Deutschland / Outdoor / Wandern

Bastei, Lilienstein und weitere Topziele in der Sächsischen Schweiz

Wetterwechsel auf der Bastei.

Werbung* Nach einer überraschend spannenden Zeit in Dresdens Neustadt, habe ich mich aufgemacht, die Sächsische Schweiz zu erkunden. Ich bin aber nicht wie sonst üblich mit dem Zug oder dem Bus hingefahren, sondern auf eine etwas exquisitere Weise – mit dem Schaufelraddampfer auf der Elbe. Wer genug Zeit hat, darf dies gerne nachmachen, es lohnt sich. Die Sächsische Schweiz liegt eigentlich gar nicht so weit von der Stadt weg, nur ca. 1/2-1 Stunde, je nach dem wo man hinfährt. Mit dem Dampfschiff dauert das Ganze natürlich etwas länger.

Mit dem Schaufelraddampfer von Dresden in die Sächsische Schweiz.

Mit dem Schaufelraddampfer von Dresden in die Sächsische Schweiz.

Gemütlich tuckere ich also mit dem Dampfschiff Richtung Sächsische Schweiz. Ich mache es mir auf einem Liegestuhl bequem und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Ich schaffe es tatsächlich, dass ich an der falschen Station aussteige. Anstatt wie mit meinem Hotel vereinbart nach Wehlen, fahre ich bis zum Kurort Rathen. Ich bemerke das natürlich erst, als alles schon zu spät ist, es weder Taxi noch Schiff gibt, die eine Station zurück fahren. Mit ein paar Telefonaten schaffe ich es dann aber doch, dass das örtliche Sammeltaxi auf halbem Weg kehrt macht und mich auch noch abholt. Sarah hat mehr Glück als Verstand.

Mein eigentliches Ziel ist das Berghotel Bastei auf eben diesem Felsen. Gefühlte tausende Bilder habe ich schon von den Felsen gesehen, nun möchte ich dies endlich selber kennenlernen. Ich freue mich ausnahmsweise einmal, am nächsten Tag freiwillig mit der Sonne aufzustehen und dann die Umgebung zu Fuss zu erkunden.

Auf der Bastei freue ich mich, dass alle Tagestouristen abreisen und ich dieses Highlight der Natur mit nur wenigen Menschen in den Abendstunden teilen muss. In aller Ruhe schaue ich mir die Felsformationen mit der bekannten Basteibrücke an. Endlich bin ich da! Und ich muss zugeben, die Brücke selbst, die Aussicht über das Elbtal und das Elbsandsteingebirge ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Ich geniesse den Abend und wandere über den angelegten Pfad, erkunde das Gelände und geniesse die Ruhe. Diese ist hier tatsächlich unvergleichlich.

Ein erster Blick auf die Bastei am Abend.

Ein erster Blick auf die Bastei am Abend.

Die Umgebung der Bastei ist berühmt zum Klettern.

Die Umgebung der Bastei ist berühmt zum Klettern.

Und natürlich zum Aussicht geniessen!

Und natürlich zum Aussicht geniessen!

Auch als ich später im Bett liege bemerke ich, dass es still ist. Sehr still. Hier höre ich nicht einmal mehr Grillen zirpen oder Vögel singen. Von Autos oder Flugzeugen ist erst recht nichts zu merken. Einerseits wirklich ungewohnt, da ich seit Jahren immer in der Nähe von Hauptstrassen oder mitten in der Stadt wohne. Zur Zeit sogar über einer Kneipe! Aber schon bald gewöhne ich mich daran und fange an, das fehlen von Geräuschen zu geniessen. Ich falle in einen tiefen Schlaf.

Morgens geht es um halb fünf aus den Federn, ich will unbedingt den Sonnenaufgang über der Bastei fotografieren. Glücklicherweise hat es die Nacht davor noch geregnet und somit hängen Nebelschwaden über dem Elbtal. Es bietet sich mir ein stimmungsvoller Anblick. Unten ist das Tal verhangen und hier steigt langsam die Sonne hoch und beleuchtet die Basteibrücke mit ihren ersten Strahlen. Ich knipse mich in Fotoekstase. Das frühe Aufstehen hat sich allemal gelohnt und kann ich nur weiterempfehlen.

Sonnenaufgang auf der Bastei.

Sonnenaufgang auf der Bastei.

Ein Spektakel, für welches sich das frühe Aufstehen lohnt.

Ein Spektakel, für welches sich das frühe Aufstehen lohnt.

Blick bei Sonnenaufgang auf die Basteibrücke und das Elbtal mit Königstein.

Blick bei Sonnenaufgang auf die Basteibrücke und das Elbtal mit Königstein.

Fast ein bisschen mystisch...

Fast ein bisschen mystisch…

Wetterwechsel auf der Bastei.

Wetterwechsel auf der Bastei.

Vom Lilienstein auf den Königstein

Danach gönne ich mir ein ordentliches Frühstück, bevor es auch schon weiter geht. Ich will die Gegend erkunden und hole mir an der Rezeption Tipps für die Umgebung. Die Sächsische Schweiz ist ein Wanderparadies, es gibt -zig Routen, grosse Tagestouren und kurze Wanderungen. Ich suche ein Zwischending und mir wird der Lilienstein und der Königstein ans Herz gelegt. Gesagt, getan.

Wer ohne Auto in der Gegend ist, muss sich entweder auf Taxis verlassen oder zu Fuss die Bastei herunterlaufen nach Rathen und von dort dann weiter. Aber auch hier steht einfach der Zug zur Verfügung. Ich lasse mich mit dem Taxi von der Bastei zum Nordaufstieg bringen und starte von hier.

Unterwegs auf den Lilienstein in der Sächsischen Schweiz.

Unterwegs auf den Lilienstein in der Sächsischen Schweiz.

Einsamer Wald um den Lilienstein.

Einsamer Wald um den Lilienstein.

Die Landschaft in der Sächsischen Schweiz ist ganz anders, als ich es gewohnt bin. Weite Felder bestimmen das Bild, die Gegend erscheint irgendwie einsam. Aber schön einsam. Ebenso der Aufstieg zum Lilienstein. Ich bin alleine unterwegs und mit etwas Fantasie sehe ich im Wald Kobolde rumsausen, so verwunschen ist es hier. Der Aufstieg dauert nur etwa eine halbe Stunde, ich empfehle aber jedem einen Ausflug auf den Lilienstein. Der bekannteste Tafelberg und das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist ein wundervoller Flecken Erde. Er ist zwar ein bekanntes Ausflugsziel, aber dies zu recht.

Zuoberst präsentiert sich eine Rundumsicht über das Elbtal bis rüber nach Tschechien und gegenüber nach Königstein. Die Felsen sind mit Wegen und Geländern ausgebaut, über die ich einen Rundgang starte und so die Aussicht richtig geniessen kann. Es ist nicht sehr touristisch hier oben. Es gibt zwar ein Restaurant, aber an diesem Montag ist alles leer und ich habe den Lilienstein fast ganz für mich alleine.

Tolle Routen über den Lilienstein.

Tolle Routen über den Lilienstein.

Der Gipfel des Liliensteins ist mit Leitern und Treppen verbunden.

Der Gipfel des Liliensteins ist mit Leitern und Treppen verbunden.

Ausblick von Lilienstein über das Elbtal.

Ausblick von Lilienstein über das Elbtal.

Von hier geht es den Lilienstein wieder runter, über die Ebenheit und die Elbe nach Königstein. Hier will ich mir die Festung Königstein anschauen, die ich von der anderen Seite gesehen habe. Es ist um einiges touristischer und gibt sogar Busse und Touristenbähnchen, welche den Weg zu der Festung hochfahren. Zu Fuss und über einen schönen Waldweg gelangt man in einer halben Stunde auch auf den Königstein.

Über die Ebenheit nach Königstein.

Über die Ebenheit nach Königstein.

Blick zur Burg Königstein.

Blick zur Burg Königstein.

Mit der Fähre von der Ebenheit nach Königstein.

Mit der Fähre von der Ebenheit nach Königstein.

Blick auf Königstein.

Blick auf Königstein.

Ein Panoramalift und bringt Besucher an der Aussenmauer der Festung auf den Wall. Hier gönne ich mir erstmals mein Picknick, welches ich mir jetzt wirklich verdient habe. Die Festung selber haut mich aber nicht vom Hocker und die Aufmachung ist mir viel zu touristisch. Auf dem Lilienstein war es viel wild-romantischer und weniger hergerichtet, was einfach mehr meinem Geschmack entspricht. Deswegen: Ein Besuch auf dem Lilienstein? Unbedingt. Ein Besuch auf Königstein? Kann man machen, muss man aber nicht. Insgesamt sind doch ein paar Stunden Laufzeit zusammengekommen und ich bin froh, als ich wieder auf der Bastei bin und die Füsse hochlegen kann.

Der Panoramalift bei Königstein.

Der Panoramalift bei Königstein.

Am nächsten Tag geht es für mich nochmals ab in die Wälder und zwar mit Steffen Petrich, der geführte Wandertouren im Nationalpark Sächsische Schweiz anbietet. Ich habe die Tour direkt im Hotel gebucht, das kann man aber auch über die Touristeninformation in Rathen machen.

Der Titel „Abseits der Touristenströme“ hört sich vielversprechend an, obwohl an diesem Montag und Dienstag sich die Touristen im Rahmen halten. Zuerst geht es von der Bastei runter nach Rathen, durchs Dorf und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf. Unterwegs hören wir allerhand interessantes über den Ort und die Natur und ich staune wieder einmal, wie viel ein Mensch über seine Umgebung wissen kann. Das Wissen unseres Nationalparkführers ist umfassend und vielseitig.

Am Wegesrand...

Am Wegesrand…

Angekommen auf der Kleinen Bastei überblicken wir die Elbe und geniessen den ersten Ausblick über den Fluss und das Tal. Wir wandern aber bald weiter und durch Wälder und Felder geht es weiter auf den Berg Gamrig. Ja, offiziell wird eine Anhöhe von 253 Metern hier Berg genannt… Oben angekommen bietet sich aber auch hier wieder ein toller Rundumblick und es fühlt sich sehr viel höher an, als es eigentlich ist. Auf der einen Seite der Ausblick über das Elbtal und die Ebenheiten, auf der anderen auf schöne Wälder, die mich etwas an Bilder aus Kanada erinnern.

Pause auf dem Gamrig mit Blick auf die Wälder der Sächsischen Schweiz.

Pause auf dem Gamrig mit Blick auf die Wälder der Sächsischen Schweiz.

Die Gegend rund um den Gamrig ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer.

Die Gegend rund um den Gamrig ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer.

Wir machen eine kleine Pause auf dem Gamrig und geniessen die Stimmung, bevor es durch den Wald wieder zurück Richtung Rathen geht. Der Nationalpark wurde 1990 gegründet und Steffen erklärt uns diesen mit interessanten Fakten. Als der Nationalpark gegründet wurde, waren hier um die 1500 Tierarten beheimatet. Mittlerweile sind 5000 Tiere zu zählen. So entwickelt sich also die Fauna, wenn der Mensch nicht mehr in die natürlichen Prozesse eingreift…

Unterwegs im Nationalpark in der Sächsischen Schweiz.

Unterwegs im Nationalpark in der Sächsischen Schweiz.

Die Wanderung mit einem Nationalparkführer ist sehr interessant, da ich viele Dinge erfahre, die sonst völlig an mir vorbeigerauscht wären. Ich weiss nun auch, warum es so viele Hochsitze auf den Feldern gibt, wie ich mich verhalten soll, wenn mir Wildschweine begegnen und warum in Nationalparks das faule Holz auf dem Boden liegengelassen wird.

Meine Reise in die Sächsische Schweiz hat sich gelohnt. Die Natur hier ist wirklich einzigartig, ebenso hat sich das frühe Aufstehen gelohnt und all die Stunden an Wanderungen. Es gäbe noch so vieles zu entdecken, Klettersteige, Wasserfälle, Rundwege… Ich muss einfach nochmal wiederkommen!

Hast du die Basteibrücke auch schon mal gesehen oder warst in der Sächsischen Schweiz wandern?

Hat dir der Artikel gefallen? Dann teile ihn auf Pinterest!

Bastei, Lilienstein und weitere Topziele in der Sächsischen Schweiz

*Dieser Artikel entstand in bezahlter Kooperation mit Deutschland Tourismus und mit Unterstützung des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. Meine Meinung ist wie immer frei.*

Über die/den Autor/in

Früher als soloreisende Backpackerin, bin ich heute am liebsten mit der ganzen Familie unterwegs. Ich lebe, reise und arbeite auf der ganzen Welt und geniesse es, Jürgen und unsere Kids immer mit dabei zu haben. Mein Herz schlägt für Hawaii, Kryptowährungen und Schokoladeneis. Mein Ziel ist finanzielle Freiheit für mich und meine Familie.

12 Kommentare

  • Step
    18. Juli 2017 um 13:12

    Ja, in der Sächsischen Schweiz war ich auch schon – eine der schönsten Gegenden in Deutschland. Die Landschaft ist dort irgendwie besonders, weil anders als alles, was ich sonst so gesehen hatte…..nicht mit etwas anderem wirklich vergleichbar. Wandern war ich nur einen Tag um die Bastei herum, denn wir waren im Zuge einer Elbe-Radtour von Prag nach Dresden in der Sächsischen Schweiz und sind meist weiter gezogen. Gewohnt haben wir aber in Wehlen, das uns außerordentlich gut gefallen hat.

    Antworten
    • Sarah Althaus
      18. Juli 2017 um 21:22

      Die Landschaft ist tatsächlich irgendwie besonders – aber ich weiss fast nicht, wie ich es beschreiben soll. Irgendwie ist es die Weite die es ausmacht, gemischt mit der Ruhe, die die Umgebung ausstrahlt.

      Antworten
  • Chris
    18. Juli 2017 um 20:35

    Schöner Artikel und noch schönere Landschaft. Ich habe früher selbst in der Sächsischen Schweiz gearbeitet, ist eine traumhafte und noch viel zu unterrepräsentierte Region (Bastei, Königstein und Bad Schandau mal ausgenommen, wo sich tagsüber schon ein paar Touristen rumtreiben). Jedes Mal, wenn ich in Dresden bin, ist mindestens ein Ausflug in die Sächsische Schweiz ein Muss. Folgen noch mehr Artikel über die Sächsische Schweiz? 🙂

    Antworten
    • Sarah Althaus
      18. Juli 2017 um 21:21

      Da ich unter der Woche dort unterwegs war, hat es sich mit anderen Touristen stark in Grenzen gehalten. Es war sehr angenehm und bei meiner Wanderung auf den Lilienstein ist mir sonst niemand begegnet. Einzig Kletterer habe ich gesehen. Um weitere Artikel über die Sächsische Schweiz zu schreiben, muss ich wohl nochmal zurückkommen…. 😉

      Antworten
  • Walter
    24. Juli 2017 um 9:54

    Fantastische Fotos, dankeschön!

    Antworten
  • Nicole from PASSENGER X
    28. August 2017 um 16:11

    Königsstein muss ich mir unbedingt auch nochmal anschauen und die Idee mit einem Dampfer über die Elbe zu fahren finde ich ja auch super. Direkt mal für meinen nächsten Trip in die Sächsische Schweiz gemerkt:)
    Denn nach meinem Wochenende dort bin ich so begeistert, dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde.

    Vielleicht willst du ja auch noch einmal hin? Dann schau doch mal in meine Tipps: http://passenger-x.de/reisen/deutschland/empfehlungen-wochenende-saechsischen-schweiz/

    Da sind noch ein paar nette Ergänzungen zu deinem Artikel, wie beispielsweise das süße Biodorf Schmilka.

    Liebe Grüße
    Nicole

    Antworten
  • Daniel | Sports-Insider
    23. Februar 2018 um 9:44

    Wow, echt tolle Bilder. Ich bin auch öfters mal da und werde mich beim nächsten Mal auch mal ans Frühaufstehen machen. Allein die Bilder machen schon total Lust, daß auch mal selbst zu erleben. Danke dafür!

    Antworten
  • Bernd
    16. Oktober 2020 um 12:28

    Ein interessanter Bericht mit sehr schönen Fotos! Ich war, obwohl ich absolut kein Frühaufsteher bin, auch schon ab und zu sehr zeitig in der Sächsischen Schweiz unterwegs – es lohnt sich! Gut erinnere ich mich noch an eine Tour durch den Uttewalder Grund, wo wie an einem Frühlingsmorgen von Uttewalde her eintauchten – starke Kontraste, Nebelschwaden in den Schattenbereichen, in der Sonne glänzende Tautropfen, frisches Grün von Millionen Buchenkeimlingen…. Man muß also gar nicht unbedingt im Morgengrauen auf Berge klettern, auch in den Schluchten kann die Stimmung ganz besonders sein..
    Liebe Grüße! Bernd

    Antworten
    • Sarah Althaus
      19. Oktober 2020 um 20:29

      Das ist sicher so. Aber im Morgengrauen ist die Stimmung doch ganz besonders schön…

      Antworten

Kommentieren