Japan

Die Tempelinsel Miyajima. Oder wo Hiroshima am schönsten ist.

Unterwegs auf der Tempelinsel Miyajima.

„In Japan gibt es eine Insel mit Rehen. Die sind dort richtig zahm und laufen ganz gemütlich durch die Gegend. Und du kannst mit ihnen sogar ein Selfie schiessen!“ So wurde mir Miyajima von einem Bekannten schmackhaft gemacht. Mehr wusste ich nicht, ausser, dass das Eiland in der Nähe von Hiroshima liegt. Welches eigentlich gar nicht auf unserer Reiseroute war.

Aber wie so oft ändern sich Pläne und schlussendlich haben wir doch ein paar Tage in Hiroshima verbracht, welches sich als gute Entscheidung herausstellen sollte. Hiroshima ist eine tolle Stadt mit vielen interessanten Sachen, die es zu entdecken gilt. Dazu sollte auch ein Ausflug nach Miyajima gehören.

Unterwegs auf der Insel Miyajima in der Nähe von Hiroshima.

Unterwegs auf der Insel Miyajima in der Nähe von Hiroshima.

Also ging es am Vormittag los mit dem Zug nach Miyajimaguchi. Dort sind wir auf die Fähre umgestiegen, welche uns nur innerhalb von 10 Minuten auf die Insel rübergebracht hat. Etwas anderes was ich auch noch über die Insel wusste war, dass sie eine der grössten Attraktionen für Touristen in Japan war. Aber wie so oft in Japan überraschen die Menschenmassen. Dass wir ausgerechnet an einem Wochenende dort waren, hat dem auch nicht gerade geholfen….

Erster Impuls also: weg hier. Während nach der Landung alle nach rechts zum Itsukushima Schrein weiterlaufen, zieht es uns automatisch nach links. Manchmal muss man einfach in die entgegengesetzte Richtung laufen, um das wirklich Interessante zu finden. Und bereits ein paar hundert Meter weiter ist es wie ausgestorben. Kein Mensch da. Auf einer Karte sehen wir, dass es hier eine Gondel gibt, die auf den Hügel rauffährt. Wir machen uns also auf den Weg zur Gondelstation, was offensichtlich sonst kaum jemand macht. Der Weg ist zwar nicht weit, wir laufen nur ungefähr eine halbe Stunde. Aber nur eine einzige Person kommt uns entgegen. Unterwegs treffen wir immer wieder auf schöne Ausblicke, wir geniessen die Ruhe.

Die Aussicht auf dem Weg zum Mt. Misen.

Die Aussicht auf dem Weg zum Mt. Misen.

Bereits hier treffen wir auf erste Rehe. Ein kleines Grüppchen sitzt gemütlich beisammen und kaut vor sich hin. Die Tiere lassen sich nicht in geringster Weise stören und wir können sehr nahe an sie herantreten. Das es eine blöde Idee ist, diese zu berühren oder gar streicheln zu wollen, muss mir niemand erst erklären. Und als auch noch der Rehbock angerannt kommt ist es an der Zeit, etwas Abstand zu schaffen.

Die Rehe auf Miyajima sind richtig zahm und laufen in der ganzen Stadt herum. Man sieht sie überall. Natürlich sind auch sie auf Touristen spezialisiert und klauen gerne direkt aus den Taschen der Leute oder futtern ganz frech das eben gekaufte Eis weg.

Zahmes Wild auf der Insel Miyajima.

Zahmes Wild auf der Insel Miyajima.

Ganz ohne Scheu lassen sich die Rehe auf Miyajima bewundern.

Ganz ohne Scheu lassen sich die Rehe auf Miyajima bewundern.

Bei der Gondel zögern wir erst noch, ob wir die 1800 Yen für die Hin- und Rückfahrt wirklich ausgeben wollen. So gerade gar nichts ist es dann doch nicht. Aber wenn wir schon mal da sind….  Auch das sollte sich als gute Entscheidung herausstellen. Mit zwei Gondeln geht es auf den 535 Meter hohen Mt. Misen. Während unserer ganzen Japan Reise war das Wetter mässig, teils auch schlecht. Aber das war einer dieser Tage, wo die Sonne mit voller Kraft alles nachzuholen schien, was uns die Tage vorher verwehrt geblieben ist.

Gondelfahrt auf den Mt. Misen.

Gondelfahrt auf den Mt. Misen.

Ein wunderbarer Rundblick über die Bucht von Hiroshima bereits in der Gondel.

Ein wunderbarer Rundblick über die Bucht von Hiroshima bereits in der Gondel.

Auf dem Misen gibt es einen Pfad, der bis auf den Gipfel zur ersehnten Aussichtsplattform führt. Innerhalb von 20-30 Minuten gelangt man, vorbei an Tempeln und Schreinen, zu entsprechender Plattform. Von oben gibt es einen 360 Grad Blick auf die Bucht von Hiroshima. Atemberaubend schön, aber leider zu der Zeit etwas dunstig und ohne Fernblick und klare Konturen.

Auf dem Weg zur Aussichtsplattform...

Auf dem Weg zur Aussichtsplattform…

...gibt es einiges zu bestaunen.

…gibt es einiges zu bestaunen.

Vielerorts gibt es immer wieder Überraschendes!

Vielerorts gibt es immer wieder Überraschendes!

Und ein bisschen Posen gehört auch dazu!

Und ein bisschen Posen gehört auch dazu!

Auf dem Mt. Misen gibt es eine herrliche Rundumsicht.

Auf dem Mt. Misen gibt es eine herrliche Rundumsicht.

Blick vom Mt. Misen über die Insel Miyajima.

Blick vom Mt. Misen über die Insel Miyajima.

Auf dem Rückweg schauen wir doch noch da vorbei, wozu wir ursprünglich auf die Insel gekommen sind. Beim Itsukushima-Schrein. Dieser ist eines der meistfotografierten Sujets Japans. Die Grundform des Schreins entstand bereits im Jahr 593, die heutige Struktur aus dem 12. Jahrhundert. Das Hauptgebäude steht gleich vor der Insel auf einer Plattform, so dass bei Flut der Tempel auf dem Wasser zu schwimmen scheint. Das Torii aus dem Jahr 1875 steht vor dem Schrein und bei Ebbe kann man zu Fuss dorthin gehen. Auch das Torii scheint bei Flut auf dem Wasser zu schwimmen.

Im Schrein und der Umgebung gibt es viele wunderschöne Dinge zu bestaunen, Pagoden, Details in den Verzierungen und Menschen, die andächtig (oder auch selfiebesessen) zu Besuch sind.

Der Eingang zum Itsukushima-Schrein auf Miyajima.

Der Eingang zum Itsukushima-Schrein auf Miyajima.

Ein Blick ins Innere des Itsukushima-Schreins.

Ein Blick ins Innere des Itsukushima-Schreins.

Szenen aus dem Itsukushima-Schrein.

Szenen aus dem Itsukushima-Schrein.

Zu Besuch während der Ebbe.

Zu Besuch während der Ebbe.

Stimmungsvolle Details im Itsukushima-Schrein.

Stimmungsvolle Details im Itsukushima-Schrein.

Der Blick vom Schrein zum Torii bei Ebbe.

Der Blick vom Schrein zum Torii bei Ebbe.

Ein etwas anderer Blick auf das Torii auf Miyajima.

Ein etwas anderer Blick auf das Torii auf Miyajima.

Reiseinformationen

  • Wenn du einen Japan Rail Pass hast, lohnt sich die Anreise von Hiroshima via Miyajimaguchi. Dort kannst du die JR Ferry nehmen und musst die Reise nicht extra bezahlen.
  • Wenn du keinen Rail Pass hast, kannst du auch von Hiroshima aus eine Direktfähre in Anspruch nehmen.
  • Pass auf deine Wertsachen auf, denn die Rehe fressen gerne alles weg, auch mal Tickets oder einen Rail Pass.
  • Besuche unbedingt den Berg Misen. Die Fahrt mit der Gondel lohnt sich. Für etwas Ambitioniertere bietet sich auch eine kleine Rundwanderung über den Misen an.
  • Falls du den Schrein auf „dem Wasser schwimmen“ sehen willst, schaue dir vorher erst an, wann Flut ist und richte deine Reisezeit danach.
  • Auch hier gilt: Frühmorgens ist es am schönsten und hat am wenigsten Leute.

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Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

4 Kommentare

  • Step
    30. Oktober 2016 um 14:03

    Ich war auch dort und habe sogar den Rundwanderweg gemacht. …wandern ist in Japan echt super, denn die Wege sind bestens ausgebaut aber trotzdem wandert fast keiner und man ist schnell allein in der Natur ☺
    Gruß aus Mexiko City

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    • Sarah Althaus
      1. November 2016 um 19:26

      Ich hatte auch den Eindruck, dass Wandern in Japan super einfach ist. Alles ist signalisiert und gut ausgebaut.

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  • […] auch der Regen mal ein Ende. Und das war, als wir dann nach Hiroshima weitergereist sind und die Insel Miyajima besucht […]

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  • […] Von Hiroshima aus lassen sich einige tolle Ausflüge organisieren. Einer davon führt auf die Insel Miyajima, auf die Insel der Rehe und zu der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit ganz Japans. Der Ausflug lohnt sich und wenn du schon hier bist, solltest du dir einen Abstecher nach Miyajima nicht entgehen lassen. Na, Lust bekommen? -> Hier gibts ganz genaue Informationen dazu. Hier gehts lang. […]

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