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Feministische Literatur

Feministische Literatur

Unbedingt lesen – meine feministischen Literaturempfehlungen.

*Dieser Artikel enthält Affilitate-Links.*

Ich bin Feministin. Ich fände es komisch, wenn nicht. Aber der Begriff “Feminismus” wird immer noch oft falsch verstanden und teils geistern Vorstellungen dazu rum, die von ganz lustig bis hin zu haarsträubend reichen. Es ist an der Zeit, das alte Schubladendenken abzulegen und hinter die Fassade zu schauen. Schlussendlich beschreibt dieses Wort ganz einfach die Gleichstellung der Geschlechter. Feminismus tangiert alle Menschen auf irgendeine Art. Er betrifft alle Lebensentwürfe, Beziehungsformen, Berufe und Aktivitäten. Daher ist es umso wichtiger informiert zu sein, mitzudenken und zu handeln.

Auch auf Reisen werde ich immer wieder mit diesem Thema konfrontiert. Sei es einfach mit den vielen Fragen, die ich zum Thema Alleinreisen als Frau erhalte. Noch nie hat mich hingegen ein Mann angeschrieben und gefragt, was er denn alleine auf Reisen beachten solle. Oder in ganz verschiedenen Ländern wurde ich schon oft in Diskussionen über die Stellung von Frau und Mann verwickelt, wurde über das Familienleben in der Schweiz ausgefragt oder mit blossem Unverständnis bedacht, dass ich alleine durch die Welt tingele.

Was das mit Feminismus zu tun hat? Alles! Denn es geht um die Wahrnehmung der Frau in der Gesellschaft, um Gleichstellung und Schubladendenken und darum, die eigenen Gedanken und Gefühle zu hinterfragen.

Bist du neugierig geworden und willst mehr wissen? Oder ist Feminismus ein Thema, dass dich auch schon seit längerem interessiert? In meiner Bücherliste findest du den Einen oder Anderen Lesevorschlag.

Ich weiss, dass ich mit dieser Aufzählung dem Thema nicht gerecht werde. Aber es ist ein Anfang, eine Stütze, an der du dich orientieren kannst, wenn du mehr über Feminismus wissen willst. Und ja: Es lohnt sich, egal ob als Frau oder als Mann!

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Das beherrschte Geschlecht

Ein Buch, eine Pflichtlektüre. Sandra Konrad beleuchtet in ihrem Buch die Geschichte der Sexualität der Frau über die letzten Jahrhunderte. Als wäre das nicht schon interessant genug fragt sie, wie sexuell selbstbestimmt Frauen im 21. Jahrhundert wirklich sind. Was ist „normal“ und wer bestimmt, was unter diesen Begriff fällt? Wer macht im Schlafzimmer was „man“ halt so macht oder was einem gefällt? Hat sich weibliche Sexualität wirklich emanzipiert oder lediglich maskulinisiert? Wo stehen Frauen zwischen Gleichberechtigung und sexualisierter Gewalt? Viele Fragen, viele Antworten und ein Buch, dass zum Nachdenken anregt.Feministische Literatur

Untenrum Frei

Knallharte Kost in lockerem Ton. Die Spiegel Kolumnistin Margerete Stokowski erforscht die Mechanismen der sexuellen Unterdrückung auf ihre ganz eigene Art. Ihre scharfsinnigen Überlegungen und das grosse Wissen zu queerfeministischen Themen wechseln sich in „Untenrum frei“ mit autobiografischen Erlebnissen. In vielen ihrer Erfahrungen finde ich mich wieder – und wohl nicht wenige andere Frauen auch – und ich muss bei dieser Erkenntnis leer schlucken. Unbedingt lesen!
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Stand Up – Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene

Ein Wegweiser durch den „Dschungel Feminismus“. Angefangen bei den Basics (Was ist Feminismus überhaupt? Warum ist das Image so schlecht?), hin zu spannenden Kapiteln die von unseren Körpern, der Politik oder der Popkultur gehen, weist Julia Korbik Interessierte durch das Thema. Ein perfektes Buch für alle die mehr wissen wollen.
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No More Bullshit – Das Handbuch gegen sexistische Stammtischweisheiten

„Ich bin für Humanismus, nicht Feminismus.”

“Frauen wollen ja gar nicht in Führungspositionen.”

“Achtung, Bitch Fight.“

Auch alles schon mal gehört? Und hast du höchstens ein Augenrollen dafür auf Lager? Dann ist dieses Buch das richtige für dich. Stammtischweisheiten werden identifiziert, auseinandergenommen und widerlegt – und zwar so, dass du bei der nächsten Runde die entsprechenden Argumente auf Lager hast.
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Kleine Philosophie der Macht *nur für Frauen

„Macht“ ist stark, männlich, potent. Macht hat die NSA, Google, die Mafia. Oder? Das Macht keineswegs ausschliesslich männlich ist und sich auch Frauen darin finden können, beschreibt die Philosophin Rebekka Reinhard in ihrem Werk sehr anschaulich. Das Buch hat nichts damit zu tun, wie Frau Macht über den Mann gewinnt. Davon ist es glücklicherweise weit entfernt. Es handelt eher davon, als Frau anerzogene Verhaltensmuster abzulegen (Es muss nicht immer harmonisch und nett zu gehen) und die Macht über das eigene Leben (zurück-) zu erlangen. Ihr Kredo: Denken, hinterfragen, verändern und das Leben selbst in die Hand nehmen. Ganz besonders als Frau.Feministische Literatur

Ein Mann ist keine Altersvorsorge – Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist

Treffender könnte der Titel wohl kaum sein. „Aber unsere Beziehung ist doch kein Wirtschaftsunternehmen“, ist oft von Frauen zu hören. Nein, ist es nicht. Aber deswegen ist eine finanzielle Absicherung trotzdem ein Muss. Und finanzielle Absicherung ist etwas ganz anderes als finanzielle Abhängigkeit vom Mann.

Im Buch werden unterschiedliche Modelle von früher und heute aufgeführt und vorgerechnet, was bisweilen zu erschreckenden Erkenntnissen führt. Ein Vertrag ist ein Muss, ganz egal ob ein Paar verheiratet ist oder nicht. Ohne kann man fast nur verlieren. Das Buch ist aber klar auf Deutschland und das dortige System ausgerichtet. Für deutsche Frauen eine Pflichtlektüre, für Schweizerinnen und Österreicherinnen bietet es trotzdem auch Infos und vor allem Denkanstösse.
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Liebe Ijeawele – Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden

Wie erziehe ich meine Tochter zu einer selbstbestimmten Frau? Was kann ich ihr konkret mit auf den Weg geben? Diese Fragen beantwortet Chimamanda Ngozi Adichie in ihrem Buch. Sie gibt 15 Vorschläge für das Miteinander und zeigt auf, wie viel die Eltern zum Selbstverständnis was Frauen- und Männerbilder angeht, beitragen. Wie gehst du mit Sprache um? Wie oft hinterfragst du selber dein Rollenverhalten? Hier gibt es Grundsätzliches zu lesen. Grundsätzliches, das doch immer noch nicht überall selbstverständlich ist.
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Unsichtbare Frauen

Was haben Daten (oder eben nicht erfasste Daten) mit der Lebensrealität von Frauen zu tun? Eigentlich alles, wie die Recherche von Caroline Criado-Perez aufzeigt. Ob fehlende öffentliche Toiletten, höhere Gefahr für Unfälle oder die falsche Dosierung von Medikamenten, Frauen werden systematisch ausgeschlossen, weil die entsprechenden Daten nicht erfasst werden und sie in Statistiken einfach nicht erscheinen. Das geht von gefühlt weniger bedeutenden Fällen wie einem Handy, dass zu gross für Frauenhände ist, bis hin zu tödlichen Gegebenheiten, wie unpassende Schutzwesten für Polizistinnen. Das Buch zeigt auf, wie viel schwieriger der Alltag einer Frau im Vergleich zum Alltag eines Mannes ist – und was alles noch getan werden muss.Feministische LiteraturFeministische Literatur

Gender Medizin

Frauen und Männer sind anders? Ja, vor allem wenn es um körperliche Vorgänge, Krankheit und Genesung geht. Sogar bei derselben Krankheit äussert sich diese anders, die Risikofaktoren und Anzeichen unterscheiden sich teils drastisch, was aber heute immer noch kaum anerkannt wird. 

Die renommierten Autorinnen erklären, dass Medikamente meistens nur auf Männer abgestimmt sind und für Frauen so schlecht anwendbar sind. Sie klären über die unterschiedlichen Faktoren der gendersensiblem Medizin auf und bringen anschauliche Beispiele und Tipps, wie wir präventiv handeln und erkennen können.Feministische LiteraturFeministische Literatur

Die Kraft weiblicher Wut

Für Frauen gibt es tausende Gründe wütend zu sein. Ich bin es jeden Tag und nach diesem Buch noch viel mehr. Das sage ich, obwohl ich schon mein Leben lang als “zu übertrieben” abgetan werde. “Leg nicht jedes Wort auf die Goldwaage”, “Lass doch mal gut sein”,  “Nimm nicht alles so persönlich, wenns um Frauen geht”, höre ich seit ich klein bin. Mädchen sollen vor allem artig sein, Frauen zwar mit dabei, aber ja nicht zu laut und im Vordergrund. Und wehe, eine ist wütend! Als Frauen lernen wir von Kindsbeinen an, unsere Wut zu unterdrücken. Was das mit uns macht und wieso sich unsere Gesellschaft ändern muss, erzählt Soraya Chemaly in diesem wertvollen Buch.Feministische Literatur

Sprache und Sein

Eines der eindrücklichsten Bücher, die ich letztens gelesen habe. Kübra Gümüşay ist auf der Suche nach einer Sprache, die Menschen nicht in Kategorien einteilt. Sprache prägt unser Denken, macht Politik. Sprache begrenzt, grenzt aus oder ein, vermittelt Bilder. Sie schreibt aus Sicht einer (nicht “der”) muslimischen Frau und zeigt die Grenzen unseres Denkens auf. Ein tiefgründiges, ehrliches, feministisches Buch. Unbedingt lesen und ganz viel lernen.Feministische Literatur

Prinzessinnenjungs

Genderklischees sind für alle ein Hindernis – auch für Männer. Sie wachsen heran und haben ganz bestimmt Vorstellungen zu erfüllen. Sie sollen nicht weinen, hart im Nehmen sein, sportlich müssen sie sein und natürlich keine Gefühle zeigen. Jungs werden Puppen weggenommen und Röcke verwehrt. Diesen Wahnsinn hinterfragt Nils Pickert, der als “Vater im Rock” im Netz zur Berühmtheit geworden ist. “Jungs verdienen so viel mehr, als was ihnen heutzutage gegeben wird.” Pickert hat ein Plädoyer für die Freiheit der Geschlechterrollen geschrieben, für die freie Erziehung unserer Söhne. Wer eine Welt mit gleichen Rechten für alle will, muss unsere Kinder auch entsprechend aufwachsen lassen. Das inkludiert Jungs ebenso wie Mädchen. Gehen wir mit gutem Beispiel voran!Feministische Literatur

 

Was wir Frauen wollen

In diesem leidenschaftlichen Memoir erzählt Allende aus ihrem Leben, hält Rückschau auf ihr Sein als Frau und berichtet gekonnt humorvoll aus unterschiedlichen Stadien als Feministin. Sie zeigt aber auch viele Fakten zur Lage der Frauen weltweit auf – nicht nur einmal sind beim Lesen Tränen geflossen.

Ein sehr berührendes Plädoyer zum Feminismus und aufs Leben.Feministische LiteraturFeministische LiteraturFeministische LiteraturFeministische Literatur

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Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

4 Kommentare

  • Step
    13. Juni 2019 um 9:49

    Sehr interessante Tipps – ich kann dir versichern, dass ich absoluter Feminist bin – leider mehr als viele Frauen im konservativen Österreich selbst. Wenn ich mich unter meinen – als Flugbegleiter sehr zahlreichen – Kolleginnen umsehe, dann sehe ich rundum fast nur Frauen, die geringfügig Teilzeit arbeiten, sobald ein Kind da ist, viele, die sich einen Piloten als “Versorger” zum Partner nehmen und eben ein kleines Taschengeld dazu verdienen – und das Bild, dass eine Frau, sobald sie Mutter ist, ausschließlich Mutter zu sein hat und als eigenes Individuum keine Ansprüche mehr zu stellen hat an ihr eigenes Leben, ist nach wie vor sehr verwurzelt. Väterkarenz ist in Österreich nach wie vor die absolute Ausnahme, und jene, die gehen wollen, werden sowohl von der Gesellschaft als auch von Arbeitgebern oft mit Unverständnis konfrontiert.

    Es ist interessant – gerade meine zum großen Teil sehr konservativen Landsleute (man sieht es leider an den Wahlergebnissen) zeigen gerne mit dem Finger auf Muslime (wo die Stellung der Frau als eigenständiges Wesen sicher noch wesentlich schlechter ist), aber selbst wollen sie auch nicht, dass ihre Partnerin in allen Belangen gleichberechtigt ist, sei es beruflich, finanziell, sexuell. Das Verharren in den alten Rollenmustern geht aber irgendwie auch von beiden Geschlechtern aus, wenn die konservative Denkweise auch vielen Frauen von Anfang an verinnerlicht wird. Schade. Ich denke, in Skandinavien ist man da wohl am Weitesten – die Nordländer waren immer schon diejenigen, die bei gesellschaftlichen Entwicklungen .vorangingen und fast immer in ihrer Denkweise (und infolge auch in der Gesetzgebung) und Österreichern um mindestens 10 Jahre voraus sind.

    In meinem Freundeskreis ist es zum Glück anders, aber wir sind in unserem Land leider eine Minderheit. Ich jedenfalls tue mir oft sehr schwer mit der generellen Denkweise hierzulande – Wien ist zwar mein zu Hause aber ich fühle mich trotzdem oft fremd in unserer Gesellschaft. So gesehen – ich würde mir viel mehr Frauen wünschen, die sich komplett emanzipieren – das sollte auch das Ziel von uns Männern sein!

    Antworten
    • Sarah Althaus
      13. Juni 2019 um 10:57

      Ich weiss fast nicht wo ich anfangen soll, dir zuzustimmen. Vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar! Es tut immer gut zu hören, dass ich mit meinen Wertvorstellungen nicht alleine bin.

      Auch wenn man sich als junge Frau heutzutage kaum den Nachteilen oder der Diskriminierung bewusst ist, setzt dieses spätestens mit der Geburt des ersten Kindes ein. Der Vater kann nicht Teilzeit arbeiten, weil… geht halt einfach nicht. Ist halt nicht normal. Die Frau will die Stellenprozente nicht reduzieren? Erklärung bitte! Was ist denn währenddessen mit dem Kind!

      Lohneinbussen, Lücken in der Rente, keine Beförderung mehr, alles Dinge, die plötzlich einfach da sind. Es gibt einiges was wir dagegen machen können, auch wenn es sich wie ein niemals endender Kampf darstellt und viel Kraft und Ausdauer braucht. Meine Buchvorschläge geben diesbezüglich hoffentlich eine kleine Stütze – für Frauen und für Männer gleichermassen.

      Antworten
  • Step
    13. Juni 2019 um 18:23

    Bestimmt sind sie wertvoll, das Problem ist eher, dass Solche Bücher eher nur Leute wie wir lesen, die eh schon dieser Meinung sind, die anderen, die man überzeugen müsste, verweigern aber Feminismus allgemein als etwas Böses und nehmen sowas gar nicht in die Hand…..

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  • Antje
    3. Februar 2022 um 15:56

    Hi Sarah,

    Ich habe einige der Bücher auf deiner Liste bereits gelesen und war früher auch vehemente Feministin. Dann habe ich einige Feminismuskritische Bücher gelesen und nun hat sich meine Einstellung deutlich geändert. Ich kann nur Empfehlen, auch mal ein paar kritische Bücher zu lesen, das schärft den Blick und die Wahrnehmung.

    Hier eine Auswahl:

    Susan Pinker: The Sexual Paradox (en)
    Erin Pizzey: This way to the revolution (en)
    Warren Farrell: Thy Myth of Male Power
    Christiane Bauer Jelinek: Der Falsche Feind
    Monika Ebeling: Die Gleichberechtigungsfalle
    Ralf Bönt: Das entbehrte Geschlecht
    Arne Hoffmann: Lexikon der feministischen Irrtümer

    Ich liebe deinen Blog für die schönen Reiseberichte und Empfehlungen. Weiter so
    Liebe Grüße
    Antje

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