Gedanken

Meine 5 wertvollsten Reisetipps

Reisetipps

In den Weiten des Internets finden sich ja Tipps und Tricks zu allem und jedem, Packlisten und was auch immer du suchst. Das ist wertvoll und praktisch. Nach über 50 bereisten Ländern, Langzeit- sowie Kurzreisen, haben sich für mich aber einige ganz andere Dinge rauskristallisiert, dich ich für enorm wichtig halte. Ich gehe sogar soweit und nenne sie meine fünf wertvollsten Reisetipps.

Über all die Jahre habe ich auf Reisen vieles erlebt. Da ich das Glück hatte noch vor der grossen Digitalisierungswelle reisen zu können, weiss ich wie es ist, ohne Smartphone und Internet unterwegs zu sein. Und wenn ich ganz ehrlich bin, war das Reisen damals spannender und aufregender. Ich wusste nie was mich erwartete, habe einfach auf die Landkarte geschaut und bin an den entsprechenden Ort gefahren. Ich konnte mich noch richtig überraschen lassen, bin aber so natürlich auch in die eine oder andere – sagen wir mal „komische“ Situation – geraten. Dennoch sind genau das die Begebenheiten, die meine Erinnerungen ausmachen und jetzt lustig zu erzählen sind. Was ich damit eigentlich sagen will? Siehe Tipp Nummer 4!

Genau wie diese Erkenntnis gibt es noch vier weitere. Mein Reisetipp Nummer 1 ist….

1. Weniger ist mehr

Packen

Ich muss heute laut loslachen wenn ich an meinen 90L Rucksack denke, den ich bei meiner ersten Rucksackreise nach Südamerika mit rumgeschleppt habe. Keine Ahnung, was ich da alles dabei hatte. Jedenfalls immer Rückenschmerzen.

Ich bin bekennende Minimalistin und versuche dieses Prinzip in allen Bereichen meines Lebens durchzuziehen. Weniger ist mehr. Isso. Mein Tipp zum Packen: Lege all deine Sachen aus, die du auf deine Reise mitnehmen willst. Lege sie schön vor dich hin, damit du alles im Überblick hast. Und jetzt reduzierst du das ganze auf die Hälfte. Dann kommst du schon mal gut klar. Am besten reist es sich übrigens mit Handgepäck. Einfach, leicht, keine Wartezeiten.

Planen

Hier gilt dasselbe. Ich plane zwar auch gerne vor und informiere mich über mein Reiseziel, in Massen ist das auch völlig ok. Am besten holst du dir vor deiner Reise Inspiration in tollen Reiseblogs. Plane aber nicht Tag für Tag durch und lasse Raum für Spontanität. Plane weniger, erlebe mehr.

Reisen

Ich wünschte mir zwar manchmal, ich würde eines Tages alle Länder der Welt besucht haben. Das ist aber ein etwas kindischer Wunsch und auch nicht wirklich sinnvoll. Denn auch hier gilt: Reise bewusst und erlebe dein Reiseland mit allen Facetten. Bei einer Rundreise oder längeren Reise lieber ein, zwei Länder weniger besuchen, dafür die bereisten Ziele tiefer wahrnehmen und nachhaltiger erleben.

Plane weniger, reise mehr.

Plane weniger, reise mehr.

2. Sei mutig

Eine Reise ist der perfekte Anlass, wieder einmal mutig zu sein. Was wolltest du schon lange tun, hast dich aber bisher nie getraut? Bungeejumping? Tauchen lernen? Alleine ins Restaurant zum Abendessen? Oder einfach fremde Menschen ansprechen? Für alle bedeutet das etwas anderes und es muss nicht immer eine krasse Extremsportart sein.

Mutig kann auch bedeuten, sich bei Couchsurfing anzumelden und bei fremden Leuten zu übernachten. Mutig sein, kann auch heissen, einen Tag lang sich mal nur um sich selber zu kümmern und auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Mutig kann auch sein, sich wieder einmal für einen heissen Flirt zu öffnen. Nimm dir auf jeder deiner Reise etwas vor, was für dich mit Mut verbunden ist. Weit ab vom gewohnten Alltag ist dies ein perfekter Rahmen, um sich selber zu zeigen, dass man über seinen Schatten springen kann.

Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass es sich auch lohnt, im ganz normalen Alltag immer wieder Mut zu beweisen. Da gibt es auch viele Möglichkeiten, Grösse zu zeigen. Schreite ein, wenn du eine Ungerechtigkeit beobachtest und hocke nicht aufs Maul. Du musst weder Rassismus, Sexismus oder sonst welche Abwertungen oder Feindlichkeiten hinnehmen und tolerieren. Egal ob du oder andere davon betroffen sind.

Es gibt unzählige Arten mutig zu sein, weit ab von Abenteuern und Reisen. Ob auf Reisen oder im Alltag: Sei mutig und stehe für dich und andere ein.

3. Lerne, dich treiben zu lassen

Je weniger du planst, desto mehr kannst du dich treiben lassen. Wenn es dir irgendwo gefällt, du aber eigentlich schon die Weiterreise geplant hast: Bleibe. Geniesse die Zeit und die Freiheit das zu tun, was du tun willst. Denn darum geht es doch zu einem grossen Teil. Lerne wieder mit dem Flow zu gehen, dich treiben zu lassen und das zu tun, was dir gut tut. Ganz egal, ob du nun deine ganze Reiseplanung durcheinander bringst. Eine Reise soll auch dazu da sein, den Moment zu geniessen und für einmal nicht nach Plan zu leben, sondern eben dich treiben zu lassen.

4. Lege dein Smartphone weg

Jetzt sind wir bei Punkt 4 angelangt, von dem ich schon zu Beginn dieses Artikels geredet habe. Smartphone weglegen. Wie, weglegen? Ja, du hast richtig gelesen. Für viele heute unvorstellbar und ich gebe zu – auch für mich! Wir sind voll und ganz abhängig vom Smartphone und leiden ja sogar schon an Nomophobie und der der Begriff FOMO ist auch den meisten bekannt. Aber mal ehrlich? E-Mails sind kaum so wichtig, dass sie nicht ein paar Tage warten können, die meisten Chatgruppen bringen eh nur Unnützes hervor und wenn wir die Nachrichten lesen wissen wir, dass die Welt auch ohne uns unter geht.

Ich plädiere dafür, das Smartphone auf Reisen so wenig wie möglich zu benutzen. Wie wärs damit, es auch mal ganz auszuschalten und in der Unterkunft zu lassen? Bevor man essen geht muss nicht immer im Internet nach irgendwelchen Bewertungen gesucht werden, einfach losgehen und schauen, wohin die Füsse einem tragen. So lassen sich Dinge und Orte entdecken, an denen man mit klarem Ziel aus dem Internet einfach daran vorbeistolziert wäre.

Übrigens, auch die Sache mit dem Smartphone lässt sich nicht nur auf Reisen, sondern auch prima in den Alltag integrieren. Man kann ja klein anfangen und z.B. jeweils ab 20 Uhr den Empfang ausschalten und so ungestört von Ablenkungen die Zeit geniessen und richtig runterfahren. Just saying.

5. Erforsche das Unbekannte

Ohne Smartphone lässt sich auch mein Reisetipp Nummer 5 viel besser umsetzen. Erforsche das Unbekannte! Ist es nicht das, worum es schlussendlich beim Reisen geht? Sich in ein fremdes Land begeben, Menschen kennenlernen und Orte zum ersten Mal besuchen? Dinge erleben, die unbekannt, neu und aufregend sind? Wir sind viel zu durchgeplant und organisiert. Lerne loszulassen und die auf das Unbekannte einzulassen – es lohnt sich!

  • Für alle, die klein anfangen wollen: Gehe in ein Restaurant zum Abendessen, ohne vorher zu googeln oder Bewertungen zu lesen.
  • Für Fortgeschrittene: Reserviere an deinem nächsten Ziel keine Unterkunft im Voraus, sondern suche sie dir bei Ankunft spontan.
  • Für Profis: Fahre an den Flughafen und buche vor Ort einen Flug oder starte einen Roadtrip nur mit der Himmelsrichtung als Ziel.

Kurz zusammengefasst hört sich das ganze wohl so an: Reise mit wenig Gepäck, ohne Smartphone, aber mit viel Mut und erforsche das Unbekannte, während du dich durch die Welt treiben lässt. Oder so ähnlich.

Welches ist die wertvollste Erkenntnis aus deinen Reisen?

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Meine 5 wertvollsten Reisetipps

Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

9 Kommentare

  • Sabine von Ferngeweht
    17. November 2017 um 10:53

    Mein Reden! Handy ganz zu Hause lassen (oder es mitnehmen, aber nur im Notfall benutzen). Und wenn ich schon in den ganzen Facebook-Gruppen lese: “Wer kann mir ein Hostel auf der Insel YX empfehlen?”, “Wo kann ich denn heute Abend im Ort YX essen gehen?” kriege ich die Krise! Wie wäre es einfach mal mit selber umschauen vor Ort, andere Mitreisende oder – huch – Einheimische (!) fragen? Ging doch bis vor ein paar Jahren auch, und wir haben es alle überlebt! 🙂

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    • Sarah Althaus
      17. November 2017 um 18:22

      Ich informiere mich auch gerne über meine Reiseziele, aber Grobrecherche tut es meistens, sonst geht die Spontanität einfach verloren. Und darum sollte es beim Reisen eigentlich auch gehen. Eben mal nicht alles vorplanen…

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  • Fernwehblog
    7. Dezember 2017 um 12:18

    Das Smartphone weglegen würde mir persönlich ehrlich gesagt sehr schwer fallen, liebe Sarah, auch wenn ich Dir zu allen fünf Punkten recht geben muss. Vor allem das Treiben lassen hat mir schon oft die schönsten Erlebnisse beschert…

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    • Sarah Althaus
      8. Dezember 2017 um 10:49

      Ich weiss, das Smartphone wegzulegen fällt schwer. Mittlerweile könnte man ja meinen, es sei mit uns verwachsen. Aber gerade deswegen lohnt es sich. Man kann sich so auch viel mehr auf den Moment konzentrieren.

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  • […] Ich habe mir dann aber auch Gedanken gemacht, was denn beim Reisen eigentlich wirklich zählt…  […]

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  • Pati
    25. Februar 2018 um 3:45

    ich stimme dir alles ganz zu außer die letzten Tipps, weil sie ja nur für eine Person mit einem sehr großen Budget geeignet sind.

    Für Fortgeschrittene: Reserviere an deinem nächsten Ziel keine Unterkunft im Voraus, sondern suche sie dir bei Ankunft spontan.

    Für Profis: Fahre an den Flughafen und buche vor Ort einen Flug oder starte einen Roadtrip nur mit der Himmelsrichtung als Ziel.”

    Ich bin mit beiden Situationen (v.a. die erste) mehrmals begegnet worden und musste stets 4 Mal mehr zahlen als mit einem “langweiligen und un-spontanen” Vorplanung (Vorbuchung).

    Antworten
    • Sarah Althaus
      25. Februar 2018 um 19:25

      Ich hatte das eigentlich noch nie, dass ich vor Ort mehr bezahlen musste. Daher glaube ich nicht, dass dieser Tipp nur für Personen mit sehr grossem Budget bestimmt ist (da würde es kaum von mir kommen…;-)
      Ich finde es etwas schade, dass immer alles zum Voraus reserviert wird und so die Flexibilität verloren geht. Für einmal nicht zu wissen, wo man den am Abend übernachten wird, kann auch mal ganz gut tun.

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  • Daniel
    26. Februar 2018 um 15:16

    Bei mir wäre es “ein paar Brocken der Sprache lernen”. Egal wo man hinfährt, empfinde ich es als Zeichen des Respekts, wenn man wenigstens ein paar Kleinigkeiten wie Bitte, Danke, “Wo ist…” etc. in der Landessprache sprechen kann. Selbst wenn man danach wieder in Englisch oder eine andere Sprache wechselt, öffnet das viele Türen.

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    • Sarah Althaus
      26. Februar 2018 um 15:28

      Da gebe ich dir Recht. Einige Wörter sollte man immer in der jeweiligen Landessprache beherrschen. Das hilft ungemein weiter und zeugt von Respekt.

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