Malaysia

Malaysia: Ein Roadtrip auf Penang

Malaysia: Ein Roadtrip auf Penang

Wir haben die malaysische Insel Penang mit dem Auto erkundet. Hier erfährst du, wie es war und ob es sich lohnt.

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Das eigentliche Highlight auf Penang ist George Town. Die bekannte Stadt auf der Insel Penang ist berühmt für Streetart, Essen und ihre Architektur. Doch was bietet der Rest der Insel? Wir wollen es herausfinden, mieten ein Auto und düsen los.

Wobei, losdüsen – in Malaysia herrscht Linksverkehr. Obwohl wir uns das bereits aus Thailand gewohnt sind, fährt es sich mit einem Auto doch nochmal anders und wir brauchen eine kurze Eingewöhnungszeit. Dann umrunden wir die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn.

Besuch des Kek Lok Si Tempel

Das Auto nehmen wir am Flughafen entgegen und fahren als erstes zum Kek Lok Si Tempel, der in Air Itam, kurz vor George Town liegt. Direkt vom Parkplatz führt eine Bahn eine Ebene weiter hoch. Dort wartet auch schon ein Golfcart, welches uns ein paar Meter den Hügel rauffährt zur Pagode der Zehntausend Buddhas.

Nebst den Buddha-Figuren gibt es eine Menge Souvenierstände, die wir umkreisen müssen und es kommt schon fast ein bisschen Jahrmarktfeeling auf. Hinter alle den Ständen finden wir den Aufzug, der uns schlussendlich zur Statue von Kuan Yin bringt, der Göttin der Barmherzigkeit. Die Tempelanlage gilt als Älteste seiner Art in Malaysia.

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Rauf gehts mit der Bahn.

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Durch die Souvenierstände wühlen.

Die Aussicht von ganz oben über Penang ist wunderschön. Wir nehmen uns Zeit, zünden Räucherstäbchen an und hängen Wunschbänder auf. Der chinesisch-buddhistische Tempel, dessen Name ungefähr mit „Tempel des höchsten Glücks“ übersetzt werden kann, ist den Stopp auf jeden Fall wert. Trotz des vielen Kitschs ist die eigentliche Anlage sehr schön.

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Im Kek Lok Si Tempel auf Penang.

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Die Statue von Kuan Yin.

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Hier können Wünsche angebracht werden.

Highlight George Town

Wer jetzt noch nicht in George Town war, würde nun ein paar Tage für den Besuch der Stadt einplanen. Wir sind aber schon 10 Tage da gewesen und haben hier ausführlich darüber geschrieben.

Wir haben uns all die verschiedenen Tempel angesehen, die Clan-Jettys besucht, waren auf dem Pop-Up Markt des alten Bus Depots und den Kindern wurde es durch die vielen Angebote auch nicht langweilig.

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Die Love Lane in George Town, Malaysia.

Schwimmende Moschee

Wir verlassen George Town, doch es fühlt sich gar nicht so an, als würden wir aus der Stadt fahren. Das Häusermeer auf beiden Seiten der Strasse wird kaum kleiner und uns wird bewusst, wie dicht besiedelt die Insel ist. Bald erreichen wir die Schwimmende Moschee von Penang (Moschee Daerah Timur Laut – Masjid Terapung).

Sogenannte schwimmende Moscheen finden sich in Malaysia vielerorts, wo es Wasser gibt. Sie schwimmen nicht wirklich, sondern stehen auf Pfeilern im Wasser und erwecken so den Eindruck, als würden sie schwimmen.

Ich werde herzlich begrüsst, nehme meinen Umhang entgegen und kann das Innere besichtigen. Die Moschee ist nicht besonders gross, aber hübsch gestaltet. Schön ist die Terrasse im hinteren Teil, welche aufs Meer hinausragt.

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Die schwimmende Moschee von Penang.

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Terrasse der Moschee.

Malaysia und der Müll

Nur ein paar Meter weiter übernachten wir im Lost Paradise Resort. Die Gestaltung ist grundsätzlich super schön und es liegt direkt am Meer. Wir haben aber unzählige Kakerlaken in unserem Zimmer und die Umgebung ist leider ziemlich dreckig, was uns die Freude an diesem Ort nimmt.

Malaysia hat ein massives Müllproblem und das Wasser um Penang ist stark verdreckt. Wir haben kein Bedürfnis im Meer schwimmen zu gehen. Überall liegt Müll herum, im Wasser und an Land. Wir beobachten des öfteren Leute, die ihren Müll gedankenlos ins Wasser oder in die Büsche schmeissen.

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Strand auf Penang, hier extra ohne Müll fotografiert.

Wir unterhalten und oft und lange darüber. Die fehlende Sensibilität zum Umgang mit der Natur ist erschreckend. Gedankenlos wird konsumiert und weggeworfen, alles drei Mal in Plastik verpackt, was oft auf der Strasse oder im Meer landet. Über die Folgen für die Umwelt und dann wiederum für sich selber, scheint sich niemand Gedanken zu machen. Umweltschutz oder Recycling scheint kaum thematisiert zu werden.

Das Thema ist damit aber nicht abgetan. Malaysia braucht dringend Sensibilisierung im Umgang mit Müll. Doch der ganze Dreck, allem voran der Plastikmüll, kommt tatsächlich aus dem globalen Norden. Der Müll, der hier im Meer schwimmt kommt aus Deutschland, aus der USA oder von sonst irgendwo am anderen Ende der Welt.

Eine grosse Menge an Plastikmüll wird von anderen Nationen quer durch die Welt gefahren und kommt per Schiff in Malaysia an. 2018 war Malaysia mit Abstand das wichtigste Importland für Plastikabfälle. Seit 2021 sind in der EU zwar verschärfte Regelungen für den Export von Kunststoffabfällen in Kraft getreten und Malaysia hat illegal gehandelte Schiffladungen abgefangen und in die Herkunftsländer zurückgeschickt.

Aber Handel mit Müll ist lukrativ und boomt weiterhin. Und hier dürfen wir uns der Ironie bewusst sein. Wir reisen in ein Land, bemängeln das dortige fehlende Umweltbewusstsein und stampfen eigentlich durch unseren eigenen Dreck. Wir haben es aus unserem Heimatland einfach hierher verlagert und rühmen uns selbst Recycling-Weltmeister. Doch unser Plastikabfall wurde nie recycelt, sondern einfach nur nach Malaysia verschifft.

Einen spannenden Artikel, der das Problem aufzeigt und beschreibt, liest du in der Süddeutschen Zeitung.

Was also bleibt? Ernüchterung in erster Linie. Das globale Müllproblem hat so dramatische Ausmasse angenommen, dass ich mich total hilflos fühle. Die Verschmutzung zu sehen tut mir fast körperlich weh. Dass es nicht viel nützt, wenn ich meine Abfälle brav in die richtige Tonne schmeisse, habe ich ja soeben beschrieben.

Trotzdem will ich die Hoffnung nicht verlieren. Das einzige was Sinn macht ist eine Reduktion des Konsums. Auch wenn ich dies bereits stark reduziert habe, geht immer noch mehr. Wirklich nur hochwertige und langlebige Kleidung kaufen, wenn irgendwie möglich Second-Hand tragen, bei jeder Anschaffung fragen, ob ich das wirklich brauche und vor allem wo es irgendwie geht, auf Kunststoff verzichten.

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Ausflug zum Monkey Beach

Aus oben beschriebenem Problem, sind auch die Strände rund um Batu Ferringhi nicht besonders sehenswert. Im Nordwesten der Insel finden wir einen kleinen Nationalpark, den Taman Negara Pulau Pinang.

Es führt ein Wanderweg zum Monkey Beach, doch wir wählen mit den Kindern den bequemeren Weg per Boot. Wir bekommen Schwimmwesten und gleich entdecken die Kinder die angehängten Pfeifen, mit denen man in einem Notfall auf sich aufmerksam machen kann.

Sie brauchen aber keinen Notfall, sondern pfeifen die ganze Fahrt lang freudig damit rum. Unser Kapitän freut sich über die Abwechslung und macht begeistert mit. Was für ein Konzert!

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Am Monkey Beach auf Penang.

Der Monkey Beach ist ziemlich leer. Vor der Pandemie gab es hier einige Strandbars und Übernachtungsmöglichkeiten, von denen die Meisten nicht mehr in Betrieb sind. Das eigentliche Highlight für die Kinder aber, sind natürlich die Affen, die zu ganzen Banden am Strand herumtoben und auf Beutezug sind.

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Die Affen am Monkey Beach auf Penang.

Art & Garden by Fuan Wong

Die Weiterfahrt wird kurvenreich und führt immer bergauf. So eine Landschaft haben wir nicht erwartet und wir sind begeistert vom Wald und der angenehmen Frische, die damit einhergeht.

Der nächste Stopp ist der Art & Garden by Fuan Wong. Der Glaskünstler hat hier eine Oase seinesgleichen geschaffen. Er ist einerseits ein Sammler von Pflanzen und andererseits ein Künstler, der hier einen wundervollen Skulpturenpark erschaffen hat.

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Art & Garden by Fuan Wong

Wir erkunden den Park und entdecken immer wieder kleine Besonderheiten, die in die Natur eigebettet sind. Neben hübschen Blumen glänzen Glasblumen und sogar einen Baum aus Glas haben wir entdeckt. In diesem Garten ist ein kleines Refugium entstanden, in dem Kunst und Natur wundervoll koexistieren. Vielen bekannte Künstler:innen aus dem In- und Ausland haben hier auch ihre Werke beigesteuert.

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Der Skulpturenpark ist wunderschön.

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Die Kunst aus Glas wird in die Natur eingebettet.

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Kunst im Garten auf Penang.

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Unterwegs im Skulpturenpark auf Penang.

Wir fahren weiter bis in den Süden der Insel und wieder zum Flughafen. Die letzte Nacht verbringen wir in der Nähe von Bayan Lepas beim Flughafen. Unterwegs finden wir viele verschiedene Farmen. Durian-Farmen sind am häuftigsten vertreten. Aber es gibt auch einige Bauernhöfe, Ponyfarmen und Ziegenfarmen.

Automiete, Dauer und Empfehlungen

  • Wir sind insgesamt zwei Nächte und drei Tage unterwegs. Wir reisen aber bewusst langsam. Diese Strecke kannst du aber problemlos an einem Tag machen und musst nicht einmal übernachten.
  • Ein Auto mietest du am einfachsten am Flughafen. Ein internationaler Führerschein ist nicht nötig, es herrscht Linksverkehr.
  • Übernachtungstipp (aber nicht selbst ausprobiert, da leider nicht genug Platz für eine Familie): Malihom*
Malaysia: Ein Roadtrip auf Penang

Penang ist stellenweise ziemlich bergig.

Fazit

Einen Roadtrip rund um die Insel Penang kannst du machen, wenn du genug Zeit hast, ist aber kein Muss. Es gibt ein paar nette Sachen zu sehen, die ich aber nicht als Highlights verbuche.

Ein Besuch von George Town gehört sicher dazu, aber eine Rundreise auf Penang ist kein Muss, jedoch eine schöne Gelegenheit für alle, die mehr Zeit haben und Malaysia noch genauer erkunden wollen.

Hast du die Insel Penang auch schon erkundet?

 

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Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

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