Was packt man in den Koffer, wenn man als Familie mit zwei Kleinkindern auf Weltreise geht? Wir waren ein Jahr unterwegs und wissen, was du einpacken musst und auf was du verzichten kannst.
„Was habt ihr alles eingepackt?“ Das ist wahrscheinlich die meistgestellte Frage im Zuge unserer Weltreise mit Kleinkindern (danach kommt auch schon, wie wir das alles bezahlen).
In etwas abgeänderter Form tauchte bereits ein paar Wochen vor dem Abreisetag die Frage „Habt ihr schon gepackt?“ auf. Diese Frage, also das Packen an sich, hatte für uns keinerlei Bedeutung, während es alle um uns rum brennend zu interessieren schien. Wir hatten anderes zu tun, als Kleider bereitzulegen.
Einerseits ist es natürlich eine unverfängliche Frage um ins Gespräch zu kommen und Interesse zu bekunden, Small Talk eben. Doch die Frage wurde auch oft in der Tiefe gestellt und nach konkreten Dingen gefragt, ob wir dieses und jenes für die Kinder auf Reisen mitnehmen würden oder nicht. Es erreichen uns auch immer wieder E-Mails von Eltern, die eine Reise planen und Fragen zum Packen für die Sprösslinge haben.

Kurz vor der Weiterreise am zusammenpacken.
Alles halb so wild
Wir haben nicht mit Packlisten oder ähnlichem gearbeitet. In Wahrheit haben wir zwei Tage vor Abreise den Schrank aufgemacht, Kleider ausgewählt, ein paar kleine Lieblingsautos und Bücher eingepackt und schon waren wir bereit. Für uns Erwachsene ist das Packen sowieso unkompliziert und wie sich herausstellte, war es das für die Kinder ebenso.
Mit leichtem Gepäck reist es sich am einfachsten. Das gilt für alle, aber gerade als Familie mit zwei Kleinkindern ist es umso praktischer, wenn man beide Hände frei hat.
Was sich jetzt nach minimalem Packen anhört, so dann schlussendlich doch so aus:
- 2 x ein grosser Rucksack (55 L und 65 L)
- 1 x mittelgrosser Koffer
- 2 x Handgepäck-Rucksack
- 2 x Kinderrucksack
Wir hatten also pro erwachsene Person einen Rucksack und die Kindersachen im Koffer. Im Handgepäck haben wir die Elektronik und die Wertsachen verstaut, sowie Knabbereien und Ersatzklamotten für die Kinder. Die Kids hatten noch je einen eigenen Rucksack mit ihren Spielsachen dabei.

Unser ganzes Gepäck auf einen Blick.
Würde ich die Weltreise jetzt nochmals starten, würde ich weniger Gepäck mitnehmen. Wir hatten ja auch noch einen Buggy und ein Surfboard dabei. Dennoch sind viele erstaunt, wenn sie erfahren, wie „wenig“ Gepäck wir dabeihatten. Und trotzdem gibt es Familien mit Kleinkindern, die nur mit Handgepäck um die Welt reisen…
Fun Fact: Ungefähr auf der Hälfte unserer Weltreise sind wir von Portugal nach Thailand geflogen. Einer unserer Rucksäcke kam nie in Thailand an. Was uns gefehlt hat? Eine Badehose. Sonst haben wir nichts vermisst, nicht einmal unser zweites Necessaire, unser Kulturbeutel. Seitdem reisen wir immer nur mit einem Kulturbeutel – für die ganze Familie.
Das war dabei
Aber was hatten wir denn nun dabei? Ich glaube, es bringt niemandem was, wenn ich jetzt im Detail aufzähle, wer wie viele Shirts oder Hosen dabeihatte. Je nach Reisedestination, Saison, Wetterbedingungen und Vorlieben ist das bei jeder Familie unterschiedlich.
Ich kann aber sagen, dass wir ganz normale Dinge dabeihatten: Shirts, Hosen, Pulli etc., nichts aussergewöhnliches und von allem maximal drei Stück, wenn es denn sein muss.
Spielsachen haben wir nur ganz wenig mitgenommen und nur Sachen, die keine Kleinteile haben, die verloren gehen. Hauptsächlich waren das Spielzeugautos, TipToi-Bücher und die beiden liebsten Kuscheltiere, dazu noch Malstifte und –bücher. Vor Ort haben wir je nach dem neue Dinge gekauft oder getauscht, ausserdem haben wir vieles aus Naturmaterialien gebastelt.

Spielen unterwegs.
Da wir das ganze Jahr am Meer verbracht haben, haben wir an jeder Destination (also 4 x) neuen Sandspielsachen gekauft, da sie zu gross und unhandlich sind, um sie zu transportieren. Das ist nicht besonders nachhaltig, aber wir haben sie jeweils anderen Familien geschenkt. Manchmal waren das einheimische Familien, andere Male anderen Reisefamilien, die genau dieselbe Situation hatten. Wir haben die Spielsachen also immer sinnvoll weitergegeben oder getauscht. Alternativ gibt es auch faltbare Sandeimer.
Was wir wirklich gebraucht haben
Ganz ehrlich: Unverzichtbar waren einzig unsere Badekleider. Doch wie gesagt, es kommt immer auf die Destination und Jahreszeit drauf an. Wir sind ausschliesslich in warme Länder am Meer gereist und haben die meiste Zeit im Wasser verbracht. Daher haben wir ein Jahr fast nur in Badekleidung verbracht. Ein Wunder eigentlich, dass uns keine Schwimmhäute gewachsen sind.
Ansonsten haben wir für die Kinder Hosen und Shirts in kurzer und langer Ausführung (Mücken!) gebraucht, ansonsten gibt es nichts, was unbedingt dazu gehört hat. Alles andere war austauschbar. Jeans würde ich nicht mehr mitnehmen, einzig eine dünne Stoffhose.
Praktisch waren vor Ort Netze über dem Bett zum Schutz vor Mücken und anderem Ungeziefer, was aber meistens schon installiert war. Ein Mückennetz für die Kinder ist wohl das Einzige, was ich bei einer weiteren Reise (je nach Ort und Unterkunft) allenfalls zusätzlich mitnehmen würde, wenn es keines hätte.

Sandspielsachen waren immer mit dabei.
Die Sache mit der Reiseapotheke
Wer mit Kleinkindern reist überlegt sich zweimal, was in die Reiseapotheke kommt. Dabei ist die Gefahr gross, viel zu viel einzupacken. Eine Reiseapotheke braucht sehr viel Platz, wird meistens nicht gebraucht und wenn doch mal etwas passiert, ist das falsche Medikament dabei.
Falls durch Krankheiten oder Allergien keine speziellen Medikamente benötigt werden, reicht eine Standardapotheke mit dem Nötigsten vollkommen aus – auch wenn man mit Kleinkindern reist.
Pflaster, Fiebermesser, etwas Desinfektionsspray und ein paar Schmerzmittel sind genug. Wenn wirklich etwas passiert, sieht man vor Ort eine Ärztin und bekommt dort Medikamente verschrieben. Das Mitgenommene von zu Hause kommt meist nicht zum Einsatz.
Früher habe ich sogar noch Breitbandantibiotikum mitgeschleppt. Aber ganz ehrlich? Einfach so nehme ich ja kein Antibiotikum, sondern ich lasse mir das verschreiben. Auch bei der Reiseapotheke gilt: weniger ist mehr.

Auch die Reiseapotheke lässt sich minimieren.
Unsere Tipps
- Lege alles was du mit auf die Weltreise mitnehmen willst vor dich hin – und dann reduziere das auf mindestens die Hälfte.
- Ziehe Rucksäcke einem Koffer vor, damit du die Hände für die Kinder frei hast (oder für den Buggy).
- Vor Ort kannst du alles kaufen! Wir reden hier von einer Weltreise mit Kindern – in den seltensten Fällen werdet ihr demnach die Sahara durchqueren oder durch den Amazonas wandern und auf ärztliche Versorgung verzichten.
- Vergiss Packlisten und mach dich damit nicht verrückt.
- Mach dir nicht zu viele Gedanken ums Packen – es ist eigentlich ganz unkompliziert.
Hast du dir vor der Weltreise auch so viele Gedanken ums Packen gemacht? Was sind deine Learnings danach?
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