, Wasser, Milchpulver und Stabilisatioren in ein Eis. Dann kommen natürlich auch die entsprechenden Früchte oder Geschmacksrichtungen wie z.B. Vanille dazu. Nach dem Zusammenmixen und dem Abtöten der Bakterien, wird das Eis stehengelassen und durch stetiges Bewegen Luft hinzugefügt. Aber nur gerade soviel, dass es schön geschmeidig wird. Sonst endet das Eis wie im Supermarkt.
Hast du im Supermarkt schon mal ein 1000g Eis gekauft und es hat sich seltsam leicht angefühlt? Dann ist es schlechtes Eis. Denn viele Hersteller schummeln mit ganz viel Luft im Eis und brauchen so weniger Zutaten.
Solche und ganz viele weitere spannende Informationen rund um die Eisherstellung gibt es im Shop La Ibense in Salou. Den Laden gibt es seit 1850 und ist seit 5 Generationen in derselben Familie, die mit Herzblut jeden Sommer mit neuen Geschmacksrichtungen auftrumpft. Ausserdem gibt es veganes, glutenfreies oder auch laktosefreies Eis.
Wer hier glücklich wird: Alle, die einer süssen Verführung nur schwer widerstehen können.
Informationen: La Ibense
Für entspannte Geniesser: Der Hafen von Cambrils
Cambrils liegt im Herzen der Costa Daurada und blickt auf eine lange Tradition als Fischerdorf zurück. Obwohl der Ort heute hauptsächlich vom Tourismus lebt und aus normalerweise 33’000 Einwohnern im Sommer über 80’000 werden, ist der Fischfang immer noch aktuell.
Der Hafen dient zwar hauptsächlich als Sportboothafen, aber täglich um 16 Uhr läuft die kleine Fischereiflotte ein und entlädt ihren Fang direkt am Hafen. Obwohl die Fischerei auch heute noch ein knochenhartes Geschäft ist, mutet das Entladen des Fanges am Hafen von Cambrils direkt idyllisch an. Die Netze werden ausgelegt und auf Löcher untersucht, was für Touristen ein perfektes Fotomotiv abgibt.
Am Hafen von Cambrils lässt es sich jedenfalls wunderbar flanieren, beobachten und auch mal ein Schwätzchen mit Einheimischen halten.
Wer hier glücklich wird: Alle, die entspannen wollen und sich die Zeit nehmen, den Booten und den Fischern zuzuschauen.
Informationen: Cambrils Tourismus
Für Adrenalinjunkies mit guten Stimmbändern: PortAventura
PortAventura ist mit 3.5 Millionen Besuchern jährlich das grösste Freizeitressort Spaniens. Nebst dem Freizeitpark gehört auch ein Wasserpark und vier Hotels dazu.
Der Freizeitpark ist in sechs unterschiedliche Themenparks unterteilt. Du kannst dich also wie als Cowboy in den USA fühlen, Polynesien erforschen oder alte Mayaruinen in Mexiko erkunden, um nur ein paar davon zu nennen.
Warum aber alle herkommen, sind aber natürlich die Bahnen. Und da kann der Park mit einigen Superlativen trumpfen:
- Ein Freifallturm mit 103 m Höhe und einer Fallhöhe von 86 m und 115 km/h Fallgeschwindigkeit.
- Die “Furius Baco” die schnellste Achterbahn Europas.
- Der 2012 eröffnete Hypercoaster Shambhala, welcher in Europa gleich drei Rekorde bricht: Mit 76 m die höchste Achterbahn, mit 78 m die längste Abfahrt einer Achterbahn und mit 134 km/h der schnellste Hypercoaster.
Wenn das nicht schon drei Gründe sind, PortAventura zu besuchen?
Wer hier glücklich wird: Alle, die mit Familie oder Freunden unterwegs sind, alle jungen, junggebliebenen und Adrenalinverrückte.
Informationen: PortAventura Freizeitpark
So, habe ich zuviel versprochen? An der Costa Daurada gibt es doch wirklich für alle etwas.
Bist du auch schon dort gewesen und hast noch weitere Tipps für die Region? Dann ab damit in die Kommentarfunktion.
*Ich bedanke mich bei Costa Daurada für die Einladung. Wie immer bleibt meine Meinung meine eigene.*
Keine Kommentare