Endlich da! Wir sind in Montenegro angekommen und unser Balkan Roadtrip kann starten. Mit Mann und Kind im Gepäck geht’s los und nachdem wir gleich am Flughafen unseren Mietwagen in Empfang genommen haben, fahren wir direkt nach Kotor. Die Gegend am Fjord von Kotor ist vielen bekannt als Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe. Für europäische Touristen ist dies wohl der bekannteste Fleck auf der Landkarte von Montenegro.
Wir starten hier durch die Nähe zum Flughafen und wollen erstmals ein paar Tage an- und runterkommen, was sich als richtige Entscheidung erweist. Wir werden nämlich erstmal alle krank. Jedenfalls wir Grossen, die Kleine bleibt glücklicherweise verschont. Ich kann mein Bein nicht mehr bewegen, wieso habe ich auch heute noch nicht herausgefunden. Jedenfalls kann ich ein paar Tage kaum Laufen, weswegen wir uns ein paar Highlights der Umgebung nicht angeschaut haben. Aber dazu später mehr. Auch mein Partner liegt mit Fieber und Schüttelfrost im Bett. Aber ein paar Tage später sind wir alle wieder fit.
Manchmal ist der Alltag stressig und mit einem Flug wird man unweigerlich viel zu schnell in eine neue Umgebung katapultiert, so dass weder Körper noch Seele mitkommen. Dann braucht es etwas Zeit, bis alle angekommen und wieder beisammen sind. So ist es uns ergangen.
Die Bucht von Kotor hat sich als wunderbaren Startpunkt für unsere Reise entpuppt. Gleich hier startet auch unsere Glückssträhne was Airbnb Apartments angeht. Wir wohnen in einem Apartment mit Sicht über die Bucht und jeden Abend haben wir den besten Blick auf den Sonnenuntergang. Und dies von einem Dachpool, einem von drei Pools, wohlgemerkt! Es liegt ausserhalb Kotors, in Dobrata. Ich würde immer wieder ausserhalb von Kotor übernachten. Die Stadt ist zu voll und zu laut, um entspannt zu übernachten. Es gibt so viel schönere Orte rund um den Fjord.
Touristenmagnet: Das mittelalterliches Kotor
Das bekannte Kotor sieht man so gar nicht, wenn man mit dem Auto durch den Ort fährt. Es ist gut versteckt hinter der fast 2000 Jahre alten und 4.5 Kilometer langen Stadtmauer. Tritt man durch das Stadttor hindurch, landet man augenblicklich in einer anderen Welt. Stand man eben noch auf einer stark befahrenen Strasse mit riesigen Kreuzfahrtschiffen im Hintergrund, ist man plötzlich in einer mittelalterlichen Altstadt zu Gast.
In der Altstadt lohnt sich ein Spaziergang. Einfach mal durch die Gässchen schlendern und schauen, wo du hinkommst. So gross, dass du dich verlaufen würdest, ist Kotor nicht. Es finden sich viele schöne Stadtbilder. Wenn möglich besuchst du Kotor in den Morgen- oder Abendstunden, dann ist es einigermassen angenehm und die berühmten Katzen von Kotor schlafen gemütlich auf dem Kopfsteinpflaster.
Tagsüber ist es nicht nur zu heiss, sondern meistens auch durch Reisegruppen von Kreuzfahrtschiffen geflutet. Dementsprechend touristisch ist Kotor auch. Souvenierläden reihen sich an Restaurants mit bebilderten Speisekarten. Dennoch, der Ort hat seinen Reiz. Diesem verfällst du angeblich ganz besonders, wenn du die vielen Treppenstufen hinter der Altstadt in Angriff nimmst, und bis zur Burg von Kotor hochläufst. Von dort gibt es einen fantastischen Blick über die Stadt und den Fjord. Auf Grund meines Beines haben wir diesen Ausflug leider nicht unternommen.
Hast du auch Lust den Balkan zu erkunden? Am Ende des Artikels gibt’s Lesevorschläge!
Paradiesische Orte am Fjord
Stattdessen sind wir einmal um die Bucht gefahren und haben uns viele kleine Dörfer angeschaut. In Dobrata gibt es einen kleinen Strand, an dem sich die Abendstimmung so richtig gut geniessen lässt. Wunderschön! Der kleine Ort Orahovac bietet einen feinen Strand mit wunderbarer Sicht über einen Grossteil des Fjords von Kotor. Ich kann mich kaum einkriegen mit Fotografieren, immer wieder findet meine Linse neue Motive.
Besonders gut gefällt uns Perast. Obwohl es auch hier recht touristisch zu und her geht, ist alles sehr entspannt. Wir sind zur Hochsaison im Land, aber in Perast lässt sich das gut ausblenden. Wir schlendern durch den kleinen Ort, essen direkt am Wasser und lassen uns von den bezaubernden Gässchen begeistern. Zuletzt lassen wir uns auch zu einer Bootsfahrt hinreissen. Das Boot setzt auf die Insel Ostrvo über, in ein paar Minuten ist man dort und kann eine kleine Kirche besichtigen. Ausserdem bietet sich ein ganz neuer Blick über die Bucht, ein schöner Ausflug!
Wir fahren um die ganze Bucht und setzen in Kamenari mit der Autofähre nach Lepetane über. Von dort machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Tivat, welches aber meiner Meinung nach nicht mit den weiteren Orten an der Bucht von Kotor mithalten kann. Auch hier findet sich eine Strandpromenade, aber andere Orte sind hübscher und idyllischer. Eine kleine Entdeckungstour um die Bucht von Kotor würde ich mir aber keinenfalls entgehen lassen.
Tipps für Kotor und Umgebung
- Die Fahrt von Podgorica nach Kotor ist an sich einfach und problemlos. Als wir den Pass dazwischen überquert haben, war dieser von dickem Nebel bedeckt. Der Nebel war so dicht, dass wir kaum einen halben Meter weit gesehen haben. Anscheinend herrschen dort ab und zu solche Verhältnisse.
- Ich empfehle ausserhalb von Kotor zu übernachten. Es gibt viele kleine Dörfer oder auch abgelegene Häuser mit bombastischer Sicht über die Bucht. Einiges schöner als in den Stadtmauern von Kotor. Den Sonnenuntergang kannst du in Dobrata wunderbar beobachten.
- Besuche Kotor in den Morgen- oder Abendstunden. Wenn du Pech hast und es so triffst dass gleich ein Kreuzfahrtschiff anlegt, dann wird die Stadt von Leuten überrannt.
- Mit einem Mietwagen kannst du die Gegend ganz einfach erkunden.
- In dieser Gegend kannst du auch den Lovcen Nationalpark besuchen. Google Maps schickt dich zwar über eine viel längere Route dorthin, es gibt aber einen direkten Weg mit vielen Kurven. Leider haben wir ihn aber nicht besuchen können, da wir viel zu lädiert waren.
Die Bucht von Kotor ist eine wunderschöne Fjordlandschaft mit bezaubernden Dörfern und lieben Menschen. Ein phänomentaler Start in eine Rundreise durch Montenegro und Albanien!
Hast du die Bucht von Kotor auch schon besucht? Wie waren deine Eindrücke?
Falls du auch gleich Lust bekommen hast den Balkan zu bereisen, findest du hier weitere Inspiration:
- Berat, Albaniens Stadt der tausend Fenster
- Ein Roadtrip durch Albanien
- Was du bei einer Reise nach Albanien erwarten kannst
- Tirana: Jung, wild und voller Farbe
- Entlang des Skutarisees in Montenegro
- Kosovo: Ein Besuch im jüngsten Land Europas
- Belgrad und die Kunst des Entdeckens
- Serbien: Der grosse Reiseführer und Routenplaner
- Auf Entdeckungstour in Serbien: Der Uvac Canyon
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4 Kommentare
Lea Christin
24. Juli 2018 um 0:21Total schön geschrieben!! Inspiriert mich so sehr, selbst meine Träume zur Realität zu machen und diese Erde zu bereisen <3
Ich werde nun nach dem Abitur selbst ab August für ein Jahr den Planeten bereisen, meine Reise beginnt erst einmal in Australien.. ich freue mich schon unglaublich auf all die Eindrücke und Herausforderungen die mich erwarten werden! 🙂 Du hast mich auf jeden Fall als neue Leserin dazu gewonnen!
Alles Liebe, Lea
Sarah Althaus
25. Juli 2018 um 8:05Vielen Dank, liebe Lea. Und dir wünsche ich viele spannende und inspirierende Begegnungen auf deinem Weg.
Simone
5. Juli 2019 um 8:04interessanter Bericht, danke!
Sarah Althaus
6. Juli 2019 um 22:12Aber gerne doch!