Manali, im Norden von Indien, hat mich staunen lassen, weil es ein ganz anderes Indien ist, dass ich bisher gekannt habe. Fast ein kleines Stück Schweiz in Indien.
*Werbung, da Einladung.*
Indien ist ein riesiges Land und dementsprechend gibt es natürlich auch ganz viele verschiedene Landschaften und Gebiete. Als ich im Kullu-Tal in Manali angekommen bin, habe ich aber nicht schlecht gestaunt, denn da hat mich alles ein bisschen an die Schweiz erinnert.
Manali liegt auf 1900 Meter über Meer und ist nicht nur ein bedeutender Ort für Tourist:innen, sondern auch Ausgangspunkt des Manali-Leh-Highways. Dieser führt über den nahegelegenen Rohtang-Pass nach Ladakh.
Der Ort selbst hat um die 10’000 Einwohner:innen und wird vor allem in den Sommermonaten gut besucht. Im Winter ist die Strasse nur bedingt passierbar, da sie wegen dem Schnee meist geschlossen ist. Dann fällt das Städtchen unter einem Mantel von Schnee in einen Dornröschenschlaf, bis im nächsten Frühling die ersten Besuchenden zurückkehren.
Neu für die Inder, alt für die Ausländer
Manali unterteilt sich in einen alten und neuen Teil. Der neue Teil, New Manali, ist dort, wo sich das Leben abspielt. Es gibt einen Markt, viele Geschäfte, Restaurants und eine kleine Flanierzone. Dennoch ist es hier wie in allen indischen Städten laut, auch wenn es so klein ist. Dieser Teil der Stadt wird von Indischen Tourist:innen bevorzugt. Das Angebot ist auch eher auf den indischen Geschmack ausgerichtet, was Restaurants wie Unterkünfte gleichermassen betrifft.
In Old Manali, dem alten Teil des Städtchens, ist die Hochburg der Backpacker:innen, welcher fest in der Hand der Israelis ist. Alles ist auf hebräisch angeschrieben, Falafel und Humus sind an jeder Ecke erhältlich. Dennoch ist es gemütlich und ruhig, europäische Besucher:innen sind hier bestimmt besser aufgehoben als im neuen Teil der Stadt.
Endlose Wälder und hohe Bergkämme
Was genau soll denn jetzt hier an die Schweiz erinnern? Bisher habe ich ja nur von Inder:innen und Israelis erzählt! Es ist die Natur. Es sieht wirklich aus wie die schönsten Gegenden der Schweiz.
Das Klima ist mild, mit etwa 25-28 Grad tagsüber und angenehmer Kühle in der Nacht lässt es sich hier gut aushalten. Erkundungstouren in die Umgebung bieten sich an, es braucht nur ein paar Schritte bis man man draussen im Grünen ist.
Einerseits lohnt es sich einfach mal drauf los zu laufen, aber es gibt auch ein paar schöne Wanderungen. Routenbeschreibungen und Karten kann man in einem der vielen Reisebüros erhalten oder auch beim Hostel nachfragen. Selbstverständlich kann man auch einen Guide anheuern. Auf praktisch allen Routen erreicht man irgendwann hübsche, abgelegene Gasthäuser, wo man sich mit Chai-Tee und einem Stück Gebäck verpflegen kann. Die Besitzer:innen freuen sich immer über Besuch und und einen Schwatz.
Heisse Quellen und tosende Wasserfälle
Besonders gut hat mir die Mini-Wanderung nach Vashisht gefallen. Das ist ein kleines Dorf 3 Km nördlich von Manali, dass man gut zu Fuss durch das Tal erreichen oder sich natürlich auch per Tuk-Tuk hinfahren lassen kann.
Zuerst kann man dort die heissen Quellen besuchen, welche zwar schön anzuschauen sind, jedoch nicht sehr einladend zum Baden sind. Vorwiegend sind hier indische Pilger:innen anzutreffen und die einheimischen Frauen waschen hier auch gerne Kleidung und Geschirr. In Manali, Vashisht und Umgebung sind einige sehr berühmte hinduistische Tempel zu finden, welche die Orte auch für Gläubige zu einem besonderen Ziel macht.
Von Vashisht ist der Wasserfall ganz einfach zu erreichen. Am besten fragst du dich durchs Dorf, die Leute werden dir den Weg weisen. Ausserhalb des Dorfes sind es nur noch 20 Minuten auf einem klar erkennbaren Weg, bis man den den tosenden Fall erreicht.
Dort ist auch ein Tempel zu finden, hier müssen wie immer auch die Schuhe ausgezogen werden. Aufpassen, dass man nicht plötzlich mit Schuhwerk in das Tempelgelände reinstolpert.
Hier ist es dann so idyllisch, dass man es sich gut auch ein bisschen bequem machen kann. Eine Decke, ein Buch und ganz viel Ruhe. Einfach herrlich, denn viele Leute hat es hier nicht.
Die Natur ist wunderschön, entlang des Wasserfalles kann man auch raufklettern und die spektakuläre Aussicht auf das Kullu-Tal geniessen. Es lohnt sich wirklich hier zu verweilen und die Umgebung zu geniessen. Dieser Ausflug ist auch für Wandermuffel gut machbar. Einfach und in kurzer Zeit zu erreichen, aber sofort in einer anderen Welt!
Solch schöne Flecken gibt es in der Umgebung von Manali noch viele zu entdecken. Es bietet sich wirklich an, ein paar entspannte Tage hier zu verbringen. Es ist auch ein perfekter Ort um sich an die Höhe zu gewöhnen. Denn von hier geht es hoch hinaus, auf über 5000 Meter hohe Pässe durch Ladakh.
Hast du Manali auch schon besucht?
Manali ist der Ausgangsort des Bausteins Ein Stück Tibet in Indien von erlebe.de, welche die Kosten dieser Reise übernommen haben. Meine Meinung wird davon natürlich nicht beeinflusst.
4 Kommentare
Mel (worldwhisperer)
3. September 2014 um 10:41Aber wirklich. Könnte direkt in der Schweiz sein.
Sarah
25. September 2014 um 13:57🙂
Ladakh ist dort, wo Gott sein Meisterwerk vollbracht hat | Rapunzel will raus
2. August 2016 um 22:11[…] ganze Fahrt von Manali nach Leh dauert knapp zwei Tage. Schon rund 50 Kilometer nach Manali gehts hoch hinaus, dann geht […]
Steph
4. Februar 2024 um 5:52Toller Artikel! ich bereise nächstes Jahr Indien und Manali steht auf meiner Liste!