Im Winter gibt es unzählige Möglichkeiten sich im Schnee zu vergnügen und sich mit allen möglichen Sportarten zu beschäftigen. Snowboarden, Skifahren, Fatbike fahren, Schlittschuhlaufen, Langlaufen… Und im Rahmen meiner Winterbucketlist habe ich auch einiges ausprobiert.
Hast du schon Punkt 9 gesehen? Da geht es ums Schlittenfahren. Und da habe ich zwei Mal eine tolle Abfahrt gemacht. Die eine die war in Tirol, da bin ich Nachts in einer wilden Abfahrt die Piste runtergedüst. Ein anderes Mal wollte ich dabei aber auch die Schweizer Alpen geniessen. Und dafür hat es mich ganz in die Nähe ins Berner Oberland gezogen. Wohin sonst, wenn das Gute direkt vor der Türe liegt?
Ich habe mich also aufgemacht Richtung Grindelwald und habe wieder einmal meine Heimat erkundet. Der Tag als ich mich auf den Schlitten gewagt habe war kein Tag mit strahlendem Sonnenschein. Aber das macht auch nichts. Denn ich bin keine Schönwetterfahrerin, jedenfalls nicht mehr. Rausgehen kann man bei jedem Wetter und ganz besonderes der Winter in der Schweizer Alpen ist auch dann wundervoll, wenn es mal nicht strahlender Sonnenschein ist. Die wolkenverhangenen Berge geben mitunter eine mystische Stimmung her und wenn es dann auch noch leicht anfängt zu schneien, gibt es ein richtig kleines Wintermärchen. Genau so war es auch während meiner Schlitteltour in Grindelwald.
Um ab und zu mal Schlitten zu fahren braucht es nicht unbedingt ein eigenes Gefährt. Ich jedenfalls habe keinen Schlitten. Daher ist es perfekt, dass es direkt in Grindelwald Grund Schlitten zu mieten gibt, ich mir einfach einen schnappen und direkt losfahren kann. Also heisst es den Schlitten erstmals in den Zug verladen und gemütlich lostuckern. Es geht gleich hoch hinaus und bis auf die Kleine Scheidegg auf 2000 Meter. Hier locken auch schon die ersten Stationen um zu verweilen. Restaurants, ein Tipi mit Bar oder auch Geschäfte, wo ich tatsächlich kurz vorbeischaue und mir eine lang gewünschte Schneebrille kaufe. Aber dann bin ich auch schon bereit und es kann losgehen.
Der erste Teil von der Kleinen Scheidegg bis nach Alpiglen ist ein gemütlicher Einstieg in die Abfahrt. Es ist ein Wechsel zwischen Spazieren gehen und Schlitten fahren, gemütliche Passagen zum Laufen wechseln sich mit kurzen Abfahrten zum Schlitteln. Ein sanfter Einstieg und auch perfekt für alle, die sich noch nicht so oft ans Schlitten fahren gewagt und noch etwas Respekt haben. Von der Kleinen Scheidegg geht es so also Richtung Eigernordwand zu, wo man die berühmt-berüchtigte Bergseite immer vor Augen oder wie ich, halb in Nebel gehüllt vor sich hat.
Als ich mich wieder so richtig ans Schlitten fahren gewöhnt habe und mich sicher unterwegs fühle, kommt dann auch der beste Teil der Abfahrt von Alpiglen nach Brandegg. Hier geht es so richtig steil bergab. Das manövrieren will gelernt sein, denn die Kurven sind eng und es geht rasant den Berg runter. Hier kann ich es so richtig krachen lassen und ich freue mich wie ein kleines Kind. Irgendwie habe ich in letzter Zeit eine Vorliebe für Geschwindigkeit entwickelt und ich kann mich kaum einkriegen vor Freude. In Brandegg angekommen ist natürlich sofort klar: Es geht gleich wieder rauf auf die Kleine Scheidegg.
Mit dem Wander- und Schlittelpass der Jungfrauregion kann unbegrenzt die Piste runtergefahren werden. Das beste daran: Er ist zwei Tage gültig und nicht nur auf einer bestimmten Strecke. Ob von Wengen nach Männlichen, auf Grindelwald First oder Bussalp, Lauterbrunnen, Stechelberg oder Mürren – es gibt einige Kombinationen und somit viele unterschiedliche Schlittel- und Wanderwege.
Bei der zweiten Abfahrt wird natürlich noch einen Stopp zum Essen eingelegt. Was wäre schon ein Ausflug in die Berge ohne anständige Schweizerkost mit viel Käse? Im Restaurant Alpiglen wird also eine Käseschnitte bestellt die es in sich hat und total lecker ist. Nicht verpassen und unbedingt zugreifen!
Alles in allem ist die Schlittenabfahrt von der Kleinen Scheidegg ein wirklich tolles Erlebnis, egal ob bei strahlendem Sonnenschein oder im Winternebel. Jedes Wetter verbreitet seine ganz eigene Stimmung, von Heidiland bis zu mystischem Wintermärchen.
Ich bedanke mich bei Jungfrau Region, die mich zum Schlitten fahren eingeladen haben. Meine Meinung wird davon aber nicht beeinflusst und du kannst dir sicher sein, dass ich hier meine eigene Ansicht vertrete.
2 Kommentare
Markus Schmid
9. Januar 2017 um 21:11Danke für die schönen Bilder, die du uns präsentierst.
Sarah Althaus
9. Januar 2017 um 21:22Gerne doch. Grau in Grau hat halt auch seinen Reiz….