Spanien

¡Olé! Auf Stippvisite in Madrid

Rapunzel in Madrid.

Manche Städte stehen etwas im Schatten von grossen, bekannten Schwestern. Das ist auch bei Madrid so, welches regelmässig zugunsten Barcelonas zurückstecken muss. Gesprochen natürlich im touristischen Bereich. Madrid kann nicht mit Stadtstrand aufwarten und dementsprechend fehlt im Sommer die Meeresbrise, die in den oftmals fast 40 Grad eine Abkühlung versprechen würde. Gaudí hat sich hier nicht ausgetobt und auch die Kathedralen sind alle fertig gebaut. Dennoch, oder gerade deswegen, besticht die spanische Hauptstadt mit ihrem ganz eigenen Charme. Denn im Gegensatz zum kulturellen Schmelztiegel Barcelona ist Madrid spanisch. So klassisch spanisch eben. 

Madrid, richtig spanisch eben.

Madrid, richtig spanisch eben.

An einem Wochenende im Sommer an dem das Thermometer auf 37 Grad klettert, lässt sich Spanien auf seine ganz eigene Art geniessen. Siesta am Nachmittag, Abendessen ab 22 Uhr und die leichte Trägheit, die sich an einem so heissen Tag über eine Stadt legt – Dinge, die eben typisch spanisch sind.

Der Plan ist klar: Wir erkunden in den Morgenstunden die Stadt, machen Siesta und gehen dann abends wieder raus, wenn es die Temperaturen erträglicher machen. Das Vorhaben scheitert schon am ersten Tag. Zu gross ist die Verlockung, nach vielen durchwachten Nächten mit Baby im Bett endlich wieder einmal auszuschlafen. So sei es also und wir erkunden Madrid mitten in den heissesten Stunden des Tages. Es hilft, ab und zu mal vor den Eingängen der klimatisierten Geschäften stehen zu bleiben und die paar kühlen Sekunden zu geniessen.

Verlockungen überall!

Verlockungen überall!

Die Plaza Mayor in Madrid.

Die Plaza Mayor in Madrid.

Ohne wirklichen Plan ziehen wir los. Ich bin seit langem wieder einmal mit Freundinnen unterwegs.  Alleine zu reisen hat mich effektiv gemacht. In einem halben Tag besichtige ich alles, was in Gesellschaft gut 2 Reisetage beanspruchen kann. Danach lasse ich mich treiben, erkunde Geheimtipps und lasse die Stadt auf mich wirken. Diesmal läuft also alles etwas langsamer ab, was aber auch gut ist. Obwohl alleine reisen hoch effektiv macht, ist es in Gesellschaft doch auch schön. Ganz besonders dann, wenn diese aus zwei lieben Freundinnen besteht, welche ich bedingt durch unseren turbulenten Alltag einfach viel zu wenig sehe.

Unterwegs in Madrid.

Unterwegs in Madrid.

Von der Lebensader Gran Via nach Chueca

Wie in allen grossen südeuropäischen Städten ist auch Madrid durchzogen von einer langen und quirligen Einkaufsstrasse, hier der Gran Via. Die Lebensader der Stadt ist voller Menschen, alle wollen ihr Geld loswerden, drängen sich in die Läden und quengeln rum. Wer hier shoppen will, muss dies auch wirklich lieben. Für mich ist es nichts, zu viele Menschen, zu laut und dieselben Geschäfte, die es in jeder x-beliebigen Stadt zu sehen gibt.

An der Gran Via in Madrid.

An der Gran Via in Madrid.

Prunk entlang der Gran Via.

Prunk entlang der Gran Via.

Ich mag die kleinen Läden, Geschäfte, die es nur einmal gibt und mehr als nur Stangenware verkaufen. Davon gib es doch auch einige und bevorzugt haben wir diese im Viertel Chueca gefunden. Dieses Viertel ist bekannt für seine Offenheit, Toleranz und Aushängeschild der Freiheitsliebe. Von vielen Homosexuellen frequentiert und jährlich der Ausgangspunkt der Gay-Pride, welche wir leider gerade um ein Wochenende verpasst haben, findet sich hier alles, was es zu geniessen gibt. Die Läden gefallen mir hier viel besser, in den Bars gibts Craft Beer und die Strassen sind belebt. Ein spannendes und aufregendes Viertel!

Chueca, ein sympathisches Madrider Stadtviertel.

Chueca, ein sympathisches Madrider Stadtviertel.

Das Zentrum von Chueca.

Das Zentrum von Chueca.

Sightseeing vor dem Königssitz

Bei unserer planlosen Tour durch Madrid stehen wir dann tatsächlich noch vor dem Palacio Real. Die offizielle Residenz der spanischen Königsfamilie wird natürlich rege besucht und wir beschränken es auf die Ansicht von draussen. Gegenüber lässt sich die Kathedrale La Almudena mit ihrem schönen Glockenspiel besichtigen. Obwohl die Kathedrale und der Palast auf den ersten Blick als Gesamtbau erscheinen, wurde mit dem Bau des Gotteshauses doch erst viel später, 1879, begonnen. Dieser zog sich bis ins 20. Jahrhundert. Der Besuch des Königshauses gehört zu einem Trip zu Madrid und auch wir lassen es nicht aus.

Der Palacio Real, Sitz der königlichen Familie.

Der Palacio Real, Sitz der königlichen Familie.

La Almudena, gleich gegenüber des Palacio Real.

La Almudena, gleich gegenüber des Palacio Real.

Erholungsoase Parque el Retiro

Nach so viel Stadtleben und langen Spaziergängen steht eine Erholungspause an, für welche es uns in den Parque el Retiro zieht. Hier lässt es sich gemütlich schlendern und geniessen. Mitten drin ziert ein See die Umgebung, welcher sich auch per Bötchen erkunden lässt. Gerade an den Wochenende ist der Park auch bei den Einwohnern Madrids sehr beliebt, verspricht er doch eine Auszeit vom Grossstadtleben und der drückenden Hitze in den Häuserschluchten.

Der Retiro Park mit See.

Der Retiro Park mit See.

Der Retiro Park in Madrid ist weitläufig und hat viel zu bieten.

Der Retiro Park in Madrid ist weitläufig und hat viel zu bieten.

Ganz in der Nähe liegt auch der Königliche Botanische Garten Madrids, welcher durchaus einen Besuch wert ist. Vögel pfeifen von den Bäumen und es lassen sich allerhand mehr oder weniger exotische Blüten und Blumen bestaunen. Perfekt um abzuschalten und das Auge mit viel Grün zu verwöhnen.

Im Botanischen Garten in Madrid.

Im Botanischen Garten in Madrid.

Verschobene Grössenverhältnisse.

Verschobene Grössenverhältnisse.

Einsichten im Botanischen Garten in Madrid.

Einsichten im Botanischen Garten in Madrid.

Flora und Fauna gibts im Botanischen Garten zu sehen und zu hören.

Flora und Fauna gibts im Botanischen Garten zu sehen und zu hören.

Lieblingsviertel La Latina

Einen Glückstreffer haben wir mit der Auswahl unseres Airbnb Apartements gemacht. Auf gut Glück haben wir uns für das Viertel La Latina entschieden. Es ist eines der ältesten und ursprünglichsten Viertel der Stadt und deshalb auch bei den Madrilenen sehr beliebt. Abends ist es sehr belebt und es finden sich viele Kneipen und Restaurants. Bei dieser Auswahl ist es fast schon schwierig, sich für etwas entscheiden zu können. Mit der Top Lage, von wo aus die Stadt erkundet werden kann, würde ich mich jederzeit wieder für dieses Viertel als Ausgangspunkt eines Besuches entscheiden.

La Latina in Madrid.

La Latina in Madrid.

Die Strassen von La Latina.

Die Strassen von La Latina.

Rapunzel in Madrid.

Rapunzel in Madrid.

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Tapas y mas

Natürlich muss ich auch über das Essen noch ein paar Worte verlieren. Schliesslich ist das doch einer der wichtigsten Punkte einer Reise. Madrid kann auf jeden Fall mit einigen leckeren Gerichten aufwarten. Klar ist: Tapas. Das gehört einfach zu jeder Spanienreise. In den Bars gibts immer zur Bier oder Weinbestellung Tapas mit dazu. Sie sind immer wieder eine Entdeckung! Zu Eintopfgerichten, Fisch und Churros, ist die Küche des ganzen Landes vertreten. Experten streiten sich immer noch darüber, ob es die Madrider Küche überhaupt gibt. Aber es gibt Essen aus dem ganzen Land und das nicht zu knapp. Hier zwei, drei wenige aber feine Empfehlungen meinerseits:

  • Dr. Limón, Calle Don Pedro 4, in La Latina, nahe dem Plaza de los Carros. Sehr zu empfehlen für Frühstück.
  • Mamúa Café Bar, Plaza de Cascorro 7, in La Latina. Leckere Flammkuchen und Salate.
  • Quintería el Bombín de Sabrina, Calle Tabernillas, 23, im Viertel La Latina. Leckere Tapas in schönem Ambiente. Perfekt für ein gutes Glas Wein.
  • Källa Beer Factory, Barbieri 20, nahe der U-Bahn Station Chueca. Leckere Biere für jeden Geschmack.
  • Mercado San Miguel, Plaza de San Miguel. Delikatessen aus aller Welt.
    Im Mercado de San Miguel in Madrid.

    Im Mercado de San Miguel in Madrid.

    Källa - die Bierbrauerei.

    Källa – die Bierbrauerei.

Sonntagsspaziergang auf dem El Rastro Flohmarkt

Einen passenden Abschluss für unsere Reise haben wir am Sonntag Vormittag gefunden. Ganz in der Nähe unserer Unterkunft, rund um die Plaza de Cascorro und entlang der breiten Calle Ribera de Curtidores, findet zwischen 10 und 15 Uhr ein grosser Flohmarkt statt. 

Gefühlt flaniert halb Madrid hier entlang und so wird es ganz schön eng. Es gibt alles zu kaufen. Auf der Hauptachse Schmuck, Kleider, Schuhe und auch viel Kitsch. In den Nebenstrassen gruppieren sich die Antiquitätenhändler, es gibt Fahrräder, Fernseher und sonst allerlei Dinge von aus den guten, alten Zeiten. Je früher man vor Ort ist, desto weniger Leute hat es. Ab Mittags gibt es kaum mehr ein Durchkommen und am besten setzt man sich irgendwo hin und schaut dem Treiben zu.

Sonntags in Madrid...

Sonntags in Madrid…

Dichtes Gedränge auf dem Flohmarkt El Rastro.

Dichtes Gedränge auf dem Flohmarkt El Rastro.

Madrid ist eine tolle Stadt, wie anfangs schon erwähnt, so richtig spanisch. Es hätte noch einiges zu erkunden gegeben, für uns musste ein erster, kleiner Einblick reichen. Aber ich weiss, dass es für ein nächstes Mal noch vieles gibt, was Madrid zu bieten hat. 

Warst du auch schon in der spanischen Hauptstadt?

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Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

2 Kommentare

  • Step
    9. Juli 2018 um 15:07

    Schöner Bericht zu Madrid, das ich sehr gerne mag. Barcelona ist mir inzwischen zu gehypt und zu touristisch (und offensichtlich teilweise den eigenen Einwohnern auch), Madrid hat seinen Charme, ich fand die Leute auch freundlicher als in Katalonien und Nordspanien. Außerdem leben viele Lateinamerikaner in Madrid, was entscheidend zu dessen Lebensfreude beiträgt. La Chueca war definitiv mein Lieblingsviertel in Madrid. Dazu ist die Stadt auch sehr entspannt, das Leben auf den vielen schönen Plätzen auf der Straße, in den unzähligen Tapas Bars mit ihren herrlichen Kacheln – es ist viel los aber ich fühlte mich nicht gestresst wie in anderen Städten, in denen ich von hektischen Menschenmassen umgeben bin.

    Sehr sehenswert ist im Übrigen noch der alte Atocha Bahnhof (tolle Architektur und Gewächshaus in einem) oder das Caixa Forum. Sehr nett auch die Gegend um die Plaza de Santa Ana unweit der Puerta del Sol.

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    • Sarah Althaus
      10. Juli 2018 um 17:18

      Wie fast immer decken sich unsere Meinungen wieder… 😉 Du hast recht, Madrid ist viel entspannter als Barcelona oder andere grosse Städte. Den Atocha Bahnhof wollte ich mir eigentlich auch anschauen, aber irgendwie hats einfach nicht gereicht. Das nächste Mal!

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